Dubai - es gibt nichts, was es nicht gibt - mega Hotels, riesige Hochhäuser und mutige Menschen, die in die Tiefe stürzen

3. Dezember 2024 – Dubai 26 Grad sonnig

So eine Balkonkabine hat schon ihren Vorteil – vor allen Dingen, wenn man Sonnenaufgänge liebt. Ich öffne vorsichtig die Schiebetür und zücke mein Handy, der Himmel beginnt sich zu verfärben und ich stehe im Nachthemd draußen, Haare verwurschtelt und genieße den Moment. Im allgemeinen müsste ich mich, wenn wir in einer Innenkabine nächtigen, richten – sprich anziehen, kämmen, Zähne putzen, denn es ist immer möglich, Frühaufsteher zu treffen, vorher noch Treppensteigen um auf das Deck zu gelangen.
Ich höre ein leises Rufen aus der Kabine „… und was gibt es zu sehen?“ Aha, mein Mann ist wachgeworden. Leise flüstere ich, dass die Sonne im Anmarsch ist und wir uns doch für das Frühstück fertig machen könnten. Er gähnt und meint, wir haben doch keine Eile, zumal wir an Bord bleiben. Da hat er nun auch recht!

In Dubai waren wir das erste Mal im Jahr 2009. Es war meine zweite Reise mit AIDA und die erste für meinen Mann. Auf dieser Reise haben wir ein nettes Paar kennengelernt und es wurde eine tiefe Freundschaft draus, die bis heute besteht. Als ich mit meinem Mann über unser „erstes Mal Dubai“ spreche, brechen wir in Gelächter aus. Damals kamen wir in Dubai an und weil die Stadt uns unbekannt war, haben wir einen Ausflug gebucht. Der Reiseleiter spricht ein anstrengendes englisch, neben mir sitzt meine bessere Hälfte, die nickt und hört konzentriert zu. Zwischendrin fallen ihm die Augen zu und ich erschrecke ihn jedes mal, wenn ich ihm sage, „guck mal“. Er hat nicht wirklich viel gesehen von der Stadt – er hat sie schlichtweg ein wenig verschlafen. Gut, er war nach dem Ausflug halbwegs erholt und ich dann sackmüde.
Danach waren wir drei mal in Dubai und haben so ziemlich alles gesehen, was man als Tourist sehen muss. Tea-Time im Burj Al Arab, Fahrt auf den Dubai Creek, Goldmarkt, Gewürz Souk, Al-Fahidi-Fort, Dubai-Museum, Jumeirah-Moschee, Hotel Atlantis mit den Unterwasserwelten und haben von dem Besucherbereich hoch oben auf dem Burj Khalifa auf die Stadt heruntergeschaut, die Wasserspiele am Abend, sind mit der Hochbahn gefahren und sonst noch was. Bleibende Eindrücke haben wir mit nach Hause genommen und für mich immer interessant, die architektonisch abwechslungsreich gebauten Hochhäuser. Was mir noch fehlt, ist „The Frame“, aber vielleicht kommen wir mal wieder und dann werden wir den goldenen Bilderrahmen besuchen. Nun aber zurück in die Gegenwart.
Das Schiff ist relativ leer, viele Mitreisende sind unterwegs und so sitzen vor der Anytime und schauen uns ein besonderes Spektakel an. Hilfe, manchmal halte ich echt die Luft an. Gegenüber der Anlegestelle ist ein kleiner Flugplatz, von dem aus Sportflugzeuge und Helikopter starten. An Bord Passagiere mit Helm auf und sie haben einen Rucksack dabei. Die Maschinen kreisen über den Hochhäusern und dann springen aus ihnen Menschen, Fallschirme und Gleitschirme öffnen sich. Sie schweben hinunter in die Schluchten der Häuser, die schon teilweise sehr eng sind und landen auf den vorgesehen Flächen. Besonders Mutige lassen sich aus der Maschine fallen, stürzen kopfüber in die Tiefe, trudeln und eine Weile später öffnet sich der Schirm. Neee, was für wagemutige Menschen es gibt.

Drauf brauche ich jetzt mal einen Prosecco. An der Reeling stehen jetzt viele Mitreisende und bestaunen ebenfalls das Spektakel. Dann ertönt das Sail away, wir legen etwas nach 13 Uhr ab und die Skyline der Stadt gleitet an uns vorbei.

