Die Anreise.
Nach unendlich langem Warten rückt der Anreisetag zu unserem AIDA-Urlaub näher.
Alle Vorbereitungen sind getroffen, da gibt es schon die ersten Nackenschläge.
In der Nacht vor der Abreise gibt meine geliebte Canon A70 ihren Geist auf.
Sauber. Die will ich nämlich auch zum Tauchen mitnehmen.
Ein Freund hilft zum Glück mit einem Unterwassergehäuse für meine kurz zuvor neu gekaufte Exilim aus.
So sind die Unterwasserfotos gerettet.
Des Weiteren stelle ich mitten in der Nacht fest, dass ich vergessen hatte, mein Tauchattest beim Arzt abzuholen. Weiterer Schock. Aber am nächsten Morgen suche ich in aller Frühe meinen Arzt auf und bekomme das dringend notwendige Attest.
Wieder Glück gehabt.
Aber jetzt reicht es mit den Schocks. Her mit dem Urlaub.
Nach einer entspannten Fahrt mit dem Mietwagen zum Münchner Flughafen stellen wir fest, dass unser Flug um mindestens 3 Stunden verspätet wird.
Dann ein weiterer Schock beim Einchecken.
Unsere Koffer sind jeweils 4 kg zu schwer. 2 x 23 kg je Person sind erlaubt, wir haben haben jeder 1 x 27 kg. Zuhause wiegen konnten wir ja nicht, weil unsere Waage im Container unterwegs nach Shanghai ist.
Grande Discussione mit der zwar freundlichen aber doch auf die Regeln bestehenden Schalterdame.
Mit Hinweis auf die Bestimmungen der Kofferträgergewerkschaft in der DomRep wird ein schwerer Koffer nicht akzeptiert. Man kann sich jedoch gegen einen kleinen Obulus, zusätzlich in festen Euros zahlbar (ca. 30 Stück je Koffer), eine höhere Toleranzgrenze erkaufen. Tja, gegen mehr Geld macht auch Kofferschleppen wieder mehr Spaß...
Die lange Wartezeit verkürzen wir uns im Airbräu. Sehr empfehlenswert!
Pünktlich zur Verspätung geht unser LTU Flug ab.
Wir haben gegen Aufpreis die Notausgangplätze in Reihe 36 reserviert. Toll, soooo viel Platz für meine langen Beine. Die Ernüchterung folgte auf dem Fuße. Es war ja schon bekannt, dass die Plätze an den Türen deutlich frischer sein würden als anderswo. Einzig die Tatsache, dass der gesamte Kabinenbereich ab Reihe 36 in arktische Temperaturen gehüllt wurde, während sich im vorderen Bereich die schnellste Sauna befand, sollte die Stimmung im weiten Umfeld sehr trüben. Mehrfach wurden die muffigen Saftschubsen um Temperaturerhöhung gebeten, nachdem Decken, Mäntel und Schals längst angelegt waren (auch in der Mittelreihe - also nicht an der Türe). Als Antwort erhält man die kompetente Aussage, dass es sich um einen Konstruktionsfehler bei Airbus handele, der eine ausgewogene Temperierung nicht erlaube. Vorne sei es immer heißer als hinten. Das sei nunmal so. Punkt!
Nun hat der Airbus 3 unabhängige Temperaturzonen und mein Stiefvater arbeitet bei Airbus in der Entwicklung - da sei mir der Hinweis auf eine bessere Einweisung der Saftschubsenchefin in die Geheimnisse der Kabinentemperaturregelung sicher erlaubt. Das macht mir zwar keine Freunde beim Personal, aber es wird wärmer.
Die praktische Konsole unterhalb der Türe lädt geradezu zum Beineauflegen ein...da kommt die Saftschubse mit herrischem und sehr unfreundlichem Ton gerannt. Da darf man nichts drauflegen, das sei sehr empfindlich. Tschuldigung, wir wollten ja nicht gleich das Flugzeug zum Absturz bringen.
Immerhin erfreut das lustige Essen die Gemüter. Man hat die Wahl zwischen pappig oder klebrig. Wir wählen klebrig.
Das Brot (ich glaube, es sollte welches sein) war sehr lustig. Darf man mit "Lebensmitteln" spielen und diese an Kabinenfenster kleben? Nein, darf man nicht! Flieger könnte wieder abstürzen. Oder ätzt es womöglich die Scheibe durch? Sowas machen wir natürlich auch nicht. Aber die Versuchung ist zugegeben sehr groß.
