
Nach einer kurzen Verschnaufpause in einem Bistro mit self service machen wir uns auf in Richtung Markthallen. Dabei kommen wir auch über den geschichtsträchtige Rathausplatz. Vor mehr als 500 Jahren wurde hier der erste Weihnachtsbaum der Stadt aufgestellt. Der Neubau des im Juni 1941 fast vollständig zerstörten Rathauses wurde 2003 fertiggestellt. Er ist eine Mischung aus Alt und Neu mit klassizistischer Fassade und modernem Dach und Rathausturm.
Das beeindruckendste Gebäude am Rathausplatz ist zweifelsohne das Schwarzhäupterhaus. Erstmals wurde das Gebäude 1334 urkundlich erwähnt. Das im gotischen Stil errichtete Gebäude wurde mehrmals umgebaut. Im 17. Jahrhundert erhielt das Gebäude eine atemberaubend schöne Renaissancefassade und eine astronomische Uhr. Die Fassade wurde mit zahlreichen Wappen von Hansestädten verziert und allegorische Figuren dienten als Blickfang. Da auch dieses Gebäude dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel, findet sich heute eine originalgetreue Rekonstruktion des Hauses am Rathausplatz.
Der Zentralmarkt am Ufer des Stadtkanals ist auf einer Gesamtfläche von 72.300 m² in fünf Hallen beheimatet. Nach schweren Beschädigungen im Ersten Weltkrieg sollte das Gebiet wieder in Ordnung gebracht und die Hygiene verbessert werden. So hatte am 28.12.1922 der Rigaer Stadtrat den Kauf von zwei Luftschiffhallen beschlossen. Aus bautechnischen Gründen wurden hierbei für den Bau der fünf neuen Hallen nur die oberen Teile verwendet.
Mittlerweile beträgt die gesamte Fläche des größten Marktes des Landes 5,7 ha, wovon 1,6 ha überdacht sind. Das Warenangebot ist überwältigend und wir fragen uns jedes Mal, wer das alles kaufen soll.
Bei unserem letzten Besuch konnten wir an einem Fischstand schwarzen Toast mit frischem Lachs zu einem Spottpreis kaufen. Leider finden wir diesen Stand nicht wieder, zumal eine Halle renoviert wird. Nach etwas Suchen finden wir einen Imbiss im Übergang zwischen zwei Hallen. Es gibt kleine Canapés mit dreierlei Fisch. Sehr lecker. Und eingeladen sind wir auch noch, da unsere Freundin auf ihren Geburtstag einen ausgibt. Und wie heißt es so schön: „eingeladen werden macht nicht dick“. Aber wie immer nach dem Essen lässt der Elan für weitere Erkundungen schlagartig nach. Es geht entlang der Düna zurück zum Schiff.
Kurz vor 17:00 Uhr machen wir, bevor es in der Außenalster Bar ein Auslaufbier gibt, eine Runde übers Schiff.