Ich gehe ich rasch ins Casino. Dort warten Rubbellose, die gekauft werden wollen. Es locken heute tolle Preise in mehrstelliger Eurosumme. Leider ist das Glück uns nicht hold, so geben wir uns mit einem Cocktail und 2 Euro zufrieden. Ist halt ein Glücksspiel.
Ein wenig weiterbilden kann nicht schaden und so gehen wir ins Theatrium und stimmen uns ein in das „Land der Wüsten und Oasen“, den Oman. Lektor Knut Edler von Hofmann nimmt uns mit zu den Beduinen, die in der Dünenregion leben und präsentiert die Sehenswürdigkeiten von Muscat. Immer, wenn wir hier angelegt haben, suchten wir in der Vergangenheit den Fischmarkt, sowie den Souk auf. Es lässt sich gut alles zu Fuß machen, wenn man gerne läuft. Entlang der Corniche gibt es viel zu sehen. Der Lektor erwähnt, wie man sich vorschriftsmäßig kleiden sollte, wenn man die große Moschee besuchen möchte. Alles sehr interessant präsentiert. Dankeschön für die Einführung in die Geschichte des Omans.

„Nichts gemacht und trotzdem müde“ – danach ist mir gerade und so verschwinde ich in der Kabine und ruhe ein wenig, denn der Abend hat ein strammes Programm. Er fängt mit dem Besuch der Stella Bar an, denn dort wollen wir Viktor dem Gitarristen lauschen. Seine Songs haben uns bei der ersten Begegnung schon gefallen. Das Theatrium füllt sich rasch und es ist alles hergerichtet für die „Prime Time mit Jendrik“. Gast ist Florian Apfelbach, der Guest Commerce Manager, von dem ich schon so einige Berichte gelesen habe und mit dabei in der Runde ist F&B Direktor Andrea Albero.
Oooohhh, dann erfahren wir, wer noch für Unterhaltung an B ord sorgen wird. Michael Eller, den kennen wir bereits. Dann ein nett aussehender junger Mann namens Crsto, den ich noch nie als Solosänger erlebt habe und mal was ganz neues an Bord – das Duo Hamlet&Sofia, Piano und Cello. Mein Mann freut sich drauf, denn er mag klassische Musik - zur Entspannung. Wir sind erst mal informiert und jetzt aber ins Bella Donna, der Hunger ruft. Die Show „Shining Stars“ fällt aus für uns, denn jetzt ist erstmal Abendessen angesagt und später wir wollen ja die offizielle Begrüßung durch die Hotel Direktorin Heidi Rothe und EM Jendrik nicht verpassen. Die zwei sind echt sympatisch und bekommenden Beifall, als die erlösenden Worte fallen "Sie haben Uuuuurlaub!". Eigentlich sollte die Veranstaltung auf dem Pooldeck statt finden, wurde aber ins Theatrium verlegt. Das Sektbuffet gibt es natürlich auch.

Wir kommen auf dem Pooldeck an, Gedränge und Musik – nicht schlecht. DJ Tevin sorgt für flotte Musik. Ein wenig Bewegung nach dem Essen tut gut und so tanzen wir eine Runde. Ich probiere ein Getränk, das gerade IN ist. Schmeckt nicht schlecht – aber ungewöhnlich ist die Flasche, die einen Kopfstand macht.

„Und was machen wir jetzt noch?“ fragt mein Mann. Ich überlege und schlage vor, die AIDAbar aufzusuchen. Gleiches Bild wie gestern, die Band ist super, kaum Leute da. Finde ich so schade für die Bandmitglieder. Und so bleiben wir eine Weile dort sitzen und hören zu.

Das wird sich schon noch ändern, denke ich mal. Aus dem Theatrium höre ich Musik und wir entschließen, dort vorbeizuschauen. Himmel nein, da probt der angekündigte Sänger.

Welch eine Stimme und eine Performance, einfach mega. „Wenn der auftritt, gehen wir auf jeden Fall hin“ kommt von meinem Mann und wir klatschen Beifall, als bei der Probe der Song verklingt.
Einmal noch Luft schnappen an der Ocean Bar und ist freue mich über die sternenklare Nacht. Der Gürtel des Orions ist gut zu erkennen und dann steigen wir die Treppen abwärts und sitzen mit einem Getränk noch eine kleine Weile auf dem Balkon – dafür hat man ihn ja auch.

Gute Nacht – um 9.30 Uhr sind wir im Hafen von Muscat und wir wollen doch ein wenig herumbummeln. Mal sehen, wie weit die Füße uns diesmal tragen werden.