Da ich aber die Mahlzeiten auf innerchinesischen Flügen gewohnt bin, will ich mich überhaupt nicht beschweren. In diesem Vergleich schneidet das LTU-"Essen" geringfügig besser ab. Alles eine Frage der Relationen.
Mit 3,5 Stunden Verspätung geht auch dieser schlimme Flug endlich zuende. Nicht eine Minute hat LTU reingeflogen. Warum auch - sind doch nur Ferienflieger.
Im Dunkeln landen wir und torkeln übermüdet vom Flieger sofort in die bereitstehenden Busse.
Warum diese nicht sofort losfahren, obwohl sie bis auf den letzten Platz besetzt sind - muss man nicht verstehen, hat sicher gute Gründe, die hochintelligente Marsmenschen auch nachvollziehen können. Mir fehlt diese offenbar notwendige Intelligenz.
Trotzdem ist es einfach ein traumhaft schönes Erlebnis, wenn man dann endlich die strahlend hell erleuchtete AIDA vor dunklem Nachthimmel erblickt.
Die vier Buchstaben am Kamin geben der dunklen Umgebung einen ganz besonderen Glanz. Sie sind schon aus der Ferne gut sichtbar und lassen die Vorfreude in die Höhe schnellen. Nervosität macht sich breit - es geht gleich auf das Schiff.
Die AIDA wartet brav auf die Spätankömmlinge und sogar die Restaurants bleiben länger geöffnet, damit auch wir noch die vielen, feinen Leckereien genießen dürfen.
Nachdem alle Koffer an Bord sind, darf abgelegt werden. Nun haben wir endlich Urlaub.
Und wir tauchen mit Herz und Seele in die wunderbare AIDA-Welt hinein.
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Erster Seetag dieser Reise.
Nach einer langen Partynacht lassen wir heute die Seele baumeln und genießen die Ruhe.
Trotz aller Befürchtungen gibt es heute erstaunlich wenig Liegenreservierer. Selbst nach der Rettungsübung gibt es noch genügend freie Liegen.
Der Seetag geht für uns eher unspektakulär zuende. Ein Sonnenuntergang in der Ocean-Bar, spätes Abendessen draußen im Calypso, die Show im Theater, ein (paar) Drink(s) in der Anytime. Traumhaft.
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St.Vincent
Dort machen wir die Tour zur Insel Mystique "Insel der Reichen und Schönen".
Mit dem Katamaran fahren wir durch sehr bewegte See in ca. 1.5 Std. bis Mystique. Die Wellen kommen so hoch über das Boot, dass man vorne nicht sitzen kann, ohne gründlich nass zu werden. Uns macht das Spaß.
Unterwegs erleben wir sogar Delfine, die sich unserem Boot nähern. Große Aufregung entsteht. Aber die sind schneller wieder weg, als die Kameras scharf gemacht werden können.
Mystique steht in sehr krassem Kontrast zu St. Vincent. Dort ist alles sehr schön angelegt, gepflegt, ordentlich und einfach nett fürs Auge.
Nach der Landung neben der berühmten "Basil's Bar" (wo später auch Mittag gegessen wird) geht es mit offenen Taxi-Jeeps zu einer Inselrundfahrt.
Man sieht z.B. die bescheidenen Hütten eines Tommy Hilfiger oder Mick Jagger.
Aus dem Radio dröhnt die Live-Übertragung der sehr temperamentvollen, ökumenischen Sonntagsmesse.
Währenddessen passieren wir ein lebensgroßes Denkmal zweier kopulierender Riesenschildkröten...
Zum Schluss der Rundfahrt bleibt noch 1 Std. Zeit, die man zum Baden oder "Shoppen" nutzen kann. "Shoppen" kann man in den beiden pitoresken Lädchen - dem Hellblauen oder dem Rosafarbenen. Ist aber - gemäß dem hier wohnenden Publikum - erwartungsgemäß extrem teuer.
Das Mittagessen in Basil's Bar ist sehr gut und bietet eine wunderbare Postkartenkulisse.
Danach bleibt noch Zeit zum Baden, was wir aber nicht gleich neben der Bar, sondern (viel besser) am zuvor bei der Rundfahrt gesehenen Macaroni-Beach machen.
Der Strand dort ist super, weitläufig, leer und es gibt wunderschön hohe Wellen mit großem Spaßfaktor. Die Fahrt dorthin dauert nur 10 Minuten. "Eddie" nimmt 20$ für die Hin-/Rückfahrt (Preis für 8 Personen).
