Norwegen mit Lofoten & Nordkap (1. Teil) // Kiel - Haugesund // "Kacheln" mal anders, ein vermisster Passagier und ein Hauch von New York // Der "etwas andere Reisebericht"... / Randerscheinungen und die Reiseabenteuer von Teddy Kaufhof und dem Ty

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Kabinenkategorie
Balkonkabine
Reisedatum von
11. Juni 2023
Reisedatum bis
25. Juni 2023


Start zur Nordkap-Expedition


Aber Hallo, wollen die auswandern! Was haben die denn da alles drin?



Tja, da waren unsere Leute wohl doch ein wenig „underdressed“ und haben zeitweise gefroren, damals vor einem Jahr, als wir bei der Fahrt rund um Island, an der nördlichsten Stelle, eigentlich nur ganz kurz den Polarkreis überschritten hatten. War der Schlenker nur ein touristischer Gag, oder auch nötig?

- Jedenfalls hatte das immerhin schon für die „Polartaufe“ gereicht.

Und gereicht hatte es dem Träger dann auch, diese Walbeobachtung auf dem zugigen Balkon, wo er sich so sehr die im Skiurlaub bewährte Skijacke und das Thermounterhemd gewünscht, aber leider zuhause gelassen hatte. Wie konnte das passieren?


Nicht noch mal! -Meint er jetzt. Diesmal schleppe ich die Polarausrüstung mit und renne nicht wie ein Michelin-Männchen im Zwiebellook rum - mit ewigem An- und Ausziehen.


Ein wenig skurril ist es ja schon, wenn man daheim bei 32 Grad die Skijacke einpackt, aber für alle Wetter gewappnet wollen sie sein, unsere Leute. Denn auf den Golfstrom ist nicht immer Verlass, hebt der Träger mahnend den Zeigefinger. „Aber ihr mit euren Kapuzenpullis seid ja schon gerüstet“, … obwohl diese beim Hersteller doch eigentlich aus der Fashion-Kollektion „Strandmoden“ stammen. Na toll, bei dem Gedanken mit Strandkleidern zum Nordkap zu fahren, fröstelt es uns jetzt schon …


Trügerisch warm ist es daheim, als frühmorgens die Schrankkoffer in den Zug gehievt werden. Mit dem Flieger hätte es uns sicher ein Vermögen an Übergepäck gekostet. Aber es geht jetzt ja nur nach Kiel.


Das mit dem Preiskonzept/der Preispolitik, bei der Kreuzfahrt ja immer viel diskutiert, hat bei der Bahn ganz andere Dimensionen. Auch hier schaukelt der Preis hin und her und 2 Personen kosten schon Wochen vorher und dann am Ende drei und viermal so viel, wie wir vor Monaten bezahlt haben. Na ja, ist man als Frühbucher wenigstens mal nicht der milde belächelte Depp.


In der Bahn-App leuchtet dann schon heute Morgen eine Verspätung aufgrund eines Polizeieinsatzes auf. Was ist da los? Die Fellbande ist doch noch gar nicht an Bord. Später kommt dann noch eine defekte Tür dazu, aber damit haben wir auch nichts zu tun. Was soll`s, lehne ich mich zurück, wir haben ja Zeit, - das Schiff fährt ja erst morgen und erstmal logiert der Teddy gleich im Hotel.


Irgendwie hat der Zug heute einen Anflug von Aida-Shuttle und auch ein bisschen „MSC“. Immer wieder rollen Nova-Banderolen an uns vorbei. Die Leute müssen jedenfalls alle heute noch auf das Riesenschiff verladen werden. Aber auch das wird die Bahn jetzt nicht verhindern. Auch nicht mit der ¾-Stunde Verspätung.


In Kiel müssen wir jetzt aber erstmal vom Bahnsteig runter. Und vom Zugende aus ist das jetzt nicht so einfach. Hier stoßen gerade Abreisende und Ankommende aufeinander. Aber draußen die lange Schlange zur Kofferabgabe für die Nova können wir zum Glück rechts liegen lassen.


Der Taxifahrer freut sich. Nicht die Fahrt seines Lebens, aber immerhin nicht nur zum Ostseekai. Etwas weiter eben doch, zum Hotel.


