wir (50, 49, 16, 10) kommen gerade von unserer karibikreise mit der bella zurück. gebucht hatten wir die 6266 nachdem wir für unsere erste aida-reise vor zwei jahren zwei nebeneinanderliegende balkonkabinen mit verbindungstür belegt hatten und damals (nach der reise) ausgerechnet hatten, dass der preisunterschied bei buchung der suite mit zwei erwachsenen und zwei kindern gar nicht so groß sein würde, wir aber die annehmlichkeit des riesigen Balkons genießen könnten.
um es auf den punkt zu bringen: für uns war diese suite mehr als perfekt.
- der vermeintlich rußende Schornstein war kein Thema. Bei Fahrt in westliche Richtung hat man nullkommanull von der Problematik mitbekommen. Bei Fahrt in östliche Richtung hatten wir einmal den Fall, dass morgens nach einem nächtlichen Regenschauer tatsächlich vereinzelt kleine, winzige schwarze Partikelchen vereinzelt auf dem Deck zu sehen waren. Nach dem Frühstück waren sie aber bereits vom Housekeeping beseitigt worden. Das war's mit dem Ruß. Verdreckte Kleidung etc. gab's nicht. Nie. Bei etwa der Hälfte der Tage, die wir in östliche Richtung gefahren sind, "roch" es ein wenig nach Schiffsabgasen (also an etwa 3-4 von 14 Tagen). Im ersten Moment eindeutig feststellbar aber für uns nicht störend, nach spätestens 10 Minuten nicht mehr wahrnehmbar.
- Den "Lärm" des Kinderclubs haben wir kaum wahrgenommen (obwohl wir die zahlreichen Seetage fast ausschließlich auf unserem Balkon verbracht haben und unsere Reisezeit in der Schulferienzeit lag). Wenn man den durch a) Meeresrauschen b) GEspräche auf dem Nachbarbalkon und c) Kinderclub entstehenden GEräuschpegel on Relation setzt, betrugen die WErte meinem Empfinden nach bei Seetagen etwa 65/25/10 und bei Landtagen 0/50/50. Wobei ich das oben erwähnte "Lärm von morgens bis abends" auch bei Landtagen nie erlebt habe. Einmal (!) wurde ich über die Dauer etwa einer Stunde Zeugin des lautstark ausgetragenen Konflikts zwischen dem kleinen Elias, der partout die Rutsche im Kidsclub von der falschen Seite hochklettern wollte und einem Betreuer aus dem Kidsclub, der das mit zunehmender Härte aber letztlich offensichtlich erfolglos zu verhindern suchte. Gestört hat es mich nicht, mir tat nur der Betreuer leid. Ansonsten war der Lärm vom Kidsclub vernachlässigbar. Und das schreibt jemand, der wirklich ruheliebend ist und daher nie das öffentliche Sonnendeck zum Faulenzen genutzt hat.
- Servietten von den obenliegenden REstaurants: joo, zweimal hat sich eine einsame Serviette auf unseren Balkon gestürzt. Einmal fanden wir morgens sogar einen abgenagten Hühnerflügelknochen am Rande des Balkons ("Wie, echt jetzt??" war die Reaktion an der Rezeption und des Stein des Anstoßes wurde sofort entfernt). Das war's dann aber auch schon.