Dann geht es mit dem Katamaran wieder zurück.
Fazit: ein zwar sehr kostspieliger, aber schöner und relaxter Ausflug.
Mystique ist sehr nett, aber nicht wirklich spektakulär. Keiner kann erwarten, zu einer Promi-Villa-Besichtigung mit Kaffeekränzchen eingeladen zu werden. Hier geht es vielmehr um ein besonderes Gefühl und eine exklusive Atmosphäre. Man kann, muss aber nicht so viel Geld für so einen Ausflug bezahlen.
Wir bereuen den Ausflug und die Kosten jedenfalls nicht.
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Grenada - Insel des Regens.
Schon im Nov.2005 wurden wir von ausgiebigen Regengüssen begrüßt, das sollte diesmal nicht anders sein.
Da ist Tauchen das Sinnvollste, was man außerhalb des Schiffes machen kann.
Der Tauchplatz ist mit dem Boot schnell erreicht.
Einzig die Busfahrt vom Schiff zum Tauchboot ist angesichts des Verkehrs, der mich an Shanghai erinnert, sehr lästig und zeitintensiv.
Da wäre ein Umsteigen direkt von der AIDA wesentlich komfortabler. Aber wir haben keine Eile.
Die Tauchplätze sind wenig spektakulär. Witzig und sehr individuell sind am zweiten Tauchplatz "Sculpture Park" die dort von einem Künstler versenkten Skulpturen. Z.B. ein Mann am Schreibtisch sitzend, mit Schreibmaschine vor sich. In Lebensgröße. Ist mal was Anderes.
Nach der Rückkehr zum Schiff sind wir am Spätnachmittag noch kurz raus ins Städtchen. Zwischen den kräftigen Regenschauern hüpfen wir immer von Unterstand zu Unterstand, bekommen dabei aber witzige Kontakte mit der Bevölkerung.
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Trinidad - Hässlichster Hafen dieser Reise.
Direkt neben Containern und Hotelbaustelle (soll mal ein Hyatt werden - somit ist zu vermuten, dass die Umgebung zukünftig ansprechender gestaltet wird).
Taxi am besten gleich im Hafengelände buchen, draußen lauern die wilden Fahrer. Eine seit 18 Jahren dort lebende Deutsche Rentnerin ("...nääääää, ene Köllsche Jung, wie schöööööön...") erzählte uns von der massiv angestiegenen Kriminalität der letzten 2 Jahre. Im günstigsten Fall wird man von wilden Taxifahrern nur ausgeraubt. Alles andere kann zum vorzeitigen Ende der Kreuzfahrt führen...
Also: registrierte Fahrer nehmen! Die kosten ca. 120$ für den Tag. Eine kleine Stadtrundfahrt und den Maracas-Beach eingeschlossen. Dieser Beach ist der Beste. Er ist sehr schön und sehr sicher aufgrund eigener Polizeistation. Alle anderen Beaches sollen sehr unsicher sein!
Der Maracas Beach ist sehr weitläufig, es knubbelt sich nix. Der sehr feinsandige Strand führt sehr flach ins Meer. Die Wellen sind extrem hoch, was einen sehr großen Spaßfaktor hat.
Sehr aufmerksame und zahlreich vorhandene Bademeister (Baywatch lässt grüßen - aber niemend ist blond...) verhindern durch häufiges und eindringliches Pfeifenträllern, dass zu weit rausgeschwommen wird.
Der Wind ist kräftig und hat zur Folge, dass sich der feine Sand in jede vorhandene Ritze drängt, und ein frisch eingeölter Körper ganz wunderbar paniert wird. Das muss man mögen...
Trotz dieses schönen Strandes sind sich viele Mitfahrer einig, dass Trinidad nicht nötig ist auf einer AIDA-Tour.
Die Stadt ist weitgehend frei von Schönem oder Interessantem (oder es hat sich geschickt unseren Blicken entzogen). Einzig zur Karnevalswoche mag dies eine Ausnahme sein.
Zum Schluss gibt es noch eine sehr unschöne Diskussion mit dem Taxifahrer.
Wichtig: jeden Pups und jedes noch so kleine Detail des Trips vorher konkret diskutieren. Geringste Abweichungen werden mit horrenden Zusatzforderungen quittiert.
Das ist sehr lästig.
Trinidad - no more!
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Isla Margarita
Hier haben wir 2005 schon die Jeepsafari gemacht, was somit nicht nochmal gemacht werden musste.