Ist es jetzt das angenehme, freundliche Auftreten vom Teddy, jedenfalls „kachelt“ es ganz unverhofft beim Einchecken. Wir bekommen wortlos ein Upgrade ganz ohne Kachel, ein Zimmer mit Super-Blick auf die Förde und auch das 2 Stunden frühere Einchecken wird nicht berechnet.


Tja, von hier oben sieht man bis nach Laboe, auf der Förde ziehen die Schiffe vorbei



und augenblicklich steigt der Teddy in der Beliebtheitsskala der Mitbewohner.


Lange aber können wir den Blick nicht genießen, denn kurzentschlossen scheuche ich die Meute wieder auf. Das schöne Wetter lockt, es ist windig und der Balkon zwar für lau, liegt aber im Schatten. Kurzer Arbeitskreis und bei diesem schönen Wetter entscheidet sich der Teddy, auch im Namen der Fellbande, einstimmig für eine Bootsfahrt über die Förde. Neulich noch mit dem Schnellbus geht es heute also mit dem Bötchen Richtung Laboe. Kurze Stippvisite.


Unten auf der Kiellinie ist schon schwer was los. Die bald beginnende Kieler Woche wirft ihre Schatten voraus. Überall stehen schon Buden, werden Karussells aufgebaut und auch die Segelregatta „Ocean Race“ ist präsent. Noch gestern waren die Boote hier, zur bejubelten kurzen Wende. Und jetzt sind wir mitten drin, - aber unbejubelt.


Fernab von diesem bunten Treiben liegt gegenüber, halb versteckt an der Industrieseite der Förde, die nagelneue MSC Euribia.



Das ist der Preis des alternativen Reisens. Die sind jetzt nicht so eben mal im Getümmel.


Schon unterwegs sind die Strände voll und vereinzelt sieht man sogar badende Menschen im 16 Grad kalten Ostseewasser. Kurzer Drink in Laboe, bisschen Promenade, Weihnachtskugel „Laboe“ gekauft und die Stippvisite ist beendet. Es geht retour. Der Weg war das Ziel.



Und außerdem waren wir ja schon vor einem Jahr mal hier, inklusive der U-Boot-Besichtigung.


Punkt 18 Uhr stehen wir an der Kiellinie bereit. Erst noch eine Fähre und dann setzt es sich in Bewegung, das Riesenschiff, die Nova.


Jetzt ist die Startrampe frei für uns. Morgen aber alles eine Nummer kleiner, eben mit der Bella.


Auf der Förde schippert das schwimmende Hochhaus jetzt an uns vorbei



und da der Träger weiß, dass da auch angekündigterweise Leute vom „Wasserurlaub.forum“ drauf sind, zückt er auch das Handy zum Foto und will dann mal gleich ein Bild aus der Landperspektive posten. Aber irgendwas stimmt jetzt nicht, - er flucht. Das Handy bleibt dunkel, ist restlos leer.

Hätte der mal eben nicht so viel unnütz rumgedaddelt. Sowas rächt sich.


Wie vor einem Jahr beim „Whale-Watching“ vor Island. Vorher mindestens ein unnützes Foto zuviel mit der Kompaktkamera gemacht und als dann zum ultimativen Schwanzflossen-Foto abgedrückt wurde… „Speichermedium voll“, - also heute leider kein Foto …


Aber winken, das kann der Teddy. Doch irgendwie sieht wohl keiner den freundlichen Fellträger. Warum erkennt man mich nicht?

Sind doch sonst kaum Leute hier an der Kiellinie…


Und dann sehen wir schon nur noch die Kehrseite von diesem hohen uns noch so fremden Kasten…



Das mit dem Abendessen ist jetzt ziemlich blöde. Bei „Ahoi“ von Steffen Henssler, wo wir gerade vorbeilaufen, befürchten die, nicht satt zu werden.

Wollen jetzt keine zelebrierten Snacks, haben keine Zeit, sind müde.


Warum in dem Lokal unterhalb vom Hotel, der „Seebar“, jetzt fast alle Tische vorreserviert sind, obwohl dann aber lauwarmes Essen serviert wird…?

