9b Was ist schon Rom – Malta hat mehr Kirchen …

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Kabinenkategorie
Meerblickkabine
Reisedatum von
27. Oktober 2019
Reisedatum bis
13. Oktober 2019

Unsere zweite Valletta-Runde konnte beginnen! Also noch einmal hinein in die Altstadt, in der die nicht gerade kurvenreichen Sträßchen die optimale Übersicht gewährleisteten. Ältliche, gut gepflegte Häuser, Kirchen, Einbahnstraßen mit Parkplatzproblemen … Von den sich vom Südwesten nach Nordosten hinziehenden Hauptsträßchen führten Nebengassen Richtung Grand Harbour.



Fußgängerzonen, die für diese südlichen Gefilde klassisch ausgenutzt wurden: Das Bar- und Restaurantleben wurde einfach an die frische Luft verlagert. Ansonsten wieder ältliche, gut gepflegte Häuser, Kirchen, …

Ja, die Kirchen. Wer durch die Altstadt Vallettas streift, trifft immer wieder auf sie. Auch wir – von Häusern umringt stand die Collegiate Parish Church of St Paul's Shipwreck, gewidmet dem Apostel Paulus, der vor einiger Zeit an den Küsten Maltas Schiffsbruch erlitt. Neben zahlreichen Kirchen wurden an vielen Straßenecken erinnert, wer früher das Sagen auf Malta hatte (und jetzt auch noch!) – die katholische Kirche mit unzähligen Heiligenstatuen.



In Valletta ist man nicht nur stolz auf die hervorragend erhaltene alte Umgebung; man kennt sogar deutsche Märchen …



Auch in Valletta liest man. Seltene Bücherexemplare werden in der Nationalbibliothek gelagert,



deren Ursprünge auf die Zeiten der Johanniter zurückgehen. Das Gebäude stammt von den englischen Besatzern und ist ungefähr 200 Jahre alt.

Wir orientierten uns anhand des Stadtplanes und erkannten, dass wir auf dem richtigen Weg in die ruhigeren Zonen waren. Unterwegs nahmen wir das Karmelitinnenkloster Shrine of Our Lady of Mount Carmel mit der weiten, hohen, alles überragenden Kuppel mit. Das Portal war nicht geschlossen – also hinein.



Staunen kam auf. Staunen über Weite und Höhe des Kircheninneren. Und über die dezente Pracht. Nach einer kurzen Besichtigung wurden unsere Waden weiter gefordert. Zunächst bis zum Independence Square mit einem Denkmal, das an die Unabhängigkeit des Staates erinnerte. Der Platz wurde an einer Seite begrenzt von der Rückseite der St. Paul´s Pro-Anglican Cathedral.



Für eine Rückfront nicht schlecht. Wie mochte es nur im Inneren aussehen? Wir konnten nicht hinein – geschlossen … Aber die Pracht im Inneren der an diesem Tag besuchten Kirchen ließ auf die Ausstattung dieser Kirche schließen …

Nur noch einige Minuten und wir hatten erreicht, was wir uns vorgestellt hatten. Die beinahe touristenfreie Zone auf der Stadtmauer oberhalb des Marsamxett Harbour mit einem tollen Ausblick auf Meer, Stadtmauer und Teile des Lower Fort St. Elmo. In diese Richtung zog es uns. Und wir blickten zurück auf einen kürzlich renovierten Palast; die Kuppel des Karmelitinnenkloster durfte auch nicht fehlen. Der Palazzo Carneiro diente vor Jahrhunderten als Sitz eines italienischstämmigen Großmeisters; später wurde er umgewidmet in die Auberge de Bavière. Hört sich das nicht irgendwie bayerisch an? Stimmt! Denn die Johanniter bestanden aus verschiedenen sogenannten „Zungen“. Dahinter steckten die verschiedensprachigen Landsmannschaften wie Spanien, Frankreich, England, Deutschland usw. Jede „Zunge“ hatte ein eigenes Domizil – Auberge – und Zuständigkeit zur Verteidigung eines bestimmten Mauerabschnittes. Während der Reformation wurden einzelne „Zungen“ wie England und Deutschland geschwächt, so dass ihre Aufgaben andere übernehmen mussten. So preschte irgendwann Bavaria vor und stand für kurze Zeit für das eigene Königreich incl. Engländer und Deutsche. Ja mei … warum auch nicht … Interessant ist, dass gerade dieses vom Begriff her bayerisches Domizil ein Multikultihaus war. Zu Kreuzritterszeiten tummelten sich in ihm Deutsche, Engländer, Bayern, Franzosen, Böhmen, Polen und Russen, zumindest teilweise gesteuert von Freimaurern.