Wir gehen zu dem Strand direkt am Schiff und verleben dort einen herrlichen und relaxten Tag. 2 Liegen + Sonnenschirm kosten 15$/Tag.
Jetski auch möglich. Es ist ein sehr seichtes Wasser und es gibt kaum Wellen.
Die Versorgung mit Getränken + Cocktails ist gesichert, essen kann man dort auch (wer es braucht...).
Man kann sich auch massieren lassen, sogar HotStone wird angeboten. Ist sehr feine Sache, unter einem Zelt direkt am Strand. Massage fängt bei 35$ an, 1 Std. kostet 50$.
Es gibt AIDA-Scouts, die behaupten, es gäbe dort Sandflöhe. Wir waren den gesamten Tag am Strand und hatten keinerlei Kontakt mit solch Getier.
Andere Gäste haben den Ausflug "Geschichte+Gegenwart" gemacht und waren sehr enttäuscht.
Die Tauchgänge werden oft wegen starker Strömung abgesagt oder abgebrochen. Außerdem soll die Sicht nicht sehr gut sein.
Am besten scheint somit hier der Strand zu sein, zumal der sehr bequem zu Fuß in 5 Minuten erreicht wird.
Abends feiern wir Susis Geburtstag im Rossini. Ein wunderbarer Abschluss zu einem herrlichen Urlaubstag.
AIDA gratuliert auch und Susi erhält einen Armbob.
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Zweiter Seetag
Leider ist eine Woche an uns vorbei geflogen. Schon eine Woche vorbei? Wer dreht im Urlaub eigentlich die Zeit immer so schnell?
Zwischenbilanz: ein ganz wunderbarer Urlaub. Wir können doch um 4 Wochen verlängern, oder?
Wir erfahren von einem Scout, dass das Noro-Virus an Bord war. Aber AIDA hat sofort und sehr entschlossen gehandelt – fast unbemerkt von den Gästen. Lediglich das Desinfizieren der Hände, wenn man nach den Landgängen an Bord ging, war ungewöhnlich (die Hände wurden vor dem Schiff mit einer Flüssigkeit besprüht).
Außerdem wurde an Bord alles, was von den Gästen angefasst wird, pausenlos desinfiziert und poliert. Mit hervorragendem Erfolg. Es kommt nicht zu einer Epidemie. Hut ab. Gratuliere, das finde ich bemerkenswert. AIDA nimmt diese Sache sehr ernst und handelt erfolgreich.
Heute haben wir wiederum einen sehr stressfreien Seetag. Und wieder gibt es überraschend wenig Liegenreservierer. Das liegt möglicherweise auch daran, dass der Clubdirektor Thomas schon frühmorgens mit der Kamera unterwegs war, und lauter "...ich will nur den Sonnenaufgang sehen..."-Leute, die sich hierfür mit Handtüchern bewaffnet haben, filmt und dies dann am Abend im Theater zeigt.
Am Abend feiern wir ausgiebig Farewellparty - denn wir dürfen ja Durchfahren :-)))
AIDA gratuliert mir zum nicht vorhandenen Geburtstag (habe ich erst morgen) und ich erhalte einen Armbob.
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DomRep
Ich habe Geburtstag.
AIDA gratuliert mir zum Geburtstag und ich erhalte einen Armbob. Richtig gezählt - nun haben wir schon 3 davon.
Heute machen wir den Ausflug nach Isla Saona - eine super Tour.
Mit Bussen geht es zunächst nach Bayahibe, dort wechseln wir auf den Katamaran. Die große Gruppe (ca. 120 Paxe) wird auf 3 Katamarane verteilt. Es entsteht keine Platznot und kein Gedränge. Es folgt eine 2-stündige, geruhsame Fahrt bis Isla Saona.
Dort erwartet uns ein herrlicher Strand mit genug Platz unter Schatten spendenden Palmen. Verpflegung ist gut und wie immer reichlich. Qualitativ nicht ganz vergleichbar mit dem Angebot auf dem Schiff, aber es genügt für den Anlass.
Am Strand sind leckere, frische Kokosnüsse für 2$ erwerbbar - und deren flüssiger Inhalt kann mit Rum nach Geschmack verfeinert werden...