Das reißen auch die blumenreichen Phantasienamen auf der Speisekarte nicht raus. Aber wenigstens saßen wir beim Essen auf einem zugigen Steg und unter uns die Ostsee. Hat man sonst ja eher selten.


Oben vom Zimmer aus könnten wir morgen früh sogar das Einlaufen der Bella sehen. Könnten, wenn wir denn nicht so müde wären. Als wir am Morgen aufwachen liegt die schon fest vertäut am Ostseekai. Hoffentlich…


Gut ist, wenn die Fellbande ausgeschlafen und zufrieden an Bord geht. Das erspart den Trägern Unannehmlichkeiten. Und auch die gehen jetzt ausgeschlafen und hungrig erstmal zum Hotelfrühstück. Eine gute Wahl ist es dabei gewesen, nicht auf der Open-Air-Terrasse Platz zu nehmen. Der Grund zeigt sich jetzt live. Den Tisch zu verlassen um Nachschub zu holen, wird gerade bitter bestraft. Der Herr ist verblüfft, als er mit ansehen muss, wie gerade eine Möwe die Gunst der Stunde nutzt und mit einem ganzen Brötchen von seinem Tisch flüchtet. So „luftig fluffig“ sollte die frische Backware dann wohl doch nicht sein…


Missmutig sitzt er am Tisch, als seine Frau hinzukommt, mit dem Finger energisch auf den leeren Brotkorb zeigt und sich wohl nach dem Verbleib ihres Brötchens erkundigt. Von drinnen ist zu erkennen, dass ihr seine gestenreiche Erklärung offenbar nicht reicht. Empörtes Schnute ziehen ist angesagt. Sie glaubt ihm nicht! Der Täter ist nicht mehr vor Ort, ist ja erstmal beschäftigt und auch sonst ist weit und breit keine Möwe zu sehen. Wird schwer werden, aus der Sache „Brötchendiebstahl“ rauszukommen…


Letzte Momente tolle Aussicht von oben und dann Check out. Platzwechsel, ab zum Check in… Ein bisschen ungewohnt ist das ja schon, wenn es endet, aber eigentlich erst richtig beginnt.


Recht lang ist sie schon, die Schlange am Ostseekai. Ob die wirklich alle die 12-Uhr-Zeit haben? Koffer sind jetzt abgegeben und wir stehen an. Eine Aida-Frau geht durch die Reihen und fragt nach der gebuchten Check-in-Zeit. Sie verknüpft dies mit der Prognose, dass vor der Halle weitere Kontrollen erfolgen. Die ersten verlieren unter dem „Druck“ die Nerven, brechen jetzt schon ein. Und als der Start für ausdrücklich und allein 12 Uhr freigegeben wird, bleibt erstaunlicherweise etwa die Hälfte des Pulks zurück. Sehr ehrliche Leute! Denn eigentlich kontrolliert das nun doch niemand mehr...


Die Letzten werden die Ersten sein. In der Halle behält der Teddy die Übersicht, sucht und entdeckt die etwas versteckte „Fast Lane“, auf welcher wir nun, gefühlt als erste, an den anderen, mittlerweile in S-Linien in der Absperrung und ohne Chance zur Umkehr gefangen, vorbeiziehen. Hat halt nicht jeder so einen umsichtigen Teddy Kaufhof dabei…


Und zack überschreiten wir schon 10 Minuten nach dem Startschuss die Schwelle zum Schiff. Und 5 Minuten später weise ich schon die Plätze in der Hängematte zu. Jetzt erstmal Ausruhen nach der „langen“ anstrengenden Anreise. „Sie haben Urlaub!“

Vor einer Stunde waren wir noch im Hotel.



Was für ein tolles Wetter. Aber um 17 Uhr klingelt das Handy. Oh je, will da noch irgendwas den Start verhindern? Wo wir uns gerade erst so häuslich eingerichtet haben. Tatsächlich ist es die Rezeption. Der Träger wird vermisst! Sie fragen ihn wo er sich denn im Moment aufhält. Das System weist ihn nämlich als „landseitig“ aus. „Bis gerade noch auf dem Balkon“ kann er beruhigend angeben, also nicht allzu weit weg und vor allem an Bord. Man glaubt ihm, das Boarding ist dann wohl komplett. Kann losgehen, Familie Kaufhof also wider Erwarten doch komplett, etwa 1700 Expeditionsteilnehmer, darunter wohl nur 15 Kinder und wenig später ertönt schon die erste Kapitänsansage.