Inzwischen hatten wir den nordöstlichen Teil der Altstadt erreicht und trieben uns auf dem Fort St. Elmo herum. Genauer geschrieben auf dem „Dach“ der Fortanlagen.



Dieses Fort wurde von den Johannitern errichtet und erfüllte Jahrhunderte seinen Zweck. Heute dient es als Polizeiakademie und National War Museum.

Tja, und schon erreichten wir wieder die Stadtmauer oberhalb des Grand Harbour und hatten Ausblicke, wie sie nicht attraktiver sein konnten. Auf das den Hafenein- und -ausgang schützende Fort Ricasoli.



Wir lösten uns von diesem herrlichen Ausblick und machten uns auf zum Siege Bell War Memorial, dem Denkmal, das an die Belagerung Maltas im 2. Weltkrieg erinnerte.



Von diesem Monument aus erreichten wir schnell die Lower Barrakka Garden,



einer kleineren Parkanlage, die uns zu einer Pause im Grünen einlud. In dem Park wurde zum Gedenken an den ersten britischen Gouverneur Maltas ein neoklassizistischer Tempel gebaut. Nicht schlecht …



Genug gefaulenzt und weiter auf dem Zenit der Stadtmauer! Unsere AIDAcara blinzelte uns vorwitzig zu. Unser Ziel rief uns! Also los, abwärts und vorbei an der wie auch an anderen Stellen repräsentativen Häuserzeile.

Aber so richtig schnell kamen wir nicht voran. Die auf der anderen Seite des Grand Harbour liegenden Stadtteile und ihre Sehenswürdigkeiten riefen uns zu: „Schaut uns an – fotografiert uns!“ Wir gehorchten … Wie die mauerumgürtete Landzunge des Stadtteils Kalkara mit dem mit Segelyachten vollgestopften Kalkara Creek. Wir hätten länger bleiben können … aber es nutzte nichts. Weiter … vorbei an ehrwürdigen Mehrfamilienhäusern, die zur Abwechslung mit roten Fenstern bzw. Fensterläden aufgehübscht wurden, über eine Straßenbrücke mit Blick auf typisch maltesische Wohnbauten



zum Victoria Gate,



dem früheren Haupteingang vom Grand Harbour in die Stadt. Und Kirchen ließen uns noch immer nicht los. In diesem Fall die Kirche Unserer Lieben Frau von Liesse, die uns aufgrund der geschlossenen Pforte nicht aufhielt. Wir wollten ans Wasser. Zum Grand Harbour, den wir nach kurzer Zeit erreichten. Ein Blick zurück – von dort oben kamen wir. Vom Lower Barrakka Garden.



Dort konnten wir nicht mehr hin. Zeitgründe? Ja …

Gegenüber das Fort St. Angelo.



Und dort wollten wir hin – vorbei an einem ehrwürdigen Gebäude, das als Wassertaxi-Station genutzt wurde, zur AIDAcara.