- Ansonsten wurde ja schon viel geschrieben. Das Bad schien neu renoviert zu sein. Sehr ansprechend mit Natursteinimitat, viel, viel Ablageflächen (auch für vier Personen inkl. heftig pubertierender 16-jähriger mit Beautycase in den Ausmaßen einer Getränkekiste), bodenebener Dusche. Man muss sich darauf einstellen, dass die Schiebetüre zwischen WC und REstbad in akustischer Hinsicht in etwa die Privatssphäre einer öffentlichen Toilette bietet. Bei Familien mag das angehen... Die Badewanne haben wir nie genutzt. Ein weiterer Waschtisch wäre da eher in unserem Sinne gewesen. Aber AIDA wird sich schon etwas dabei gedacht haben. Ich hätte mir vier statt zwei Zahnputzgläser gewünscht. Wohnraum wie oben mehrfach beschrieben. Die Anordnung der Räume war sehr angenehm. Wir Eltern haben im "Schlafzimmer" geschlafen. Die dortigen Nachttische waren für uns Brillenträger und Buchleser entschieden zu klein. Da wir keine Nachteulen sind, waren wir häufig zumindest vor unserer Tochter im Bett. Kein Problem, da sie das Bad von der "Wohnzimmer"-Seite betreten konnten und wir so bei geschlossener Schiebetüre nichts von ihr mitbekommen haben. Schrankfläche ist auch für vier Personen o.k. - für zwei Personen wäre sie luxuriös. Zwei Steckdosen empfanden wir als ein wenig knauserig. Die Klimaanlage konnte für beide Räume getrennt voneinander eingestellt werden. Die Kinder haben nachts bei geschlossener Balkontüre geschlafen (sonst hätte ich nicht schlafen können), wir Eltern hatten die Balkontüre immer offen und konnten so das Meeresrauschen genießen. Motorengeräusche bei normaler Fahrt konnte ich nicht feststellen. Irgendwo hat es manchmal ein wenig an der Verkleidung geknistert. Das hat mich am Anfang gestört, hinterher habe ich es nicht mehr wahrgenommen. Seitenstrahlruder beim Einlaufen in Häfen waren deutlich spür- und hörbar. Aber da diese Momente für uns sowieso fast immer großes Kino waren und wir über der Reling hingen, hat auch das nicht weiter gestört.
- Suitenannehmlichkeiten: das Frühstück im Buffalo (auf der bella während der Schulferien nur für Suitengäste und offensichtlich die Familienangehörigen der nautischen Offiziere) war Entspannung pur. Immer Fensterplatz, immer sehr zuvorkommender Service. Wobei das Serviceteam in "unseren" zwei Wochen wechselte und wir ein Team als "sehr gut" und ein TEam als wirklich herausragend und sich damit deutlich vom anderen TEam unterscheidend bezeichnen würden. Nur als Beispiel: Team "sehr gut" benötigte fünf Tage, bis sie nicht mehr nach unserer Kabinennummer fragen musste, Team "herausragend" hatte das am 2. Tag im Gedächnis. Team "sehr gut" bestand auf eine Minutenangabe zur Kochdauer des Frühstückseis - was dann zweimal zu einem fast rohen Ei führte, TEam "herausragend" lieferte das gewünschte "noch weiche aber auf keinen Fall glibberige" Ei jeden Tag auf den Punkt. Aber das ist Mäkeln auf hohem Niveau, beide Mannschaften haben sich wirklich sehr viel Mühe gegeben und uns damit alleine beim Frühstück das Gefühl gegeben, dass die Suite ihren Wert hat. Die Pralinen haben lecker geschmeckt, das Obst wurde gerne genommen. Der Turndown-SErvice kam leider oft im unpassenden Moment - weshalb wir ihn oft nicht in Anspruch genommen haben. Sehr informativ und angenehm war das Suitentreffen mit dem CD, EM, F&B-Manager und Hoteldirektor auf dem Crew-Deck beim Auslaufen (das müsste in Montego Bay gewesen sein). Es gab sehr leckeres Fingerfood, Champagner und viele interessante Gespräche sowohl mit anderen Suitengästen als auch mit dem Management (die sich - da sich das Auslaufen um fast eine Stunde verzögerte) gut zwei Stunden für uns Zeit nahmen. Dickes Lob an Hendrick van Dillen, der dieses Treffen offensichtlich ins Leben gerufen hatte.
Unter dem Strich war diese Kabine für uns eine Punktlandung. Besser ging nicht. Die Ecksuite auf Deck 7, also unmittelbar über uns, hätte es sicherlich auch getan (war aber bei unserer Buchung vor zwei (!) Jahren schon weg). Andererseits kann man nur von Deck 6 so richtig vollständig die Abläufe beim An- und Ablegen an den Seiten des Schiffs verfolgen. Da wir vier alle recht technikverliebt sind, hätten wir auf dieses große Kino ungerne verzichten wollen. Gefühlsmäßig (!) würde ich außerdem sagen, dass das Schiff hinten deutlich weniger geschwankt hat als vorne. Der Balkon der Kabine bot außerdem fast immer sowohl sonnige wie auch schattige Bereiche und war in großen Teilen vollkommen windgeschützt. Unter der Kabine lag die Crewbar, von der wir aber wirklich absolut nichts mitbekommen haben. Der weitaus größte Teil des Balkons ist nicht einsehbar (es sei denn, der Nachbar kommt bewusst "gucken").
So, jetzt wird weiter Urlaubswäsche gewaschen,
Grüße in die Runde