Wenn auch sonst keiner Notiz von unserem Ablegen nimmt, die Möwen freuen sich. Wenn auch aus anderen Gründen…



Und nach dem Start rächt es sich für den Rest der Fellbande, wenn man der Kapitänsdurchsage nicht bis zum Ende zuhört. Denn da kündigt der noch ein kleines Detail zum Fahrtverlauf an. Teddy weiß jetzt Bescheid, schweigt und braucht nicht mehr lange warten bis die Bombe platzt.


Weit sind wir noch nicht gekommen auf der Kieler Förde, alle frohen Mutes das man jetzt Fahrt aufnimmt, als das Schiff schon in Höhe Wik plötzlich stoppt und dann genau in Höhe unseres Hotels beginnt zu wenden.




Ty und dem kleinen Tiger entgleiten die Gesichtszüge und ich gebe mich natürlich ahnungslos und spiele die Verwunderte.

Es fällt mir schwer, denn beim Blick in deren Gesichter, kann ich mich kaum halten und würde mir am liebsten vor Lachen in die Hose machen.

Stattdessen gieße ich noch Öl ins Feuer und spekuliere:

„Oh, Oh, ein Maschinendefekt, ein Notfall, das war`s dann mit der Kreuzfahrt. Ist dann ja wohl eine „Kurzreise“.“


Dass der Tiger vor Enttäuschung bittere Tränen weint, muss mich jetzt ungerührt lassen. Noch ist das Spielchen hier nicht zu Ende.


Jetzt geht`s rund. Das Schiff dreht sich weiter, bis es eine 360-Grad-Wende vollzogen hat und bleibt dann aber doch wieder stehen. Jetzt platzt es aus dem sonst so gemütlichen Ty heraus und er beschimpft mich auf`s Übelste: „Kaufhof, was hast Du denn da für eine Schei… gebucht! Was soll das sein? Ne Hafenrundfahrt für teuer Geld. Und dafür der ganze Aufwand? Da hast Du dich ja schön beschei… lassen!“


Unterdessen kommt vom Nord-/Ostsee Kanal aus ein Boot heran und nimmt eine Person an Bord. Und dann laufen die Maschinen tatsächlich wieder an und wir nehmen Fahrt auf Richtung Ostsee.


Nun wird es Zeit für mich Farbe zu bekennen. Die ganze Aktion hat jetzt etwa eine halbe Stunde gedauert, war eine vom Kapitän angekündigte Kompass-Zertifizierung und offenbar haben wir bestanden. Der Prüfer jedenfalls ist von Bord und es geht weiter.


Ty ist wegen dem „Scherz“ weiter sichtlich angefressen, stinkesauer und auch meine Safety-First Argumentation und dass man halt richtig zuhören muss, bringt ihn erstmal nicht von dem laut geäußerten Gedanken ab, dass ich ein alter Stinkstiefel, wenn nicht gar ein A….loch bin. Aber ein „liebenswertes“ ergänze ich kleinlaut, gebe mich zur Glättung der Wogen nach außen hin schuldbewusst, bereue innerlich aber natürlich nichts. Der Spaß hat gesessen. Selbst wenn ich es nicht weiter zeigen kann.


Auch draußen auf dem Meer sind die Wogen später ebenfalls noch nicht so geglättet und die Welcome-Poolparty ist dann auch eine eher frostige zugige Angelegenheit…


Trotz der bequemen Anreise und der zwischenzeitlichen Aufregung zweier vereinzelter Fellträger sind wir dann doch ziemlich erschossen vom Tag. Ty und Tiger haben sich wieder weitgehend abgeregt und sind nun einfach nur noch froh, dass es weiter geht, Richtung Nordkap.


Also spricht insgesamt nichts gegen ein schönes erstes Schläfchen an Bord...




Seetag


Spät erst wachen wir auf, die Sonne scheint, die See ist ruhig und zügig geht es ab in die Hängematte.