Nicht erst an diesem Punkt meinten wir, genug gesehen zu haben. Oder unsere Füße und Waden waren dieser Auffassung. Wie sich herausstellte, nicht nur unsere. Auch die von Massen sämtlicher im Hafen liegender Kreuzfahrtschiffe. Was wohl oben am Aufzug los war? Wir bekamen es nicht mit, denn wir blieben unten an der Wasserlinie. So ganz langsam und ganz in Ruhe. Auch mit immer wieder herrlichen Ausblicken wie z.B. auf den mauerumgürteten Stadtteil Senglea mit der Pacific Princess



und den eventuellen Angreifern Vallettas gegebenen Appell an dem Wachttürmchen „Angreifer, wir sehen und hören Euch!“ – das sagen steinerne Darstellungen von Augen und Ohren …

Aber das Ausweichen vor den Mitbesuchern der Stadt nutzte nichts. Wir wurden von der Menge der zu ihren Schiffen schleichenden Touristen geschluckt. Beim Zugang zum Terminal war der Spuk vorbei. Die meisten Passagiere strömten zu den anderen Schiffen; nur wenige in Richtung unserer AIDAcara. Es ging also richtig gut vorwärts … Für uns nach kurzer Bedenkpause vorwärts Richtung dunkel gefärbtes Wasser und Kuchen. Der Kuchen war in Ordnung, aber …

In Valletta hatten wir einige Kilometer hinter uns gebracht. Und Ausruhen verdient. In der Sonne auf dem Pooldeck: schöööööööööööön … bis zum Sonnenuntergang noch eine Fotorunde angebracht war.



Nach dem wie immer guten Abendessen mit dem Thema „USA“ suchten wir nochmals Ruhe auf dem Pooldeck und fanden sie. Die Costa Fascinosa und die MSC Bellisima waren schon vor Stunden ausgelaufen; außer unserer AIDAcara lag nur noch die Pacific Princess im Hafen. Gut sah sie aus. Aber die in der Dunkelheit hervorstechenden Altertümer der Stadt stachen sie aus. Wir konnten sie nunmehr in sitzender Stellung ausgiebig bewundern.



Mit der Ruhe war´s aber schnell vorbei. 20.45 Uhr begann nicht weit von uns das Fashion Frame Shooting (!). Das Pooldeck betretende Mitpassagiere wurden gebeten oder auch verbal überzeugt, sich hinter einem von der Crew erstellten großen offenen Rahmen zu stellen und fotografieren zu lassen. Nun gut. Die Fotos konnte man erwerben oder auch nicht … 30 Minuten später startete die Fashionnight. Models aus dem Verkaufs- und Gastgeberbereich und natürlich auch Hellie führten Produkte aus den AIDA-Läden (oder muss ich sie AIDA Shops nennen?) unter der Herausstellung der Markenbezeichnungen vor. Rauschender Beifall. Wir stressten allerdings unsere Handflächen nicht. Fashionnight – ein weiterer Einfall innerhalb des Selection-Angebots? Warum? Gibt es nichts Attraktiveres? Wir sehnten 22 Uhr herbei. Auslaufen, die beleuchteten alten Mauern verabschieden - und schon lag der Hafen hinter uns. Und wir lagen kurz darauf in unseren Kojen. Die AIDA-Stars mussten bei ihrem Auftritt „Stars Rythm“ auf unseren Beifall verzichten. Sie merkten mit Sicherheit unsere Abwesenheit nicht. Verständlich …