Wir bleiben ca. 4 Std. auf Saona, dann geht es weiter mit dem Speedboat. Wenn man nicht nass werden möchte, sollte man nicht vorne sitzen. Auch nicht hinten. Und nicht an der Seite. Genauer: man wird überall ausgiebig nass! Wegen der ruppigen Fahrt sollte man keinesfalls Schwanger sein - eine Spontanentbindung in der Karibik wäre dann nämlich sehr wahrscheinlich. Man sollte auch nicht Rücken haben. Es wirft sämtliche Bandscheiben in alle Richtungen. Aber es macht sehr viel Spaß!
Ungeschlagen ist dann der ca. halbstündige Badestopp an einer Sandbank.
Wir stehen in knietiefem (bauartbedingt evtl. auch in hüfttiefem) lauwarmem, türkisfarbenem Wasser und lassen uns Cuba Libre (im Plastikbecher) servieren.
Im Hintergrund leuchtet eine unberührte Palmenküste in der untergehenden Sonne. Genial. So stellt man sich Postkartenurlaub vor.
Wenige Minuten später (und viele Wasserspritzer nasser) landen wir wieder in Bayahibe.
Dort kann man Rum in Flaschen erwerben, die mit Fotos beklebt wurden, die von Fotografen auf dem Katamaran gemacht wurden (in Begleitung eines "echten" Piraten). So kann man seine individuelle Rumflasche für 17$ mitnehmen - muss man aber nicht. (Achtung: im Handgepäck dürfen solche Mengen an Flüssigkeiten nicht mehr mit in den Flieger genommen werden. Muss alles in den Koffer!)
Dann geht es mit dem Bus zurück zum Schiff.
Fazit: dieser Ausflug ist sein Geld wert und ist Garantie für einen wunderschönen Tag. Da waren sich viele Mitfahrer einig (alle habe ich nicht befragt).
Am Schiff erwartet uns eine unendlich lange Schlange der Neuankömmlinge vor dem Security-Check. Unterstützt durch eine humorvolle Gruppe Rheinländer und mit den Worten "...tschuldigung, ich habe Rücken..." mogeln wir uns zum Eingang vor, weil wir das Abendessen noch vor der Poolparty einnehmen möchten...
Ein Besuch im Rossini rundet diesen gelungenen Geburtstag ab.
Mit der anschließenden Poolparty wird die Geburtstagsfeier bis in den nächsten Morgen fortgeführt...
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Dritter Seetag
AIDA gratuliert mir ein drittes Mal zum Geburtstag, spart sich aber diesmal den Armbob.
Ganz schön geizig... :-)))
Dafür bekomme ich heute die für gestern bestellten Kabinengrüße von lieben Freunden. Schöne Überraschung. Inklusive Geburtstagscocktail. Allerliebsten Dank!
Mit den Neuankömmlingen sind deutlich mehr Liegenreservierer an Bord gekommen, aber wir finden dennoch ein Plätzchen.
Und ich darf meinen Geburtstagsgutschein einlösen - eine Lomi-Lomi-Massage - mmmmmh, feine Sache. Sehr entspannend. Ich versinke in einer Traumwelt, fast wie in Trance. Alle Sinne machen Urlaub. Dazu das sanfte Schaukeln des Schiffes – und ich mag gar nicht mehr zurück kommen.
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Tortola
Um 9:00 Uhr nehmen wir das Speedboat nach Virgin Gorda. Um 15 Minuten Fußweg von der AIDA zur Fähre zu sparen, nehmen wir für 10$ ein Taxi (4 Personen).
Die Speedys Fähre kostet 30$ hin/zurück, inkl. Bustransfer zu "The Baths". Die Überfahrt dauert 40 Minuten. Der Eintritt zu "The Baths" kostet weitere 3$/Person.
Und wieder verbringen wir einen traumhaften und vor allem langen Tag dort. Mehr als doppelt so viel Zeit für gut die Hälfte des AIDA-Ausflugspreises. Und Null Stress bei der Durchführung. Alles flutscht wie von alleine.
Für kurze Zeit war "Devil's Beach" etwas voller (Amerikaner von den Segelyachten), aber die meiste Zeit ist nicht viel los.
Wenn man den Weg hinten an den Felsen noch weiter geht, kommt man an herrlichen Landschaften und vielen kleinen Buchten vorbei. Da gibt es keine Sandstrände mehr, sondern nur Steine und Korallen. Aber keine Menschenseele weit und breit. Hier kann man wunderschöne Fotos machen und bekommt Motive mit sehr hohem Neidfaktor geboten.
Um Punkt 16:00 war Abfahrt des Busses, die letzte Fähre ging um 16:30.
