Hier wie versprochen unsere Wahrnehmung der Reise .
Die Kabine 4213 habe ich im Kabinenbeitrag separat beschrieben.
Das Schiff
Das Schiff selbst ist ein klassisches Kreuzfahrtschiff das auch den entsprechenden Charme hat.
Innen ist es sehr gemütlich und geschmackvoll gestaltet und man fühlt sich sehr wohl.
Das hat uns sehr gefallen, auch wenn die Sitzmöbel oft bequemer aussehen als sie sind, aber das ist Ansichtssache.
Das Theater ist zwar schön aber die Decke ist viel zu tief sodass man nur in den vorderen Reihen gute Sicht auf die Bühne hat.
Der Innenpool mit Schiebedach ist nett gemeint, aber die Luft dort ist wie in einer Sauna, und das Dach war nie ganz offen, obwohl Kaiserwetter sondern nur einen Spalt geöffnet.
Innen also hui, aber aussen eher nicht.
Auf den oberen Sonnendecks gibt es keinen Schatten und Aussenbars sind auch ( bis auf den hinteren Pool) Fehlanzeige.
Der oben liegende „ The Dome“ nahm erst Abends den Betrieb auf. Getränkeversorgung war also mit langen Wegen auf andere Decks verbunden.
Leere Gläser wurden auch nicht geholt, ebenso gab es auch keine Mülleimer.
Auf Deck 6 gab es Schatten, aber recht wenig Liegen und die auch noch oft defekt ( wie auch auf dem Sonnendeck)
Wollte man nicht vor die Stahlwand, sondern aufs Meer schauen musste man unter die Rettungsboote ( bei Tui und Aida kein Problem) aber dort wurde man von der Crew vertrieben.
Auch gibt es keine Aussenbars an denen man sitzen kann und den Blick aufs Meer hat wenn es warm ist.
Hygiene
Es wird viel von Hygiene geschrieben ( Tagesprogramm und Hinweise) und gesprochen, aber nicht wirklich darauf geachtet.
Die überall stehenden Handdesinfektionsgeräte werden von den meisten Gästen nur als Deko gesehen und von der Crew achtet niemand auf die Benutzung.
Crew und Freundlichkeit
Das haben wir sehr unterschiedlich empfunden.
Housekeeping war super nett und hat sich sehr viel Mühe gegeben.
Rezeption war das ziemliche Gegenteil, man wurde möglichst schnell abgewimmelt ohne sich um das Problem zu kümmern. ( z.B. fehlende Abdeckung der Kabinenbeleuchtung, oder Frage ob etwas genäht werden könne wurde scih garnicht erst angeschaut und verneint)
Es gab auch keine brauchbaren Infos zu Gegebenheiten in den Häfen( z.B. in Fusina gab es weder Shuttle noch Taxen noch Infos zur Entfernung zur Fähre( Luftlinie 250 Meter, Fussweg über 3 Km)
Da waren die Gäste oft besser informiert. Solche Inkompetenz hatten wir bei 20 Kreuzfahrten noch nie.
Kapitän
Weder Infos noch Durchsagen, wir wissen bis heute nicht ob er sprechen kann.
Allerdings das Schiff gefahren hat er Bestens.
Kellner in der Restaurants und Bars
Auch da gibt es Licht und Schatten.
Im Fusion und Mediterran sehr aufmerksam und freundlich.
Im Waterfront ( zum Glück nicht Alle) eher Lustlos ( besonders beim Frühstück) und unaufmerksam.
Vor Allem die ersten Tage waren chaotisch.
Das Personal in den Bars war top.
Schows und Musiker
Die Musiker waren oft laut aber musikalisch unauffällig.
Die Sandmalerei war Megaschön, ansonsten ist Unterhaltung nicht so toll.
Events
Bis auf den Abend mit dem Spezialbüffet ( direkt nach dem Abendessen) Fehlanzeige
Das Büffet war allerdings super.
Speisen in den Restaurants
Frühstück war im Waterfront eine Challenge.
Kellner liefen oft scheinbar planlos durch die Gegend und bis mal Alles bestellt hatte brauchte es Zeit.
Das wurde mit zunehmendem Reiseverlauf etwas besser.