17 Grad sind hier mitten auf dem Meer gar nicht mal so übel.


Und gegen Mittag erkennen wir an der Heckwelle den Schwenk vom Kattegat in den Skagerrak.



Wir tummeln uns jetzt zwischen Schweden, Dänemark und auch schon Norwegen. Es geht zügig voran und morgen werden wir auch das erste Mal von Bord stürmen können.





Haugesund


Und nun schwenken wir ein, voraus unser erster Stopp. Nördlich davon der Eingang zum Hardangerfjord bzw. Eidfjord.

Aber das sehen wir erstmal nicht, wir schlafen noch.


Das erste was wir sehen, ist das hier:



Und es hat geregnet.


Na toll, wird bestimmt ein toller Tag, schmeiß ich mich direkt wieder in die Kissen…


Haugesund also und hier waren wir schon mal. Damals aber an einem Sonntag und mitten zwischen einem offiziellen „Iron Man“ Wettbewerb. Ohne meine Teilnahme daran, war die Besichtigung durch Absperrungen etwas eingeschränkt, weil einige Straßen und Wege als Lauf- und Radstrecke dienten.



Ob uns aber jetzt das Zentrum bei nochmaliger Besichtigung vom Hocker hauen würde…? Aus der Erinnerung hab ich da Zweifel.


Obwohl die sich hier zur Steigerung der Wichtigkeit, quasi als Lockmittel, einige Superlative haben einfallen lassen und damit zu trumpfen versuchen:

Haraldsgata – die mit 560m angeblich längste Fußgängerzone Norwegens und das rosa Rathaus, angeblich das Schönste in Norwegen.


Unbeeindruckt davon, habe ich mich im Vorfeld doch mal lieber um Alternativen gekümmert.


Manche bezeichnen ja Haugesund auch als die „junge Stadt in alter Schale.“



Hört sich jetzt erstmal nicht so dolle an, aber doch ist die nähere Umgebung hier ziemlich geschichtsträchtig.


Ganz in der Nähe nämlich, in Avaldsnes,



hatte Norwegens erster König seinen wichtigsten Königshof. Wikingerkönig Harald Schönhaar wurde er genannt. Aber erst nachdem er sich endlich mal wieder die Haare geschnitten und gewaschen hatte. Und das dauerte erstmal…

Für sich nimmt das Teddymädchen aus folgender Story schon mal eine sicher brauchbare Lebensweisheit mit: Frauen können Männer zu seltsamen Dingen treiben. Denn angeblich -und es wird wohl so gewesen sein- hatte er geschworen, nicht eher wieder zum Frisör zu gehen, bis er ganz Norwegen unterworfen (er nannte es beschönigend „vereint“) hätte. Dafür hat er dann mit seiner unterdessen immer länger werdenden „VoKuHiLa“- Matte gekämpft. Nicht ganz uneigennützig, denn nur dann wollte seine Traumfrau ihn heiraten. Hat dann auch alles geklappt. Vereintes Norwegen, Traumfrau, fortan schöne Haare und als Top dann noch ein langes Leben. Und als sein Werk 1000 Jahre her war, hat man ihm wegen dieser Vereinigung ein steinernes Denkmal gesetzt. Haraldshaugen, aber außerhalb der Stadt.


Und genau deshalb sind wir schon damals nicht dorthin gelatscht und unpraktischerweise fährt der Bus von unserem Ausflug da jetzt auch nicht vorbei.

Wie die Gläubigen nach Mekka sollte zwar jeder Norweger dort einmal in seinem Leben hin, Ehrensache, aber wir sind ja keine Norweger…


Beerdigt soll er hier übrigens auch sein, aber wohl nicht dort wo jetzt das Denkmal steht. Denn so genau wusste man es dann doch nicht mehr wo letztendlich hier in der Gegend, unter welchem Hügel, unter welchen Steinen, er hier liegend, sitzend oder stehend begraben worden ist. Es musste damals schnell gehen, er ist auf einer Schiffsfahrt gestorben und fing langsam an zu müffeln.


Wird man wohl nie erfahren, denn bei den vielen Hügeln hier buddeln wir zur Wahrheitsfindung jetzt nicht nach Knochen. Wenn da überall jemand drunter hockt, wissen wir doch eh nicht ob es die richtigen Überbleibsel sind.