Zurück auf dem Schiff gehen wir noch in die Ocean-Bar und genießen die Sonne, bis sie, hinter dem Hügel abtauchend, die wenigen Wattewölkchen in samtiges Licht hüllt.
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St. Maarten
In St. Maarten liegen wir mit der riesigen Sea Princess und der kleinen EasyCruiseOne am Pier.
Gleich hinter dem Pier kann man links das Wassertaxi, oder rechts ein normales Taxi nehmen.
Die Wassertaxis verkehren sehr häufig, kosten 3$ single trip oder 5$ return trip (man muss dann ein Plastikarmband bis zur Rückfahrt tragen).
Ein normales Taxi darf bis z.B. zum Maho-Beach nur 7$/Pers. kosten.
Die Fahrer sagen zwar immer zuerst 8$ oder 9$, aber der Preis ist geregelt und man muss hart bleiben. Funktioniert.
Es herrscht permanent Verkehrsstau auf der Insel (fast wie Shanghai). Man muss also auch für kurze Strecken viel Zeit einplanen! Von Philipsburg zum Maho-Beach mind 30 Minuten.
Andere haben ihre Fahrt in den französischen Norden abgebrochen, weil nichts vorwärts ging. Hätten zuviel Zeit verloren.
Philipsburg lässt sich wunderbar zu Fuß erkunden. Sehr schöne, kleine Strässchen mit vielen edlen und bunten Shops. Wichtig: auch mal in der 2ten Straßenreihe schauen, da kostet dasselbe etwas weniger.
Dann sind wir weiter zum Maho-Beach, Flieger erleben. Genial!
Die Ankunftszeiten der großen Flieger stehen auf einem Surfbrett, der Tower-Funk wird per Lautsprecher übertragen.
Ein wildes Erlebnis, wenn die großen Jets landen. Ein noch wilderes Erlebnis, wenn die großen Jets genau dort starten bzw. beschleunigen. Der Düsenstrahl lässt die Leute, die sich am Strand entsprechend positioniert haben, umpurzeln. Ganz Verrückte halten sich am Flughafenzaun fest und lassen sich ordentlich durchpusten. Wahnsinn. Muss man mal gesehen und vor allem erlebt haben. Selbst technisch völlig uninteressierte Frauen waren ganz begeistert von dieser unbeschreiblichen Atmosphäre und diesem Erlebnis.
Der Strand selber ist gut und das Wasser ist mit ein paar größeren Wellen ganz angenehm.
Ansonsten aber ist der extram lange Stadtstrand von Philipsburg auch sehr schön.
Feiner Sand, flaches Wasser, keine Wellen. Und man hat AIDA immer im Blick.
Am Abend gab es dann eine waschechte Rosenmontagsparty.
Während zum Abendessen alle Leute noch in gehobenem Zivil kamen, so hatten dann zur Poolparty doch einige Ihre Kostüme angelegt.
Es wurde ein Elferrat, ein kleiner Umzug mit Kamellewerfen und Büttenrede organisiert.
Und viel Klamauk durch die Animation.
Ein sehr lustiger, schöner, bunter und gelungener Abend - mit dem Erfolg, dass am nächsten Morgen viele ihre Schwierigkeiten mit dem pünktlichen Erscheinen zu den Ausflügen hatten...
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Dominica
Heute habe ich 2 sehr schöne Tauchgänge auf Dominica.
Die AIDA liegt in Roseau, weil in Portsmouth kein Liegeplatz mehr frei ist wegen besser zahlender, Karneval feiern wollender Amerikaner.
So liegt AIDA in einer beschaulichen Bucht im Norden, und nicht im hässlichen Containerhafen.
Der Weg mit dem Tauchboot zu den Tauchplätzen dauert nur 5 Minuten. Die AIDA ist in Sichtweite.
Einige heftige Regengüsse lassen feststellen, dass Tauchen wieder die beste Alternative ist.
Der erste Tauchgang findet am "Canon Site" statt. Hier werden in sehr klarem Wasser Rochen, Steinfisch und jede Menge schöner Fische gesichtet. Es war ein sehr ruhiger, angenehmer und entspannter Tauchgang.
Der zweite Tauchgang findet am "Shark's Mouth" statt. Hier gibt es zwar deutlich stärkere Strömung, aber es geht trotzdem problemlos.