Die Auswahl war aber immer gleich und überschaubar.
Im Club Bistro gab es Büffet und hier war die Auswahl grösser. Da es aber personell unterbesetzt waren auch hier die Wartezeiten sehr lang.
Die Qualität und der Geschmack der Speisen waren in allen Restaurants sehr gut.
Das Eis ist Weltklasse.
Die Destinationen
Wir hatten als Häfen:
Korfu, Dubrovnik, Split ( Ersatzhafen für Korcula) Argostoli ( Kefalonia) Messina, alle sehr schön und interessant
Venedig ( brauchen wir nicht wieder) war ein mieser Liegeplatz mit null Möglichkeit auf eigene Faust in die Stadt zu kommen ( Ausnahme der 3 km Fussweg zur Fähre) .
Hier wollte man den Transfer vom Schiff verkaufen.
Es gab hier im Vorfeld keine Info und ein grosser Teil der Gäste ( teils mit Rollator) wollte auf eigene Faust in die Stadt.
So bildete sich eine lange Schlange die den langen Fussweg zur Fähre auf sich nahm teils an der Grenze der Belastbarkeit. Das war eine Frechheit und Zumutung seitens Nicko Cruises.
Der letzte Transport zurück zum Schiff fuhr um 17:30 Uhr und das bei Overnight Aufenthalt.
Venedig war voll und die Preise total überzogen.
Saranda/ Albanien ist ein Hafen den man nicht braucht. Hier gibt s eigentlich nichts Sehenswertes und man bleibt besser auf dem Schiff
Ausflüge mit Nicko
Auch hier war unsere Erfahrung unterschiedlich.
Die Bootsfahrt in Venedig war informativ und in Ordnung.
Man wurde in Fusina zwar aus dem Hafen raus und ein paar Meter wieder rein gelotst ( war eigentlich sinnfrei) und durchlief eine Sicherheitskontrolle.
Die Sicherheitsposten wollen ja auch arbeiten.
Der Ausflug in Montenegro mit Perast war auch gut und sehr informativ.
In Kefalonia war der Ausflug eine Frechheit .
Eine Busfahrt zur Höhle von Mellissani ( ohne Fotostopp trotz bestem Ausblick) .
In der Höhle wurde man schnellstens durchgeschleust um die freie Zeit in Sami ( wo nix ist) zum Shoppen und Kaffeetrinken zu nutzen.
Zurück ging es wieder ohne Fotostopp zum Schiff.
Die Begleitung vom Schiff ( Herr Schuller) meinte noch süffisant, man könne ja durch die Abgedunkelten Scheiben des Busses Bilder machen.
Was macht man mit solchen Bildern?
Die Stadtrundfahrt in Messina war wieder ok.
Die Ausflüge werde ich in einem anderen Beitrag noch etwas näher beschreiben.
Organisation
Es ist ratsam vor der Reise genau zu planen und sich gut zu informieren, denn auf dem Schiff sind die Infos nur spärlich, vor Allem wenn man individuell von Bord möchte.
Die Gäte waren oft besser informiert, wie die Besatzung.
Kommunikation ist eine grosse Schwäche an Bord.
Man ist in vielen Dingen auf sich alleine gestellt.
Es gab auch Fälle an Bord, wo die Flüge von Nicko umgebucht wurden und die Gäste selbst sehen mussten wie sie heim kommen.
Unser Fazit
Die Vasco da Gama wird von Nicko Cruises gern als Premium Produkt verkauft.
Das stimmt aber nur teilweise.
Die Innenbereiche sind sehr schön und die Verpflegung ist top, die getränkepreise moderat.
Eine Flasche wasser 0,75 ltr. kostet auf der Kabine 2,80€ im Restaurant 4,10€.
Die Sonnendecks sind in einem heruntergekommenen Zustand und Service ist da nicht vorhanden.
Hier ist viel Luft nach oben, ebenso beim Umgang mit den Gästen.
Würden wir nochmal mit der Vasco fahren?
Vielleicht schon, wenn die beschriebenen Mängel ( aus unserer Sicht) behoben würden, oder wenn es in kühlere Regionen ginge bei denen Aussenbereiche keine Rolle spielen.