24. Oktober 2019 – Seetag 4

Über diesen Seetag muss nicht viel berichtet werden. Kapitän Möller hatte am Vorabend ein wenig Sonne, Bewölkung und ein bisschen Regen angekündet. Mein Seetag begann beim Deckkaffee unter fast vollständig geschlossener Wolkendecke. Eine kleine Lücke tat sich auf und die Sonne stahl sich einige Minuten hindurch. Das war´s aber für Stunden mit der Sonne. Wir gönnten uns ein Frühstück in Selection-Ruhe. Nicht schlecht – das dachten sich auch viele andere und das Restaurant füllte sich nach und nach. Und damit auch ein wenig der Lärmpegel. Aber es war gut zu ertragen. Trotzdem flüchteten wir uns anschließend in unsere bevorzugte Ruhezone auf Deck 6. Zwischen Ausruhen, Lesen, Lösen von Sudokos und Schreiben von Stichworten zu dieser Reise enterten wir das Pooldeck. Entertainment-Manager, Hotel-Direktor & Co. teilten aus: Das, was der Poolbrunch „Kartoffelpuffer-Variationen“ beinhaltete. Weniger Auswahl als bei den bisherigen Poolbruchs. Kartoffelpuffer oder auf gut deutsch Krebbelcher, Rievkooche, griena Baggala, Baggers, Fransergniedler, Dalgen, Krumberkiechelcher, Reiberdatschi, Kartoffelküchle oder auch Detscher. Egal, wie man sie nennt – die grundsätzliche Konsistenz ist immer gleich! Dazu wurde gereicht: Apfelmus, Räucherlachs, grüner Salat, Tomaten, Gurke, Mozzarella, Matjes in Senfsauce, diverse Lachssaucen, Nachtisch.



Es reichte zum Sattwerden und als Vorstufe des weiteren Seetaggammelns. Am Nachmittag wurde zum Kuchen erneut gefärbtes Wasser gereicht; die in der Alternativkanne enthaltene Flüssigkeit verdiente so gerade noch die Bezeichnung Kaffee. Übrigens gab es zur Kaffeezeit mehr als ein bisschen Regen. Auch Donner und permanent Blitze. Aber keine Angst: Deshalb werden wir AIDA nicht verklagen! Irgendwann verschwand das „Bisschen“ Regen. Zeit für Wassertreten auf Deck 6. Kneipp hätte seine Freude an uns gehabt; allerdings hätte er an unseren Schuhen Anstoß genommen. Àpropos Schuhe – vermehrt benötigten Deck 6 – Passagiere zwei Stühle; einen für die Füße. Immerhin hygienisch beschuht … Hatten sie Angst, dass ihr Füße nass werden konnten? Keine weiteren Kommentare …

Draußen konnte man es gut aushalten. Die Sonne schien; bei einer Wellenhöhe von 2 ½ m bis 3 m lag die AIDAcara ruhig in der See.

Nach dem Sonnenuntergang kamen wir nicht am Abendessen vorbei. Das Markt Restaurant bot „Russland“; im Calypso wurde „Rund um den Lachs“ präsentiert. Uns schmeckten bei angenehmen Tischgesprächen Soljanka, Pelmini, Blinis mit kleinen Kaviarklecksen sehr gut.

Am Abend hatten wir keine Lust, die Show „Dabei ist alles“ zu besuchen. Stattdessen gönnten wir uns einen Schlummertrunk in der Calypso-Bar.

Kommentare 7

  • Vielen Dank für den Maltabericht und die schönen Fotos, scheint eine sehr sehenswerte Insel zu sein! LG Gaby

  • Malta ist wirklich beeindruckend!!!!
    Dankeschön, für den tollen Bericht und die (wieder) grandiosen Bilder!!!

  • Das ist aber auch eine tolle Kulisse, die Malta den ein- und auslaufenden Kreuzfahrtschiffen bietet. Alle Achtung, das hat was. Und wir durften dank deiner tollen Fotos daran teilhaben.


    Da habt ihr wieder vieles erlebt. Und ich denke, am folgenden Seetag waren die Füße dann auch froh über ein wenig Erholung. :)


    Danke fürs erneute Mitnehmen und liebe Grüße, Meerelfe

    • Aber bitte, liebe Meerelfe, auch dieses Forum ist für Anregungen vorgesehen - habe ich es geschafft?

      Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

      Achim

  • Leider kann man sich nicht alle Mitreisende aussuchen. Dich würde ich gern mitnehmen. Ich glaube, wir hätten Spaß.