Das einzig Negative an den Tauchgängen war, dass wir uns einen Katamaran mit der großen Gruppe der Schnorchler teilen mussten. Da sind viele Anfänger dabei, sowie einige, die den Ausdruck "Rücksicht" noch nie näher gebracht bekamen. Zunächst werden die Taucher am hinteren Einstieg verteilt, wo die gesamte Ausrüstung (nimmt den wenigen verfügbaren Platz vollständig ein) verteilt wird. Die Schnorchler werden auf dem Oberdeck verteilt. Schon nach dem ersten Tauchgang finden es viele Schnorchler viel interessanter, sich mitten unter die Gruppe der Taucher zu mischen, und denen es richtig schwer zu machen. Man kommt mit kompletter Ausrüstung auf das Schiff und muss sich dann mühsam zwischen diesen Völkermassen der schweren Dinge entledigen. Gar nicht so einfach. Und es gipfelt sogar darin, dass vor dem nächsten Tauchgang unbemerkt irgendein Deppenschnorchler ohne Hirn einfach meine Flossen von meinem Ausrüstungsstapel greift und damit im Meer verschwindet. Es folgt eine langwierige Suchaktion auf dem Schiff, um mir passende Ersatzflossen zu besorgen. Das muss nicht sein.
Ein weiteres Highlight gab es dann nach der Rückfahrt mit dem Tauchboot. Dessen Kapitän hat wohl schon eher an Karnevalfeiern als an rückwärts Einparken gedacht. Mehrere Anläufe wollen nicht klappen, schließlich semmelt er volle Möhre in die Hafenfelsen und zerstört sich so linke Welle und Propeller seines Katamarans. Öl läuft aus, das Ding ist ordentlich im Eimer.
Aber mit vereinten Kräften gelingt ein Festmachen am Pier direkt neben der AIDA.
Der Nachmittag ist zum Glück regenfrei.
Und im Dorf wird ausgiebig Karneval gefeiert.
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St. Lucia
Auf St. Lucia begrüßt uns der Tag fast erwartungsgemäß mit ein paar kräftigen Regenschauern, die aber schnell vorbei sind. Wir liegen mit der Norwegian Pearl und der Serenade of the Seas im Hafen.
Gegen diese 2 Pötte sieht die vita wie ein Beiboot aus, ist aber trotzdem schöner.
Am Eindrucksvollsten wird dieses Bild vom Hügel gegenüber, der mit dem Taxi in wenigen Minuten erreicht wird.
Mit dem Taxi (100$ für den Tag) fahren wir die wunderschöne Küstenstraße, vorbei an riesigen Bananenplantagen, vorbei an bettelarmen und doch sehr schön anzuschauenden Fischerdörfern in malerischen Buchten, vorbei an steilen Regenwaldhängen bis zu den Pitons und haben dort eine geniale Sicht völlig ohne Wolken.
Auf dem Rückweg halten wir am Marigot Bay zum Baden, obwohl unser Fahrer den Strand "The Wharf" (nördlich von Castries) empfohlen hat. Seine Aussage zur Wasserqualität im Marigot Bay war zwar wenig positiv, aber uns gefiel die Location so gut, dass wir trotzdem bleiben.
Mit der Fähre geht es auf die knapp 1minütige Überfahrt (2$ je Nase für Hin- u. Rückfahrt), und man ist in einer sehr schön angelegten Bucht.
Einen Sandstrand gibt es nicht, das Wasser ist sehr flach, warm, wellenlos aber leider recht trübe.
Mir fehlen zu meinem (schon sehr ausgeprägten) Glück nur noch die frischen Kokosnüsse. Da ich nirgends einen Verkauf erblicken kann, frage ich einen der Wachleute des Hotels. Die sind äußerst nett und hilfsbereit und haben mir Kokosnüsse besorgt, obwohl dies nicht zum gängigen Service gehört. 2$ je Stück - und das Karibikflair war komplett.
Gegen halb vier treten wir dann die Rückfahrt an und gehen noch kurz im Städtchen über die Märkte.
Von dort gehen wir zu Fuß zur AIDA zurück, wo wir noch das Auslaufen der Serenade beobachten.
Entgegen ursprünglicher Katalogangaben (und Erfahrung aus 11/2005) legt die AIDA 1 Std. früher ab, dicht gefolgt von der Pearl.
Ein wunderschöner Tag neigt sich seinem Bilderbuchsonnenuntergang entgegen. Wir tauchen in der Oceanbar unter und verabschieden uns wehmütig von der letzten Insel unserer Reise.
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Vierter und letzter Seetag dieser Reise
Es gibt sehr viele freie Sonnenplätze, weil es heute sehr heiß ist (40°C). Dafür sind alle Schattenplätze reserviert. Aber wer will am letzten Tag schon in den Schatten, wenn es doch zurück in den Winter geht?
Wir verleben noch einen unwirklich schönen Seetag, den wir mit jedem Atemzug ganz tief in uns hinein aufsaugen, um so viel wie möglich dessen in jede Pore des Körpers einlagern zu können, was man seit der letzten Reise so lange hat entbehren müssen.
Noch einen letzten Sonnenuntergang und ein Versuch, im Restaurant möglichst intensiv die Herrlichkeiten zu genießen, die uns wieder einmal präsentiert werden.
Die Farewell-Show betrifft nun tatsächlich uns, auch wenn wir das gar nicht wahr haben wollen.
Und als wäre es nicht schon schlimm genug, wird uns die Statistik für den Verbrauch dieser Woche präsentiert:
8,7 t Fisch
7,9 t Fleisch+Wurst
9,4 t Beilagen+Gemüse
9,3 t Obst (davon 1,9 t Ananas)
56 versch. Suppen
105 versch. Soßen
140 versch. Vorspeisen
140 versch. Desserts+Kuchen
25000 Eier
5150 L freies Bier
4250 L Weißwein
4650 L Rotwein
3136 Rollen Klopapier
Wir vergleichen die Zahlen mit denen unserer Reise im November 2005 und stellen große Ähnlichkeiten fest. Diesmal waren es 3000 Eier mehr. Meine Güte – wer isst das eigentlich alles? Klar....die Anderen!
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Abreisetag
Leider Ankunft zum Abreisetag.
In der Nacht schaffe ich es ganz knapp, meinen Koffer um 3Uhr gepackt vor die Kabine zu stellen - die Gepäckträger kommen schon gelaufen. Die letzte Party ging wohl doch etwas länger als geplant...
Der Koffer war nicht professionell, aber umso lustiger gepackt.
Um 9:00 muss Kabine verlassen sein.
Hafen-Check-In machen (geht problemfrei und gut organisiert ab), Reisepässe in AIDA-Bar abholen (nach dem Hafen-Check-In sind hier die langen Schlangen weg und man muss überhaupt nicht mehr anstehen), Handgepäck in der Anytime-Bar deponieren und schnell raus, die letzte Sonne noch genießen, bevor der Transfer zum Flughafen um 15Uhr losgeht.
Überall im Schiff sammeln sich verlassene Sonnenmilch-, Duschgel- u. Lotionflaschen, weil die im Handgepäck nicht mitgenommen werden dürfen. Da hat AIDA einiges zu entsorgen.
Es herrscht trübselige Stimmung auf dem Schiff - überall große Abreisetrauer (sicherlich gepaart mit "...ich habe Kopf...").
Dann doch der unvermeidliche Abschied.
Noch kurz duschen im Wellnessbereich. Und die weiß-gelben Handtücher zurück geben, die zugleich Synonym sind für Traumurlaub sowie Waffe der gehassten Liegenreservierer.
Der Weg vom Schiff zu den Transferbussen – das ist ein unbeschreiblich schwerer und von trauriger Stimmung geprägter. Einhergehend mit vielen Tränen der Zufriedenheit und des Abschieds. Mit diesem bedrückenden Gefühl tief im Hals. War das diesmal wieder schön....warum muss ich nun wieder weg....
Tschüss Schiff. Wir sehen uns wieder. Ganz sicher.
Am Flughafen müssen wir mindestens eine halbe Stunde vor dem Eingang warten - der Sicherheitscheck ist sehr mühsam. Die meisten bekommen ihre bis dahin lebensnotwendigen Wasserflaschen abgenommem, manchen gelingt das Einschmuggeln.
Im Flughafen gibt es kaum Platz für alle Reisende, es ist brechend voll.
Der Rückflug mit der LTU war leider wieder mega ätzend, genau wie der Hinflug. Es herrschen arktische Temperaturen ab Reihe 36, und Superhitze im vorderen Bereich. Und ich werde bestraft mit einer Chef-Flugbegleiterin, die Ihren Abschluss im Hauptfach "grimmig-inkompetent-patzig" mit einer 1 plus Auszeichnung bestanden hat. Und das Essen war ebenso humorvoll wie auf dem Hinflug.
Aber der Urlaub war - mit Ausnahme der Flüge - wieder ein absoluter Traum.
Gibt es Wörter, die einen solchen Traum beschreiben können?
Ja, eines: AIDA
Cabriofan
Februar 2007