Soweit erstmal Teddys grober geschichtlicher Überblick.


All dies werden wir also nicht sehen.


Teddy hat einen Ausflug bei „Meine Landausflüge“ gebucht, den es so ohnehin nicht bei Aida gibt.

Manchmal ist es übrigens gut, nicht direkt auf Mails zu antworten. Manche Dinge lösen sich auch von allein, durch Aussitzen. Denn kam 2 Wochen vor geplantem Start noch eine Absagemail mangels Mindestteilnehmerzahl, schrieb man 2 Tage später, dass sich nun doch noch genügend Leute gefunden hätten.

Okay, dann kann es ja jetzt losgehen. Am Stand von „Viking Adventures“ im Hafen gemeldet, mittlerweile strahlt über uns die Sonne aus einem mehr als blauen Himmel, geht es dann auch bald los, im Kleinbus mit 9 Leuten vom Schiff. Und entgegen der Ankündigung ist es kein englischer, sondern ein deutscher Guide, der Alfons. Toll, dann wird die nicht so fremdsprachensichere Fellbande ja auch etwas verstehen.



„Highlights der Region“

„Karmoy Insel, Strände und Skudeshavn“


Durch Haugesund durch, am rosa Rathaus vorbei, geht es schon bald da hinten auf die eiserne Karmoy-Brücke,



rüber also auf die Karmoy-Insel.


Unterwegs schon einige schöne Aussichten auf die tolle Landschaft, kleine Seen zwischen Felsen und Meer, aber all dies kann jetzt nicht fotografiert werden, ich sitze auf der falschen Seite… Also Leute, heißer Tipp vom Teddy, setzt euch auf die rechte Seite. Aber ich sitze eben nun mal links. Also nix mit Fotos…


Jetzt aber sind auch wir endlich voll im Geschehen. Das Dorf Visnes



mit seiner ehemaligen Kupfermine, heute ein etwa 300 m tiefer, mit Wasser vollgelaufener Schacht.



Bis 1972 war das noch anders. Und so unbedeutend war das hier nicht, denn genau von hier stammt das Kupfer der New Yorker Freiheitsstatue.


Und kurzzeitig fährt Aida gerade offenbar doch wieder nach New York.



Die Fellbande lässt sich vor der Freiheitsstatue ablichten. Aber eben doch „nur“ in Norwegen, vor der kleinen Kopie hier in Visnes.

Richtige Perspektive und die Illusion ist nahezu perfekt. Ob wir das auch beim Original geschafft hätten…?



Und beim Foto wird die Fellbande nun offenbar erkannt. Ein „Wasserurlaub-User“ gibt sich zu erkennen. Besser gesagt, eine Userin. Nebenbei erfahren wir, dass sie es war, die in unserem Reisethread vorab den Nordkap-Ausflug mit „Blue Puffin“ in den Ring geworfen hatte. Ein Tipp, der uns gerade in dem Moment sehr gelegen kam. Aber dazu später mehr, beim Nordkap. An dieser Stelle aber nochmals ein Dank an „sonnenschein57“.


-- Fortsetzung folgt --



Im nächsten Teil geht es dann weiter mit dem lockeren Aufgalopp der Expedition zum Nordkap.

- weiter mit dem überraschenden Umland von Haugesund.

Ein toller Badestrand, ein Fischerdorf, ein vermisster Mondstein, ein fleißiger Troll...

Aber nicht auf alle "touristischen Highlights", Fabeln und Sagen fällt die skeptische Fellbande herein...

Kommentare 4

  • Sehr schön, wieder von der Fellbande zu lesen.

    Freue mich auf die Fortsetzung.

  • Seufz, Ihr dürft schon wieder verreisen. :bye1: :papierschiff:

  • Die Fellbande wieder auf Reisen.

    Bin schon ganz gespannt auf die Erlebnisse.

    Die Reisemaus muss noch 3 Wochen warten. Dann geht es auch Richtung Norwegen bis zum Nordkap. Vielleicht finden wir noch ein paar gute Tipps

    • Da kann sich die Reisemaus aber wirklich drauf freuen. Es war eine wirklich tolle und unvergessliche Reise. :daumen: