Beiträge von Morris

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    Wir konnten im Januar sowohl in Tunis als auch auf Malta bequem mit Euro bezahlen, haben allerdings meistens Landeswährung zurück bekommen.


    In Tunis haben wir erlebt, das es nur Wechselgeld gab, solange der Vorrat reichte, es gab dann nicht mal mehr Landeswährung zurück. :grinser:


    Du solltest also möglichst kleine Scheine oder Münzen dabei haben.


    LG
    Morris

    Kefalonia, Schnupper, Mai 2005, Wertung ****


    Endlich wieder Sonne, endlich wieder aufs Bike. Es gab leider nur eine Schnuppertour, denn die Guides waren auch das erste mal dort, und so mussten sie erst die zukünftigen Routen erkunden. Ich glaube aber, dass das auf Kefalonia superschöne Touren werden. Was wir von der Insel gesehen haben, das war wunderbar. Tolle mediterrane Landschaft, sanfte Hügel und die Insel ist touristisch noch nicht so überlaufen. Heute hatten wir einen Badestopp, das Mittelmeer hatte so um die 20 Grad, und so konnte ich meinen Waschbärbauch endlich mal wieder in die Fluten tauchen. Leider, leider hatten wir auch auf Kefalonia wenig Zeit, denn auch hier war schon um 13.30 Uhr „alle Mann an Bord“. Es wurde übrigens getendert, einen Hafen gab es nämlich nicht – jedenfalls keinen, der den Namen wirklich verdient.


    Ich freue mich über der ersten Bericht hier über die "normalen" Touren auf Kefalonia. Ich denke, die werden wirklich sehr sehr schön. Last doch mal was von euch lesen, wenn ihr gefahren seid.


    Die *-Wertung spiegelt meinen persönlichen Eindruck wieder, immer im Vergleich mit den anderen Touren, die ich gefahren bin. Dies soll eine schnelle Einschätzung ermöglichen und ist völlig subjektiv ohne „harte“ Kriterien.

    Neapel, Soft, Januar 2005, Wertung *****


    Was hatten die Biking-Guides uns nicht alles erzählt über die Tour durch diese Stadt. Hektik, Chaos und völliges Durcheinander sollten dort herrschen, andererseits sollte es aber auch großartig sein. Die Tour selber ist teils einfach, teils anspruchsvoll, es gibt lange Steigungen und steile Abfahrten. Vor dem Verkehr solltet ihr Respekt haben, aber Angst ist völlig unnötig. Die schon oft von mir erwähnte Grundfitness solltet Ihr ebenfalls mitbringen, und dann könnt Ihr starten, zur besten Tour der Woche (ich bin mir noch nicht sicher, aber ich glaube, die Neapel-Tour ist meine neue Nummer zwei, noch vor der Lissabon-Tour.)


    Aber von Anfang an. Wir waren nur zu fünft, plus die Guides David und Alex. Der Himmel war wolkenverhangen, sollte es der erste Tag ohne Sonne werden. Als die Tour um 11.30 Uhr startete, riss die Bewölkung auf, die Sonne lugte hervor, und eine halbe Stunde später hatten wir den wärmsten Tag bisher.


    Zunächst ging’s aus der Stadt hinaus, und an der Küste entlang pirschten wir uns langsam den Berg hinauf bis wir oberhalb der Stadt waren. Die Steigung war lang aber bequem zu meistern. Grandiose Ausblicke, hinunter auf die Brennenden Felder, oder auf die Stadt Neapel. Andeutungsweise war schon etwas von dem zu erkennen, was uns erwartete.


    Eine lange Abfahrt verschaffte uns zunächst etwas Abkühlung und sie führte uns zurück in die Stadt. Wir sahen uns die Galerie Umberto 1 an und machten eine Rast in einem kleinen Café. Der Café Latte war sehr gut, und Mitbiker Fred meinte, die Zeit sei gekommen, Grappa zu trinken. Es wurden dann zwei. Einer im Café und einer solo. Sehenswert in diesem Café war die Toilette. Man muss links hinten vorbei an einem Kühlschrank, fünf Stufen hinab steigen, dabei passiert man einige Vorräte, und dann einfach geradeaus (nicht rechts, bitte, da steht das Gebäck). Die Tür kann man schließen, muss man aber nicht, ich jedenfalls habe mich nicht getraut. Die Spülung bestand aus einem Schlauch, der in der Schüssel hängt, und permanent läuft, das Klo hat außerdem gute Augen, denn die Brille fehlt. Was passiert, wenn hier einer einen ordentlichen 3-Tage-Aida-Buffet-Haufen reindonnert, ist nicht auszudenken.


    Dies war einer der Momente, in denen ich zutiefst dankbar bin, als Mann auf die Welt gekommen zu sein. Ansonsten ein sehr liebenswürdiger Ort, der eine Kellner alt, freundlich vergesslich, der andere jung, freundlich und auf der Suche nach einem oder zwei fehlenden Chromosomen.


    Frisch gestärkt ging es nun los. David führte uns in das Gewirr der neapolitanischen Gassen. Leute, das war ganz großes Kino! Hinter jeder Ecke wartete eine neue Überraschung auf uns. Die Gassen selber sind nicht breiter als maximal 2 Meter, dafür sind die Häuser 5 oder sechs Stockwerke hoch. An diese Orte dringt kein Sonnenstrahl mehr vor, hier hat sich wohl Karl May für sein „Durch die Schluchten des Balkan“ inspirieren lassen. Aber glaubt nicht, es herrsche hier kein Verkehr. Scooter, Mofas, Autos und sogar Kleintransporter finden ihren Weg hinein, und wohl auch wieder hinaus. Obwohl manche Autos so abenteuerlich und kunstvoll eingeparkt wurden, du glaubst, die wurden direkt nach dem Kauf hier eingeparkt und nie wieder bewegt.


    Inmitten dieses Gewirrs aus Ecken, Winkeln, Treppen und Rampen findet man alles: Obst und Gemüse, exklusive Weinläden, eine Autolackiererei neben einer Bäckerei, eine Autowerkstatt mit Lager vor der Türe, und ein Schreiner, der mitten in der Gasse eine Tür schreinert. Hätte er nicht einen Elektrohobel benutzt, es hätte eine Szene aus dem Mittelalter sein können. So ging es hinauf und hinab, linksrum rechtsrum geradeaus und wieder zurück. Irre. Das muss man gesehen haben. Über all dem hing ein Geruch nach Persil, denn kaum ein Balkon kam ohne eine Dekoration mit frisch gewaschener Wäsche aus. Manchmal hängt die Wäsche auch quer über die Gasse, zum Glück immer hoch genug, sie stellt also keine Gefahr für Biker dar.


    Nach den Gassen fuhren wir noch zum Dom und zum Palazzo Reale, dann zum Hafen und zurück zum Schiff. Die Autofahrer in Neapel waren auch hektisch, parkten wie sie wollten, und wo kein Auto reingeht, passt immer noch ein Scooter durch, aber sie waren nie so aggressiv wie die Jungs in Palermo. Im Gegenteil, sie blieben meisten entspannt, ließen uns durch, und grüßten.


    Die *-Wertung spiegelt meinen persönlichen Eindruck wieder, immer im Vergleich mit den anderen Touren, die ich gefahren bin. Dies soll eine schnelle Einschätzung ermöglichen und ist völlig subjektiv ohne „harte“ Kriterien.

    Tunis, Soft, Januar 2005, Wertung ***


    Ich hatte das große Vergnügen, ein gnadenlos gutes Bikerteam kennen zu lernen: David, Alex und Robert (Robert steigt allerdings nächsten Freitag ab, dafür ist jetzt Arne an Bord. Arne ist noch ganz frisch, das erste Mal Aida überhaupt, also seid nett zu ihm.)


    Die Bike-Tour in Tunis ist leicht zu fahren. Da wir außerdem super Wetter hatten, war die Tour Fun pur. Wir fuhren nach Karthago, Sidi Bou Said und auf den Byrsa-Hügel. Auch einen amerikanischen Soldatenfriedhof haben wir gesehen.


    Los ging's erst um 9.30 Uhr. Da ich aus dem Sommer noch Startzeiten von 8.00 Uhr gewohnt war, empfand ich es als sehr angenehm, etwas später aufzustehen. Wir fuhren in 2 Gruppen zu ca. 20. Die Strecke hat kaum Steigungen, und die Tunesier waren im Umgang mit einer Truppe bekloppter Biker ebenso erstaunt wie entspannt. Autofahrer ließen uns in aller Regel passieren (wenn nicht, fand sich auch schon mal ein Polizist, der uns Trillerpfeife blasend den Weg frei machte), Passanten spendeten Beifall und was uns der ein oder andere sonst noch zurief wird ewig im Dunkeln bleiben.


    Die einzige steile Stelle ist der Byrsa-Hügel, aber der Anstieg ist sehr, sehr kurz. Dort oben steht eine Kirche und es befindet sich dort der Eingang zum Carthago-Museum. Beides wurde von unserem Guide als eher langweilig eingestuft, so dass wir auf die Besichtigung verzichtet haben. Es war das erste Mal, das ich irgendwo hinaufgefahren bin, um mir etwas nicht anzusehen (Alex, ich freue mich schon jetzt auf die Dinge, die wir uns im Mai nicht ansehen werden.) Schließlich wollen wir ja Biken, und nicht alte Steine begucken.


    In Sidi Bou Said gab es einen Stopp. Manche sind durch den Bazar spaziert, aber erstens haben die Buden alle das gleiche Sortiment, und zweitens sind die Typen so was von aufdringlich, dass ich euch rate, einen Tipp der Guides zu befolgen: Geht vom Parkplatz aus schnurstracks rechts die Straße rauf zum Café des Nattes ( wenn ihr drin seid, werdet ihr auch wissen, warum es so heißt) und bestellt euch einen Pfefferminztee. Köstlich. Ich glaube, hier könnte man auch eine Wasserpfeife durchziehen, es ist jedenfalls sehr gemütlich. Überhaupt ging es sehr gemütlich zu. Wenn vier Mann zusammenstanden, und aufeinander einredeten – gleichzeitig natürlich – dann wussten wir: Hier findet das Leben auf der Straße statt. Redeten vier Mann aufeinander ein, von denen einer eine Schaufel hatte, dann wussten wir: Achtung Baustelle.


    Falls ihr euch Sorgen um eure Sicherheit macht: Ich habe noch nie so viele Polizisten an der Straße stehen sehen, wie dort. Die Tour verläuft nämlich meistens ganz in der Nähe zum Präsidentenpalast, und auf den passen die dort so gut auf, dass man seine Hütte nicht fotografieren darf. Gegen 13.30 Uhr waren wir zurück, 30 km Tunis lagen hinter uns, ein schöner Auftakt für die Woche, und eine gute Gelegenheit, das Biking-Team kennen zu lernen.


    Die *-Wertung spiegelt meinen persönlichen Eindruck wieder, immer im Vergleich mit den anderen Touren, die ich gefahren bin. Dies soll eine schnelle Einschätzung ermöglichen und ist völlig subjektiv ohne „harte“ Kriterien.

    Dominica, Soft-Active, Dezember 2003, Wertung ****


    Die sechste Tour


    Beim Bier kommen bekanntlich die besten Ideen, und diese Idee hatte ein freundlicher Mensch namens Ecki (nein, nicht der DJ). Man müsste Björns Rad mit einem Extra versehen, mit Schwimmflügelchen oder einem Schwimmreifen. Also machten wir uns auf zum Kidsclub, und dort bekamen wir auch das Gesuchte. Am nächsten Morgen dann sorgten wir dafür, dass Björns Bike mit dem Schwimmreifen versehen wurde, ohne das er etwas merkte. So habe ich ihm das Bike dann auch vor der versammelten Mannschaft präsentiert. Es nahm es mit viel Humor und einem Lachen (das macht er übrigens meistens, lachen, ein sehr netter Mensch der Björn).


    Dominica bedeutete noch einmal ein Stück harter Arbeit, das Gelände war schon sehr wellig. Ständig ging es auf und ab, und das bei 30 Grad im Schatten. Belohnt wurden wir mit einem erfrischenden Bad in einem Bach, irgendwo im nirgendwo. Außerdem konnten wir das einzige Hotel der Insel sehen, dort machten wir nämlich eine weitere Rast. Erneut stürzten wir uns in den Bach. Kalt, aber erfrischend. Da die ganze Insel Naturschutzpark ist, und weil es kaum Hotels gibt, gibt es keine Touristen. Ein paar B&B-Rucksackler, das war’s, wovon dieses Hotel lebte, bekamen wir nicht raus. Heute hatten wir ca. 40 km gemacht, aber von der etwas anstrengenderen Sorte.


    Die *-Wertung spiegelt meinen persönlichen Eindruck wieder, immer im Vergleich mit den anderen Touren, die ich gefahren bin. Dies soll eine schnelle Einschätzung ermöglichen und ist völlig subjektiv ohne „harte“ Kriterien.

    Barcelona Sonnenaufgangstour, Soft-Active, September 2003, Wertung ******
    Meine zweite Tour



    Diese Tour hat aus mir – nachdem ich schon zum Aida-Junkie geworden war - einen Aida-Bike-Junkie gemacht. Lest selbst, warum:


    Da standen wir nun, mit unserer Ausflugsbestätigung "Barcelona Sonnenaufgangstour", Treffen 5.45 Uhr , Abfahrt 6.15 Uhr. Ob das alles so richtig ist. Wir sahen uns fragend an.
    Nun ja, gebucht ist gebucht und sooo früh ist es auch wieder nicht. Am Abend vorher hing eine Nachricht der Biker an der Kabinentür. Der erste Gedanke war: Die Tour fällt aus, Geld gibt's zurück, wir können ausschlafen. Aber wie das so ist im Leben, es kam anders. Treffen
    vorverlegt auf 5.15 Uhr Nun, gebucht ist gebucht und soooo früh ist das auch wieder nicht .


    Die Nacht war nur kurz, viel zu schnell schrillte der Wecker. Wir schafften es irgendwie unter die Dusche, anziehen gelang mit Mühe, und dann tapperten wir auch schon durch das noch schlafende Schiff zum Treffpunkt. Wir versammelten uns in der Morgenkühle auf dem Kai, etwa 20 Verrückte in kurzen Hosen und unser Guide Wolfgang. Zur Belohnung sozusagen gab’s funkelniegelnagelneue Räder, die hatten die Biker erst 2 Tage vorher an Bord genommen. Während wir den Vortrag über die Funktion der Bremse und der Schaltung hörten, kamen die letzten Mitglieder der Crew heim, die in Barcelona zum Feiern waren. Schließlich ist hier Overnight, und das muss man ausnutzen.


    Während wir es schafften unsere Räder durch den Scanner der Guardia Civil zu schieben - natürlich landwärts - hatte eine junge Dame, die aus der Stadt zurückkehrte schon Schwierigkeiten, sich und ihre Pumps ohne zu stürzen hindurch zu bringen. Schiffwärts natürlich. Sie lieferte uns und den Gardisten eine nette Show, sogar die sonst so finster blickende Guardia musste lächeln.


    Langsam wurden wir wach, dafür sorgte eine leichte Morgenbrise und der Fahrtwind. Es war allerdings warm genug für kurze Hosen. Die Fahrt führte kurz durch eine Stadt, die noch genauso müde war, wie wir. Dann begann auch schon der Anstieg zum Mont Juic, dem Hausberg Barcelonas. Unser Ziel sollte das Castell de Montjuic ganz oben sein, mit einem Zwischenhalt am olympischen Fußballstadion. Nun, der Berg hat es in sich. Höhenunterschied von NN zum Fort sind etwa 213 Meter, und schon bei unserem ersten Halt am Stadion fröstelte niemand mehr.


    Weiter ging’s, immer nach oben. Die Gruppe zog sich lang auseinander, und man konnte das schnaufen und keuchen hören. Aber alle wollten rauf, alle kamen rauf. (Meinen ewigen Respekt verdiente sich an diesem Berg Eva aus Ösiland, die den etwas schwächelnden Dieter kurzerhand den Berg raufgeschoben hat.) Und alle konnten nun die Aussicht genießen.


    Wir genossen einen großartigen Blick auf eine erwachende Stadt. Auf dem Meer ging die Sonne auf, und tauchte den Berghang, die Häuser, das Meer und vor allem unser Schiff in eine orangefarbene Glut. Wir meinten, mitten in einer Postkarte zu stehen. Das war so kitschig, dass es schon wieder schön war. Es wurde heller und heller, die Sonne stieg höher, und langsam wurde es wärmer (nicht, dass es noch irgendeinem von uns kalt gewesen wäre).
    Dieser Ausblick war alle Mühen wert, das frühe Aufstehen und auch die Plackerei am Berg (Diese Tour ist nicht für Brötchen-mit-dem-Rad-Holer, ein bisserl mehr Fitness darf es schon sein.) Selbst die leichte Dunstglocke, die über der Stadt lag, schillerte in den Farben der aufgehenden Sonne und bekam so eine gewisse Schönheit.


    Dann wurden wir zur Abfahrt gerufen. Wir düsten nun hinunter, zurück in die Stadt. Die Abfahrt machte deutlich mehr Spaß, als der Anstieg, die Bremsen mussten zeigen was sie aushalten können. Nach wenigen Minuten war der Spaß schon vorbei, es ging zurück zum Hafen, vorbei am Schiff und endlich würde es Frühstück geben.


    Wir versammelten uns in einem kleinen Café am Yachthafen, und labten uns an Bocadillos con Jamón oder Croissants, dazu Café con L?che oder Cacao..hmmmmm.. großartig, alle mampften vergnügt vor sich hin. Es war inzwischen halb 9 geworden, die Sonne lachte von einem wolkenlosen Himmel herab und wir schwangen uns wieder auf die Räder. Sightseeing war nun angesagt. Seit den Olympischen Spielen 1992 verfügt Barca über eine hervorragende Infrastruktur, und auch an Radwege hatte man gedacht.


    So erkundeten wir nun die Stadt. Es ging kreuz und quer: Parc de la Ciutadella, vorbei am Zoo und durch den Triumphbogen; Sagrada Familia, Placa Catalunya, Gaudi-Häuser - fragt mich nicht welche -, La Cathedral. Abenteuerlich wurde es allerdings, als wir vom P.Catalunya die Ramblas hinunter Richtung Hafen fuhren, denn die Stadt war nun zum üblichen pulsierenden Leben erwacht. Schon damals lernte ich etwas, was mir auch bei späteren Touren immer wieder auffiel: Fußgängerzonen üben auf die Biker der AIDA eine magische Anziehungskraft aus. Es geht immer mittendurch.


    Einem Herrn im besten Alter, also so um die 80, der seine zwei ja, was denn - also Hunde traue ich mich kaum zu sagen - ausführte, dem passte unsere Truppe gar nicht. Er schimpfte wie ein Bierkutscher, gut das wir ihn nicht verstanden haben. Allerdings bemühte er sich auch nach Kräften, uns mit seinem Krückstock vom Rad zu prügeln, während seine Hunde unablässig kläfften. Ein Riesenauftritt, und nicht ganz ungefährlich. Seitdem erwarte ich eigentlich in jeder Fußgängerzone dieser Welt, durch die uns der jeweilige Biking-Guide führt, dass ein Irrwisch um die Ecke kommt, und versucht, uns von Rad zu prügeln.


    Durch die engen Gassen des Barri Gotic ging’s dann zurück zum Schiff, und gegen 11.00 Uhr waren wir da. Zwei von uns sprinteten ins Calypso und deckten noch schnell einen üppigen Frühstückstisch für alle, der Rest gab Räder und Rucksäcke zurück. Und während gerade die letzte Spätaufsteher vom Schiff gingen, um die Stadt zu erkunden, konnten wir uns müde aber zufrieden zurücklehnen und mit einem feisten Grinsen und stolzgeschwellter
    Brust erklären, wo wir schon gewesen sind, und vor allem WANN. Wenn ihr also nach Barcelona kommt, dann überwindet den Schweinehund und den Caipi-Kater, schwingt euch aufs Rad und genießt einen der schönsten Momente, den AIDA zu bieten hat: Der Blick aufs Schiff und die Stadt vom Mont Juic bei Sonnenaufgang.


    Die *-Wertung spiegelt meinen persönlichen Eindruck wieder, immer im Vergleich mit den anderen Touren, die ich gefahren bin. Dies soll eine schnelle Einschätzung ermöglichen und ist völlig subjektiv ohne „harte“ Kriterien.

    C-Innenkabine mit Doppelbett, Standardeinrichtung


    "Verkehrsgünstig" gelegen, vom vorderen Treppenhaus aus die erste Kabine steuerbords Richtung Bug. Kommt man aus der Kabine, findet man einen Wasserspender schon nach 2 Metern rechts.


    Die Kabine grenzt aber auch an ein Crew-Treppenhaus und einen Lastenaufzug, beides konnten wir deutlich deutlich hören. Aus dem darunterliegenden Gang konnte man Schritte (Absätze!) und Gespräche hören (wenn auch nicht verstehen). Das Bugstrahruder war auch deutlich zu vernehmen.


    Fazit: Für uns zu laut und damit nicht empfehlenswert.


    LG
    Morris

    Ronny


    Also mal ganz konkret:


    Ich gebe meinen Kunden, die ihre Karte viel nutzen, die Karte gerne kostenlos, Gold oder Normal spielt keine Rolle. Denn wenn die Karte viel genutzt wird, hole ich die Kosten wieder rein und verdiene als Bank auch gutes Geld damit.


    Kunden, die ihre Karte weniger nutzen, denen biete ich Cash-Back bis zum Kartenpreis an. Dann habe ich die Kosten für die Erstellung der Karte gedeckt, und wenn der Kunde genügend Umsatz macht, hat er seinen Kartenpreis zurück. Dabei ist es egal, ob Gold oder Normal.


    Und ehe ich diskutiere, lege ich auch noch eine Partnerkarte - die ohnehin billiger ist - obendrauf. Aber jede Bank/Sparkasse ist da in ihren Entscheidungen frei.


    Noch was: Wenn euer Konto mit den Kartenumsätzen belastet wird, so muss eure Bank diese Umsätze einlösen. Wenn aber der Aussteller nicht identisch ist mit der kontoführenden Bank (zB ADAC, TUI, Lufthansa) dann kann eure Bank die Einlösung der Lastschrift verweigern. Deshalb empfehle ich, eine Karte der eigenen Bank zu nehmen, falls es mal etwas "mehr" geworden ist, erspart man sich die Peinlichkeit der Rücklastschrift.


    (Ich frage mich grade: Gehört das in einen neuen Thread 'Kreditkarten' ?)


    Ronny, nachverhandeln könnte helfen. Frag einfach mal freundlich.


    LG
    Morris

    Zitat

    Original von Ronny


    Für einen Jahrespreis von 60,- € ist meine ganze Familie abgesichert.


    Eine Bank/Sparkasse lebt davon, dass wir die Kreditkarte auch benutzen, denn dann gibts jedesmal Umsatzprovision. Deshalb ein Tipp:


    Vereinbart mit eurer Bank/Sparkasse entweder, dass ihr die Karte kostenlos bekommt - darauf wird sich die Bank/Sparkasse bei Vielnutzern einlassen oder vereinbart, dass ihr von der Provision solange ein Cash-Back bekommt, bis ihr eure gezahlten Gebühren wieder drin habt.


    LG
    Morris

    Seetag
    Mein erstes Erlebnis nach dem Frühstück ist die Feststellung, dass man aus unserer Kabine nicht nur rausschauen kann, nein, man kann auch hineinsehen. Nun gut, außer meinem Waschbärbauch gab’s nicht viel zu sehen. Aber warum, liebe Mitgäste, musstet ihr eigentlich so nahe heran kommen, und dann auch noch die Hände vor die Scheibe legen, um besser sehen zu können? Was erhofft ihr euch davon? Selbst wenn sich da tagsüber irgendetwas angespielt hätte, was hättet ihr dann davon gehabt? Außer feuchten Träumen. Also, wir buchen nie mehr Deck 6, demnächst wieder C-Innen, da weiß man was man hat.


    An diesem Tag war es recht windig, die Sonne schien zwar, aber der Wind ließ es nicht richtig warm werden. Entsprechend viele Liegen waren auch frei. Im Schatten, in der Sonne, auf Deck 10, auf Deck 11, überall. Das hielt natürlich einige Granaten nicht davon ab, sich Liegen zu reservieren. Wir haben an diesem Tag unseren persönlichen Top-Liegen-Reservierer gekürt.


    Es war eine Frau so Anfang 50. Da es windig war (die Brise war so steif, dass die Ani sogar Rheumadecken verkaufen konnte), galt es, das Handtuch irgendwie zu fixieren. Also klappte sie das Kopfteil hoch, legte das Handtuch darunter über die Liege, klappte das Kopfteil zurück, und nun verknotete sie das Handtuch noch, so dass es nun einmal rund um die Liege gebunden war. Das machte sie 2 Mal, einmal für sich, und wahrscheinlich einmal für ihren Gatten. Der nagelte bestimmt gerade 2 weitere Handtücher im Theater auf eine Bank. Die Handtücher wurden später von zwei Jungs, die eine Liege suchten, entfernt, und die Dame wurde auch den ganzen Tag nicht gesehen.


    Beim Ani-Gibraltar-Quiz gewannen wir mit weiteren Gästen zusammen eine Flasche Sekt. Es war aber schon nach 12, deshalb konnten wir die gleich trinken.


    Wir liefen nun auf Tanger zu, drehten ab und hielten dann auf Gibraltar zu. Der Felsen präsentierte sich in bester Fotolaune, es sollen auch Delphine gesichtet worden sein. Das alles bekam ich aber nur am Rande mit, denn ich steuerte geradewegs auf einen weiteren Höhepunkt zu.


    Immer erst das Eis
    Der Cocktailworkshop kostet 18 Euro. Ihr stellt 6 Cocktails selber her und dürft sie natürlich auch austrinken. Es gibt zum Aufwärmen ein Glas Sekt, und zum Abschluss noch einen Cocktail an der Aida Bar. Außerdem lernt ihr so nützlich Dinge wie ‚Immer erst das Eis’, den unterschied zwischen Mixer und Blender, warum es zwei Strohhalme sein sollten oder wo der Caipi herkommt. Das alles lernte ich von Maurice, Barmann der AIDA-Bar, und Vanessa, Bar-Supervisor der, ja welcher Bar eigentlich? Der Sekt wurde noch in einer etwas zurückhaltenden Atmosphäre getrunken, dann starteten wir mit einem Caipirinha. Nachdem sich jeder einen satten Caipi gemixt hatte, ging es mit einem Staubsauger weiter. Die Stimmung lockerte sich merklich auf, die Mädels begannen schon, hin und wieder zu kichern.


    Der Felsen von Gibraltar verlangte kurz unsere Aufmerksamkeit, Fotos mussten geschossen werden, dann ging es schon weiter.


    Kurz bevor der Felsen in Sicht kam, meinte Maurice, einen Zwischengang einlegen zu müssen, und er bot mir einen Flying Burning Lamborghini an. Da ich den Rest des Tages noch erleben wollte, lehnte ich dankend ab, also trank er ihn selber. Nun, was ist denn ein fliegender, brennender Lamborghini? Man fülle in ein Martiniglas zunächst Khalúa, dann Sambuca, das ganze wird angezündet. Nun wird durch einen Strohhalm getrunken. Allerdings füllt der Barmann, während du trinkst, das Glas zunächst mit Baileys, dann mit Blue Curacao und dann mit 73% Captain Morgan’s Rum auf. Gute Nacht Marie, oder in dem Fall, bonne nuit Maurice.


    Nach dem Staubi mixten wir uns eine Carribean Romance. Wir waren mitten im Unterricht, hörten konzentriert unserem Dozenten Maurice zu, da erklang Musik. Das Trio „Swinging Pool“ übte. Aber nicht allein. Sie hatten einen Gast an der Gitarre dabei. Das musste wohl der Star sein, von dem wir abends an der Theke gehört hatten (Wenn ich nach Ibiza will, dann……). Es handelte sich um den ehemaligen Leadsänger und Komponisten der 60er Jahre Band „The Lords“. Er übte mit dem Trio den größten Hit der Band „Poor Boy“, und zwar solange, bis wir - ermuntert durch die eine oder andere Karibische Romanze - verlangten, das nun die Platte umgedreht werden soll. Ihr merkt schon, die Runde wurde zusehends lockerer.


    Maurice allerdings war schon etwas lockerer als alle anderen. Kein Wunder, er saß ja auch in einen brennenden fliegenden Lamborghini. Er rief der Band immer wieder zu, er wolle jetzt gefälligst Hotel California hören, von den Eagles. Ob sie das denn nicht könnten, und sonst ginge ja gar nichts.


    Wir drehten uns nun einen kurzen B52 rein, um dann nahtlos zum Mai Tai überzugehen. Der Umgang mit all den Flaschen und Mixern ging uns nun schon viel leichter zur Hand. Nur mit dem Abmessen wurde es schwieriger. Pro Sekunde ein cl Alkohol. Wenn da also steht 4 cl Myer’s Rum, dann zählt man eben …… einundschwanzzzzzzzzzzzzzzzzzzzziiick ….. schweiundschwanzick ……drei - hick – undschwnnnnnnnnnsiggggg……vier – örps – vier – undschwanzigg – vierunschwanzig – wümvundswanzick – sechundsswnzigggg…und schon sind 4 cl Rum im Glas. Ganz einfach also.


    Ich hatte das Vergnügen, dem Herrn Oberlord einen Mai Tai zum Trost für unser Banausentum zu mixen. Er hat die Mischung - s.o. - ausgehalten, hihi, und war eigentlich ein ganz netter. Nur Hotel California, das konnte er nicht. Auf den Mai Tai folgte nun noch ein außerplanmäßiger Blow Job. Dabei kam es nicht auf das Mixen an, sondern auf das Trinken. Alder, boah ey, alle haben mitgemacht. Maurice war Vorturner. Erst die Sahne abschlecken, ohne das Glas anzufassen, dann das ganze Glas in den Mund, wobei die Nasenspitze dreimal die Theke berührt – Blow Job eben (upps, ich merke grade, das ganze ist gar nicht jugendfrei, egal, liebe Kinder, fragt einfach Mama oder Papa was ein Blow Job ist, sie erklären es euch dann schon). Dann das Glas zwischen die Zähne, Kopf in den Nacken und – schlucken. Glas abstellen, fertig. Ja ja, Alkohol enthemmt. Man was haben wir gelacht.

    Zum Abschluss mixten wir noch eine fruchtige Pina Colada. Maurice erzählte Barmann-Geschichten, Vanessa schüttelte den Kopf und die Gäste waren kurz davor, auf der Theke zu tanzen. Zum Abschluss gingen wir noch in die Aida-Bar. Dort servierte man uns noch einen weiteren Drink. Irgendwas mit Brain. Baileys in einem klaren Schnaps, das Aussah wie Spatzenhirn in Doppelkorn, aber viel besser schmeckte. Ein hartes Stück Arbeit war dieser Workshop, dreieinhalb Stunden volle Konzentration. Zur Nachahmung sehr empfohlen (Man wird euch sagen, ihr sollt vorher gut essen. Dieser Tipp ist lebenswichtig, befolgt ihn).


    45 Mann
    Wie war das? 40 Mann und ne Buddel voll Rum? Oder lieber 45 Mann und Frau, und alle im Aida TV-Studio? Woher kam bloß das Gerücht, dass, wenn wir 45 Leute ins TV-Studio kriegen, jeder einen Cocktail bekommt? (Für alle die noch nicht da waren: Das Studio hat etwa die Fläche von zwei oder drei Aufzügen.) Moni und ich sprachen schon den ganzen Tag Leute an, und so gegen halb sieben trafen etwa 15 Gäste am TV-Studio ein. Die Sendung machte heute Mike persönlich.


    Es fehlten also eine ganze Menge Leute, das Projekt schien gescheitert. Zum Glück hatte der Fotoshop offen, und es kamen Leute zum Bilder anschauen. Die wurden gleich verhaftet. Dann waren da noch zwei Mädels, so kleine blonde – ihr wart auch mit auf der Ibiza-Bike-Tour, eure Namen weiß ich leider nicht – die trieben die Leutz schneller ran as ein Cowboy seine Rindviecher. Respekt noch mal. Moni steckte nun den Kopf zu Mike ins Studio, lächelte und rief ihm ein freundliches „Wir sind jetzt alle da.“ Mike wurde nun doch nervös, und schaute vor die Studiotür.


    Nun, es überraschten ihn so etwa 50 Gäste, die sich dann aufmachten ins TV-Studio. Nach 15 Personen winkte Mike ab, gab sich geschlagen, und versprach Getränke für alle. Am Abend auf der Poolparty gab es dann eine Runde Sekt für alle Teilnehmer der Mini-Revolution im Studio. Als Moni Mike dann mitteilte, dass die Gäste von http://www.aida-fans.de am Donnerstag gleich die ganze Sendung machen wollten, fragte er: „Sag’ mal, bleibt ihr eigentlich eine Woche oder zwei?“ Leider nur eine Woche, aber wir kommen ja wieder, gelle. Da freust Du Dich Mike, oder?

    Die folgende Poolparty war wieder genial, ihr wisst schon, we danced the night away…..und nach einer viel zu kurzen Nacht waren wir auch schon in


    Alicante
    Da sich die Biker um 8 Uhr treffen, musste ich aus dem Bett. Moni blieb liegen. Ich zwang etwas feste Nahrung an der toten Maus vorbei, und ehe ich mich versah, saß ich auf dem Rad. Die Strecke heute stellte zum Glück keine großen Ansprüche, eine Tour, die auch Anfänger mit der schon genannten Grundfitness leisten können. Der einzige steilere und etwas anstrengende Anstieg führt hinauf zum Castello. Wir, die Soft-Biker, fahren nicht bis ganz oben, sondern halten schon auf der Hälfte.


    Man hätte einen schönen Ausblick von hier oben, wenn denn Alicante einen schönen Ausblick zu bieten hätte. Höhepunkte der Tour sind die Besichtigung der Stierkampfarena und das Mosaik auf der Explanada. Unsere Fahrt durch die Innenstadt erforderte gute Nerven – es war Rush-Hour. Es gab Linienbus auf Lunge und Scooterknattern auf die Ohren. Ein echtes Abenteuer der Großstadt, durch das uns Björnemann aber wie immer sicher geführt hat. Sehr spaßig war auch die Fahrt durch das künstliche Flussbett, die hätte ruhig länger dauern können.


    Der Nachmittag gehört ebenso wie der Abend der Entspannung, dem Essen und vom Trinken. Nadine errät im Aida-TV die Summe der heutigen Geburtstage mit 253 ganz genau, und schlägt damit Moni, die mit 255 nur zwei Punkte daneben lag. Nadine gewinnt den „Design 02“ Katalog, der einst auf den Schiffen verkauft wurde, und TV-Dirk verabschiedet sie mit den Worten: „Ja, dann lass es dir schmecken.“ Sensationell. Moni staubt noch einen Cocktailgutschein ab, und ich hole mir den Alkoholfreien – mal was anderes, oder?


    Den an sich schönen Tag hätte uns dann fast noch eine Dame vermiest. Ich war wie sie der Meinung, dass Cadiz und Alicante nicht so prickelnd waren, da meinte sie einen Mitstreiter gefunden zu haben. Das Beste war: Sie war ohne Reisepass an Bord, nur mit ihrem Personalausweis. Nachdem wir unser Erstaunen darüber geäußert hatten, tönte sie: „Das hätten die mal wagen sollen, mich einfach nicht mit zu nehmen, denen hätte mein Anwalt was erzählt.“ Wir machten sie auf die Bedingungen aufmerksam, aber die gelten natürlich für alle, nur nicht für sie selber. Herr, Schmeiß’ Hirn Himmel.


    Außerdem sei sie auf der Finca ja so abgezockt worden, und überhaupt sei alles so bla bla bla. Moni verzog sich plötzlich blitzschnell zum Bingo. Ich unterhielt mich mit anderen,netten Gästen, und wir alle stellten unsere Chateinstellungen für diese Dame auf: Ignorieren. Also, werte Unbekannte, falls sie das jetzt lesen, ich hätte eine Bitte: Bleiben sie doch einfach zu Hause in Sauertopfhausen, und beklagen sie ihr Elend für sich und mit sich allein.


    Mit dem Aida-Bingo konnten wir nicht so richtig was anfangen. Obwohl Bingo-König Onkel Jürgen das ganze souverän und ausgesprochen unterhaltsam gemacht hat, ging mir das „äh äh Jürgen“ oder „supi Thomas“ recht schnell auf den Geist. Am nettesten ist noch das Bum klack klack, ansonsten, nichts für uns.


    Heute sahen wir zum ersten Mal das Wochenvideo. Die Bilder fanden wir ganz gelungen – die Kamerafrau an Bord heißt übrigens Verena – nur die Musik nicht ganz so, wir fanden sie etwas nervig. Der Text ist gut gesprochen, nur leider wimmelt er von Grammatikfehlern und falscher Aussprache. Und da geht Klugscheißer Morris natürlich der Hut hoch. Wir haben es nicht gekauft.


    Ibiza
    Der letzte Tag der Reise ist da. Und wieder geht es aufs Bike. Die Tour ist restlos ausgebucht. Vier Mann gehen mit René auf die Aktiv-Tour, der Rest in zwei Gruppen zu je 22 Leuten auf die Soft-Aktiv-Tour. Es geht kurz durch die Altstadt von Eivissa, dann über die übliche Schnellstraße hinaus aufs Land. Es kommt der erste Anstieg. Ich fahre wieder letzter Mann, und wie schon in Cadiz teilt Michael das Schlusslichtdasein mit mir. Die Strecke ist toll, die Landschaft eindruckvoll, der Himmel strahlendblau, keine Wolke ist zu sehen, und die Sonne knallt vom Himmel.


    So langsam wird es feucht unter meinem Helm, die Strecke ist heute sehr anspruchsvoll. Lange Steigungen mit mäßigem Gefälle, aber auch kurze knackige Rampen sind zu bewältigen. Eine lange Abfahrt, die uns Spitzengeschwindigkeiten von 60km/h beschert, entschädigt für den mühsamen Aufstieg.


    Weiter ging es durch eine schöne mediterrane Kulturlandschaft mit alten Oliven- und Johannesbrotbäumen. Das Gelände blieb wellig, immer wieder gab es kurze Anstiege und kleinere Abfahrten. Dann endlich Badestopp. Bis hierher waren wir nun etwa 30 km gefahren. Wir hielten an einem schnuckeligen kleinen Strand, es gab ein Café und jede menge Chill-Out-Musik.


    Einige von uns sprangen erstmal ins Meer, es war herrlich. Klares Wasser, Temperatur so um die 25 Grad, einfach genial. Mir ging dann die Chill-Out-Mucke langsam aber sicher auf den Geist, den meisten hat sie aber gut gefallen. Noch schnell einen Café solo (der hier übrigens 1,50€ kostet). Nach einer Stunde ging’s zurück zum Schiff. Erneut durch die typische Landschaft, dann wieder auf die Schnellstraße, kurz durch die Stadt, und schon wieder waren weitere 20km bewältigt, Tagespensum waren also insgesamt 50km.


    Diese Tour ist nur was für Fortgeschrittene. Man muss auch mal sich einen Berg hochbeißen können, also einigermaßen fit sein solltet ihr schon. Zusammen mit Lissabon das Highlight der Woche: Ibiza.


    Am Nachmittag machte ich noch ein paar Abschiedsbilder vom Schiffchen, da kam ich mit dem freundlichen Ralf Rippl ins Gespräch. Er ist Steuerer und machte Dienst an der Gangway und wir entdeckten, dass wir etwas gemeinsam haben, nämlich eine ganz bestimmte Abneigung. Mehr wird hier nicht verraten. Ralf, dir an dieser Stelle einen lieben Gruß, wir sehen uns auf einem der Schiffe.


    Tja, den weiteren Nachmittag verbrachten wir mit Essen, Trinken, Packen. Schnell noch den letzten Cocktailgutschein bei Aida-TV gewinnen, Abendessen, Poolparty. Mit Hightowers Hilfe tanzten wir noch einmal in und durch die Nacht, dann hieß es Abschied nehmen von so vielen. Der letzte Weg führte uns an die Aida Bar, wir wollten uns von André verabschieden. Der gab uns und dem ganzen Team noch einen aus, einen Scheidebecher sozusagen. André mein Lieber, ich weiß nicht mehr was du uns da gemacht hast, es war lecker, aber es hat mir den Rest gegeben. Jedenfalls, vielen Dank für alles.


    Abreise
    Nach einer viel zu kurzen Nacht schleppten wir uns unter die Dusche, zogen uns mühsam an und zwangen uns zu einem Frühstück. Es war 6 Uhr in der Früh, aber warm genug, im Calypso draußen zu sitzen. Das macht den Abschied nicht gerade leicht. Wir trafen Leidensgenossen, die mit absteigen mussten, das machte es etwas erträglicher. Der Transfer klappte reibungslos wie immer, beim einchecken kamen wir gleich dran, und dort trafen wir auch Onkel Jürgen, den Bingo-König wieder. Soweit war alles gut.


    Dann sollten wir durch den Security-Check. Ein Wahnsinn. Wir warteten in einer riesigen Menschenmenge über eine Stunde lang, um dort abgefertigt zu werden. Es war der Hammer. Da bauen die einen Monsterflughafen, und dann ist darin so ein Nadelöhr. Wahnsinn. Irgendwem muss etwas einfallen. Entweder muss Seetours die Transfers vorverlegen oder die Spanier müssen mehr Schleusen anschaffen.


    Im Flieger bekamen wir Gangplätze nah beieinander, Moni, Jürgen und ich. Jürgen war noch in Stimmung und machte im Flieger noch etwas Animation. Er zeigte Kartentricks, und die Leute hatten ihren Spaß (es waren natürlich einige Aida-Gäste anwesend). Der Spaß hatte aber jäh ein Ende, als ihn eine vor mir sitzende Trockenpflaume mit einem „Nun sind sie doch endlich mal still“ streng zu Recht wies. Der Flug verlief ereignislos, Salamisandwiches gingen besser als die mit Käse, und ehe wir uns versahen, waren wir auch schon in Köln gelandet. Wir waren wieder daheim.


    Zum Ende sage ich noch Danke den Gästen, die mit uns drauf waren, und ihren Teil zum guten Gelingen beigetragen haben: Gudrun & Michael, Nadine & Olli, Silvia & Thorsten, Ulrike & Ralf, Heike & Ralf, Jessie & Hartmut.


    Danke auch den Teams der Ani: Jürgen, Christian, Dirk, Candy und Jannick; dem Aida-Bar-Team André, Manuela, Romy, Jan und dem unvergleichlichen Maurice; Daniel von der Pool-Bar, DJ Jörg Hightower, Mike für den Sekt, und natürlich den Herren der Zweiräder, den Bezwingern der Berge Björn, René und Georg. Es hat mit euch allen mal wieder riesig Spaß gemacht.


    Immer wenn ich vom Schiff gehe, muss ich wissen, dass ich wiederkommen werde, dann fällt es nicht so schwer. In diesem Sinne sagt:


    Auf AIDAsehen
    Morris

    Ein Reisebericht


    Bevor ich den eigentlichen Bericht beginne, ein paar Worte vorweg zur Warnung:


    Dieser Bericht ist persönlich und nicht immer objektiv, da ich die Aida-Fan-Brille anhabe, und zuweilen emotional. Außerdem ist hier des Öfteren vom Genuss alkoholhaltiger Getränke die Rede. Wer so etwas nicht lesen möchte, der klicke bitte jetzt hier http://www.jammern.de oder hier http://www.die-welt-ist-schlecht.de und schweige für immer. Alle anderen lade ich ein auf eine Woche Vita zwischen Palma und Lissabon.


    Es geht los
    Wann fängt eigentlich der Urlaub an? Also wir haben ihn am Abend vor der Abreise begonnen. Eigentlich wollten wir zum Vorabend-Check-In, haben uns dann aber entschlossen, lieber eine Flasche Sekt aufzumachen und noch ein paar Stunden mit den Chat-Bewohnern zu verbringen. Eben Urlaub von Anfang an. Am Ende des Abends hatten wir eine lange Liste von lieben Grüßen für die Crew, die wir auch alle ausgerichtet haben. Nur Gittas Fernan haben wir leider nicht gefunden. Sorry, Gitta.


    Im Nachhinein stellte sich raus, dass wir die richtige Idee hatten. Wegen eines Systemausfalles bei der Lufthansa herrschte Chaos am Airport. Da sitze ich doch lieber bei einer Flasche Brause daheim.


    Also sind wir ganz normal zum Flughafen raus. Leider war das Parkhaus 3 – das günstigste in Köln, 1 Woche 23 Euro – schon voll. (Ich habe bei dieser Gelegenheit gelernt, den Angaben auf der Flughafen-Site zu vertrauen. Da sind so kleine Dinger über jedem Parkplatz, die melden, wenn der Platz besetzt ist.) Also mussten wir auf Parkhaus 2 ausweichen, dass hat dann 40 Euro gekostet. 13 Euro mehr, macht 4 Corona oder 2 Caipi. Aber egal. Wir parkten.


    Beim Check-In erwischten wir die Schlange mit dem langsamsten Kassierer, und die Rolle musste er auch wechseln. Geht euch das auch immer so? Es waren die ersten Aida-Mitreisenden zu erkennen, aber leider keine bekannten Gesichter. Der freundliche Banderolen-an-die-Koffer-Kleber konnte uns nur noch 2 Gangplätze gegenüber geben, direkt nebeneinander war schon alles besetzt. Entsetzen machte sich bei mir breit. Wer sollte nun beim Start meine Hand halten?


    Ich bat ihn dann darum, dass er uns doch wenigstens schon mal zwei Liegen reservieren würde, so auf halben Weg zwischen Aquarium und Poolbar. Aber das ging auch nicht.


    Finca
    Der Flug nach Palma verlief ereignislos. Das Highlight waren die Sandwiches. Die Bemme mit Schinken fand dabei allgemein mehr Zustimmung als die Käsestulle. Unser Wodka-Orange vertrug sich ganz gut mit dem Wodka-Bull von der Flughafen-Bar, die Stimmung war gelöst.


    Mit der einfachen Formel: Applaus nach der Landung plus Aufstehen, bevor der Flieger steht plus Drängeln an der Tür plus Aida-Kofferanhänger ließen sich schon die ersten potentiellen Pooldeck Liegenreservierer ermitteln.


    Also stürmten wir raus aus dem Terminal, folgten den freundlichen Damen mit dem AIDA Schild und saßen … schwupps … auch schon im Transferbus zum Schiff. Zum Schiff? Klar denn ich wollte doch um 15.00 Uhr mein erstes Bier an der Poolbar trinken. Aber nix war’s. Es ging noch auf die Finca. Bähhhh. Morris war angefressen. Alle meine schönen Pläne im Eimer? Warum? Für die paar Stunden noch? Das lohnt doch kaum. 20 Minuten hin, 20 Minuten zurück.


    Als wir auf den Parkplatz der Finca fuhren, war ich schon wieder fast versöhnt. Das sah ja schon mal sehr nett aus hier. Alte Olivenbäume, ein ehrwürdiges Gemäuer, ja, einem Kaiser durchaus angemessen. Beeindruckend war auch der Speisesaal. Seeeeeeeehr hohe Decke, alte, rauchgeschwärzte Balken, Natursteinmauern, wirklich toll.


    Weniger beeindruckend waren allerdings die Reste des Mittagessens, an denen wir uns laben sollten. Ein paar Hühnerflügelchen schwammen einsam in der Soße, ein Rest klebriger klumpiger Reis trocknete vor sich hin, und in der kalten Paella gelierten Kaninchenfleisch und Muscheln langsam zu einer Sülze. Vom Salat waren noch Dosenmais und ein paar welke Blätter Eisberg übrig, die Töpfe mit dem Dressing sahen aus wie der Rhein letzten Sommer – trocken, öd und schlammig. Das war wirklich kein Aida-Standard.


    Dafür aber der Wein. Der Weiße war trocken, fruchtig, kalt und süffig. Frei nach dem Motto: Das bisschen was wir hätten essen können, können wir auch trinken, stellten wir kurzerhand auf flüssige Ernährung um. Also leerten wir zusammen mit Gudrun und Michael – die beiden hatten im Flieger schon neben Moni gesessen und sind sehr nette Aida-Ersttäter – drei Flaschen von dem guten Zeug, bis wir rausgekegelt wurden.


    Dann haben wir uns die Finca angeschaut. Den Ausblick von der Terrasse fanden wir überwältigend. Die Sonne schien, es hatte 24 Grad, der Pool schimmerte hellblau in der Nachmittagssonne, wir waren leicht illuminiert, es war klar, der Urlaub hatte wirklich begonnen. Ich war nun versöhnt, und das nächste Mal werde ich wohl gerne auf die Finca gehen, früher am Tag sollte auch das Essen besser sein. Wir saßen noch lecker eine halbe Stunde in der Sonne, dann war Abmarsch. Wir gehörten zum letzten Transfer.


    Wir berichteten gerade der örtlichen Reiseleitung über unsere grundsätzliche Zufriedenheit mit der Finca, da hatten wir das Vergnügen, Ralf von Seetours zu treffen. Viele Grüße an dieser Stelle an Dich, und nochmals Danke für das nette informative Gespräch.


    Und dann sahen wir sie endlich: Die Vita. Das Einchecken ging wie immer reibungslos, Pass gegen Bordkarte getauscht, und endlich konnten wir aufs Schifferl.


    Erste Schritte an Bord
    Da ich Biken wollte, hieß es Bike-Touren buchen. Also führte einer der ersten Wege zum Fitnessfelsen. Dort trafen wir…...Björn. Den guten lieben alten Radversenker Björnemann (siehe auch hier: Aktuelle Pics 2004/Januar/AIDAvita Bike Story), den Herrn der Räder. Nach einer kurzen Schrecksekunde entschied er, sich ebenso wie wir über das Wiedersehen zu freuen, und wir drückten uns kräftig (Moni hat ihn glaube ich sogar geküsst, aber ich wollte es gar nicht wissen….).


    Dort trafen wir auch gleich eine weitere Aida-Legende: Kroko-Joe. Er wurde begrüßt, Rolfs Grüße waren schnell ausgerichtet, und schon wieder hatte Moni einen fremden Mann geküsst. Na das konnte ja noch heiter werden. Ich buchte einfach alle vier Bike-Touren der Route, die Invasion der gelben Trinkflaschen konnte also weiter gehen.


    Der nächste Weg führte uns an die Poolbar. Dort überraschte mich jemand mit den Worten: „Dich kenn ich, du bist der Morris aus dem Forum.“ Olli29, der ja eigentlich 31 ist, und seine Frau Nadine waren gefunden. Außerdem lernten wir bei dieser Gelegenheit Silvia und Thorsten kennen. Wir nahmen das erste Getränk zu uns, stellten fest, dass wir möglicherweise Spaß haben werden, und dann machten sich Moni und ich auf, mal in der Aida Bar nachzusehen, ob der dortige André wohl der André ist, auf den wir hofften.


    Moni sah ihn zuerst und rief quer durch die Bar: „Huhu….André…!“ Ein kurzer Moment des Zögerns, ein kurzer Moment des Wiedererkennens, ein Ausruf des Schreckens: „Ach du sch……!“ und schon wieder lagen sich Menschen in der Armen und erneut küsste Moni fremde Männer. Zeit für ein Getränk, befand André, und so geschah es. Zwei flotte Wodka-Bull waren fällig. Wir waren wieder angekommen, in der wundervollen AIDA-Welt.


    Zum Abendessen waren wir mit Michael und Gudrun verabredet. Der Maitre D’ persönlich verschaffte uns Platz für 4 Personen im Calypso draußen, denn heute war es etwas eng. Das einzige Mal übrigens, dass es nicht sofort klappte. Für 2 haben wir immer recht schnell einen Platz gefunden. Das Wetter war glücklicherweise immer so gut, dass wir immer draußen essen konnten, morgens und abends.


    Das Abendessen war wie immer lecker, es gab eine Riesenauswahl Fleisch, Fisch, Geflügel; Kartoffeln in allen möglichen Zubereitungen, Vorspeisen, Nachspeisen, Gemüse, Salate, Käse, Obst, dazu Weißwein, Rotwein, Bier, Softdrinks, Wasser mit und ohne, Kaffee, Tee und eine wundervolle Aussicht an einem lauen Herbstabend bei 22 Grad.


    (Das Buffet war natürlich täglich so wunderbar, wir haben nichts vermisst, im Gegenteil, manchmal wussten wir gar nicht, womit wir anfangen sollten, deshalb werde ich mir weitere Beschreibungen des Essens sparen. Das Frühstück war ebenso reichhaltig, es gab das Übliche von Brot, Brötchen, Müsli, Obst, Fisch, über Würstchen, Eier gespiegelt, gekocht, gerührt, Pfannkuchen, Wurst, Schinken, Käse, das Aida-Fit-Frühstück, Milchreis, Bananenshake. Ebenso ausführlich konnte man zu Mittag speisen, das hab ich allerdings meistens verpasst. Deshalb empfehle ich gerne die fünf Sorten Pizza, die Wraps und die Sandwiches des Snack-Corner. Zu Kaffee und Kuchen gab es übrigens auch Softdrinks, nicht nur Kaffee, Tee und Kakao. Der Nächste, der also behauptet, es gebe auf der Aida weniger oder weniger gut zu Essen als wann auch immer, der sollte mal prüfen lassen, ob er noch richtig sauber tickt.)


    Gegen halb neun gingen wir noch mal kurz von Bord, denn es galt, einen Freund zu begrüßen: Kiwi war da. Er machte gerade eine Woche Urlaub auf Malle, und so hatten wir uns verabredet. Er stand unten auf der Pier, bei der Security. Unser Reiseleiter Tom war auch unten, denn es wurden noch Gäste erwartet. Nur mal so zum Spaß ließ Kiwi den Tom nachschauen, ob denn noch was frei wäre auf dem Dampfer. Eigentlich, so meinte Tom, wäre das Schiff ausgebucht, aber es hätten vor einer Stunde Gäste angerufen, dass sie nicht anreisen werden, Kiwi könne also, wenn er denn wolle, eine Kabine jetzt und sofort bei Tom buchen.


    Tja, falsche Frage, falsche Antwort.


    Wir ließen Kiwi zurück und machten und bereit zum Sail Away. Punkt 22.00 Uhr ertönte der Typhoon, Enya erfüllte die Luft mit den uns so wohlbekannten sphärischen Klängen und schon ging es ging los. Hinaus aus der Bucht von Palma und Richtung Cadiz. Doch zuerst: Lasershow. Poolparty. Wir machten uns mit DJ Jörg bekannt …and we danced the night away……


    By the way: Über die Shows im Theater können wir nichts berichten, wir haben keine einzige gesehen.


    Seetag
    Ich wachte mit der von Schlemihl so treffend beschriebenen Maus im Mund auf. Bah, gestern Abend hatte das doch alles noch so gut geschmeckt. Wo war er hin der köstliche Geschmack der Biere, Weine, Wodkas und Caipis? Wie auch immer, liegen bleiben gilt nicht, also auf, duschen, waschen, putzen, anziehen und frühstücken. Und dann: Rettungsübung!


    Einige Minuten vor der Zeit waren wir auf unserer Kabine. Das Fenster ging hinaus auf Deck 6. Dort versammelten sich schon die ersten Gäste mit ihren Rettungswesten, manche hatten sich gleich eine Weste zu ihrem Liegstuhl mitgebracht. Bevor die erste Durchsage kam, war ein Drittel der Gäste schon da. Ich hoffe nur, dass ein echtes Feuer auch rechtzeitig bekannt gibt, wann es denn gedenkt, auszubrechen, sonst werden die armen Leute ja nie rechtzeitig raus kommen.


    Die Übung verlief wie immer. Die Trillerpfeifen kamen zum Einsatz – igitt – wer da schon alles rumgelutscht hat, es wurden Nachzügler ermahnt die erstens ohne Rettungsweste und zweitens betrunken zur Übung erschienen waren. Noch schnell ein Foto, und dann war’s auch schon wieder vorbei.


    Der Poolbrunch war wieder köstlich, es gab Thun- und Schwertfisch vom Grill. Am Freibier standen die Gäste Schlange, man hätte meinen können, es würde das letzte Bier der Reise ausgeschenkt. Wir verbrachten den Tag mit Lesen, Dösen und Sport. Unterhalten sollte uns das Trio „Swinging Pool“, das taten sie auch, allerdings mehr schlecht als recht. (Es dauerte etwas, bis ich merkte, dass die Band gar nicht so übel war, sie aber furchtbar schlecht abgemischt wurde. Nach drei Tagen hatte man aber auch das im Griff). Zum ersten Mal überhaupt gingen wir auch zum Kaffee. Na, das war ein Erlebnis.


    Also, die Auswahl war – wie nicht anders zu erwarten – riesig. Es gab Torten mit und ohne Sahne, drei Sorten Obstkuchen, Streuselkuchen, verschiedene trockene Kuchen und Diabetikertorte. Am meisten beeindruckt aber hat uns, was Menschen mit einer Sahnetorte anstellen können und vor allem, wie schnell. Innerhalb von 2 Minuten wurde eine Schokosahnetorte regelrecht niedergemetzelt, massakriert, geradezu geschlachtet. Es war kein schöner Anblick, eigentlich hätte man Uno-Friedenstruppen zur Hilfe rufen müssen, aber es war ja nur eine Torte.


    Erschütternd fanden wir auch, wie viele Hängeärsche durch das Restaurant geschoben wurden. Dabei kritisieren wir nicht den Hängearsch an sich, den kriegen wir alle mal. Sondern wir kritisieren, dass er mit nicht mehr als einer knappen Badehose oder einem knappen Bikinihöschen bedeckt wurde. Und das zum Essen, bah. Dabei hatte der Shop doch Shorts für 9 Euro im Sonderangebot. Ich glaube wir haben sogar Peter Schlemihl gesehen. Wer sonst käme wohl im Bademantel zu Kaffee und Kuchen?


    Am Abend gewann Moni beim Aida-TV – dem Fernsehen zum Gernsehen – der ersten von vielen Cocktails und einen Gutschein für einen Yoga-Workshop am 2. Seetag (Joe war ein kleines bisschen beleidigt, als sie später versuchte, den Yoga-Gutschein gegen einen Gutschein für den gleichzeitig stattfindenden Cocktail-Workshop einzutauschen.)


    An diesem Abend gingen wir relativ früh schlafen, der Anreisetag und die Auswirkungen des C2H5OH-Abusus am Vortag steckten uns doch noch in den Knochen.


    Anmerkung: Für alle nachfolgenden Bike-Touren gilt – Preis 49 Euro, 1 Trinkflasche zum Behalten, 1 Müsli-Riegel, Soft-Tour (außer Ibiza = Soft-Aktiv-Tour, keine Softtour im Angebot).


    Cadiz
    Um halb sieben ist die Nacht zu Ende, denn um acht treffen sich die Biker zur ersten Tour der Woche. Die Tour ist mäßig gebucht, es gibt 2 Gruppen zu 15 Personen. Ich schließe mich natürlich dem Björnemann an.


    Die Bike-Tour ist wirklich ganz entspannt, sie verläuft zu 95% flach. Eine Tour, die auch ein Anfänger wagen kann. Es geht durch Cadiz, hinaus aus der Stadt, über eine endlos scheinende Schnellstraße, hinüber nach San Fernando (Einige sangen wohl Michael Holms „Mendocino“, schließlich ist der ja auch auf der Straße nach San Fernando unterwegs). Die Landschaft links und rechts hat allerdings nicht viel zu bieten. Es handelt sich zwar um ein Naturschutzgebiet, aber bis vor 40 Jahren war das Gelände noch eine Saline. Es ist insgesamt trostlos und leer. Wenn ihr an dem alten Gebäude der TRES AMIGOS RIO ARILLO Saline vorbei kommt, werdet ihr glauben, gleich erscheint Clint Eastwood.


    Die Straße führte uns nach San Fernando, in der dortigen Altstadt gab es die ersten und einzigen Steigungen der Tour. Kurze Anstiege, für die man kaum Schalten muss. Trotzdem, eine gewisse Grundfitness ist für jede Tour Voraussetzung, es gab sogar bei dieser Tour Teilnehmer, denen es zu steil oder der Weg zu weit (etwa 40 km) war. Dies solltet ihr VOR der Buchung bedenken.


    Zurück geht es über eine Schotterpiste und die schon erwähnte Landstraße, dann durch die Altstadt von Cadiz. Leider hatten weder Cadiz noch sein Umland etwas zu bieten. Eine Stadt, die man von der Route getrost streichen könnte. Die Bike-Tour war nett, weil die Leute nett waren, und wir uns an der frischen Luft bewegt haben. Das Highlight war das Café in San Fernando, in dem rasteten: Café con L?che und ein Aqua con Gas (0,5) für 1,50 Euro oder auch 2 Café con L?che und eine Portion Churros für 2,50 Euro – sensationell.


    Nach der Tour ging’s zum Snack-Corner, dann an den Pool. An der Pool-Bar fallen einige grölende Besoffene auf, sie sind laut und unangenehm. Einer, der ganz besonders laut ist, verkündet lautstark er sei aus Ostwestfalen-Lippe. Ein perfekter Botschafter seiner Heimat, oder? Na ja, der Vorteil ist, wenn er noch zwei drei kippt, erlebt er den Abend nicht mehr, und wir haben dann wenigstens unsere Ruhe.


    Heute gibt’s das erste Mal Volleyball. Nadine spielt mit, Olli, Moni und ich sehen zu. Nadines Team gewinnt meistens, wir haben Grund zum Jubeln. Einer der aussieht wie Heiner Brandt für Arme spielt sich zum Volleyball-Chef auf, und er brüllt dem Ani – ich glaub es war Jannick - , der das Spiel leitet, alle die Regeln zu, die es seit hundert Jahren gar nicht mehr gibt. Ein schlechter Verlierer eben. Er taucht auch an den nächsten Tagen in keiner Mannschaft mehr auf, manche Dinge regeln sich eben ganz von selbst.


    Moni gewinnt erneut einen Cocktail beim Aida-TV, Nadine und ich bestreiten den restlichen Telefonterror bei der 8841 - Der Nummer gegen Kummer. Danach Ausflugsticket einlösen, für jedes Ausflugsticket gibt es schließlich einen Cocktail zum halben Preis. Dann Abendessen, danach in die Aida Bar. Dort spielen heute Bine, Bert und die Schlagertörtchen auf. Während wir auf den Rest unserer Truppe warteten, kamen wir an der Bar mit einem Herrn ins Gespräch. Auf die von uns geäußerte Vorfreude auf Ibiza erwiderte er nur: „Wir leben auf Mallorca, wenn wir nach Ibiza an den Strand wollen, dann fliegen wir morgens hin und abends eben zurück.“ Außerdem sei er gerade dabei, ein ganz besonderes Event vorzubereiten, es sei ein Star an Bord, und der werde sicherlich noch zu sehen sein. Olli und Nadine kamen, und wir verschwanden erleichtert zu den beiden an den Tisch.


    Bine, Bert und die Schlagertörtchen sind eine superscharfe Coverband, die uns mit deutschen Schlagern der 70er und 80er Jahre verwöhnt (Bild unter den Fanpics). Ich sage hier nochmals ein großes Lob an Bine und Bert und alle Törtchen, es war ein Riesenabend, again we danced the night away. Gegen Ende sang ein Gast – der Mike aus Köln – für alle noch Viva Colonia, aber alle Stophen, Respekt. Wir ließen den Holzmichel hochleben, und mit eingeschaltetem Schwankometer ging’s auf die Kabine (Wer macht mir eigentlich immer den Alkohol in meine Getränke?).


    Lissabon
    Zum Glück wird Lissabon etwas später angelaufen, wir konnten also einigermaßen ausschlafen. Allerdings wollten wir die Einfahrt nicht verpassen, deshalb hieß es, gegen halb neun auf Deck 11 sein, und genießen.


    Die Fahrt den Tejo hinauf war schon klasse. Man bekam einen ersten Überblick, die Scouts erzählten etwas zur Stadt und zu den ersten Sehenswürdigkeiten; und die Brücke des 25. April im morgendlichen Gegenlicht – das war schon sehr beeindruckend. Aus den Lautsprechern ertönte Vangelis „1492“, Gänsehaut, ganz großes Kino. Im Gegensatz zu gestern war es nicht nur warm, sondern die Sonne schien von einem wolkenlosen strahlendblauen Himmel herab.


    Nach dem Anlegen blieb nicht viel Zeit, um 10.00 Uhr trafen sich die Biker.


    Heute war die Gruppe schon größer, es fuhren 2 mal 20 Gäste mit. Zunächst ging es quer durch die Stadt, über den Praca do Commercio Richtung Castelo da Sao Jorge. Die Strecke ist anspruchsvoll, nicht nur wegen des Verkehrs, sondern auch wegen des Kopfsteinpflasters und der Straßenbahnschienen. Der Weg ist – nun ja – wellig, zunächst einmal. Wir machten einen kurzen Halt an einem Aussichtspunkt, dort bleiben einige, denen der Weg hierher schon Schwierigkeiten bereitet hat, zurück. Mit der Ausrede, auf diese Gäste Acht geben zu müssen, verabschiedet sich auch Björn aus der Truppe, wir machen uns unter Renés Führung auf dem Weg zum Castello. Auf dem Weg dorthin finden wir noch die Cathedrale Sé, den alten Bischofssitz.


    Was jetzt kommt ist knackig. Es geht recht steil aufwärts, weiter über Kopfsteinpflaster. Eine sehr anspruchsvolle Strecke. Jetzt ist etwas mehr als nur Grundfitness gefragt. Hier gilt: Keine Gnade für die Wade. Wer nicht mehr kann, schiebt. Aber, alle kommen oben an. Wir haben einen fantastischen Ausblick über die Stadt, wir sehen die AIDA in der Ferne im Hafen liegen, und unter uns breitet sich die Altstadt von Lissabon aus. Die Abfahrt über Kopfsteine ist gar nicht so einfach, einige Biker sind nicht daran gewöhnt, mit der Hand zu Bremsen, sondern kennen nur Rücktritt, aber es kommen alle heil an, wir sammeln die Pausierer ein, und es geht hinunter in die Baixa. Dort ketten wir die Räder an, und nun haben wir eine ? Stunde Zeit, die Gassen zu erkunden.


    Es ist wirklich nett hier. Gepflegte Gassen, Straßencafés und Restaurants laden zum Verweilen ein, und es gibt viele kleine Geschäfte und Boutiquen, in denen man shoppen kann, bis der Arzt kommt. Allerdings wird uns auch, nur wenig versteckt und recht öffentlich, jede Art von Drogen angeboten. Manche zeigen erst eine Sonnenbrille vor, die man kaufen soll, und wenn man genauer hinschaut gibt es feinsten Grünen Maroc oder besten Schwarzen Afghanen. Manche verzichten auf die Tarnung, und preisen ihre Ware direkt an.


    Unsere Tour bringt uns nun durch die Baixa hindurch zum Rossio, und weiter zum Platz, auf dem der Marquis de Achwasachwas (der Knabe, der nach dem Erdbebeben den Aufbau der Stadt geleitet und geplant hat) sein Denkmal hat. An den Platz schließt sich ein Park an – sorry, den Namen hat mir die Sonne ebenfalls aus dem Hirn gelöscht – der links und rechts von einer breiten Allee begrenzt wird. Die Allee führt in einem langen Anstieg an das andere Ende des Parks, auf einem Hügel gelegen. Auf die Frage, wie es uns den gehe, sagten wir: „Guuuuuut“ und auf die Frage, ob wir den noch könnten riefen wir: „Jaaaaaaaaaa“ – unvorsichtigerweise. Die Klugen blieben unten.


    Denn es kam wie’s kommen musste, es ging hinauf ans andre Ende. Die Sonne knallte vom Himmel, es war heiß, etwa 27 Grad, aber die wir ackerten uns nach oben. (Oben trafen wir auf einen Bus von Aida-Stadtrundfahrern, die sahen irgendwie entspannter aus als wir.)


    Die Abfahrt war natürlich sehr flott, der Fahrtwind war schön kühl. Unten angekommen, sammelten wir den Rest der Truppe wieder ein, und nun ging es an andre Ende der Stadt. Natürlich galten auch hier wieder die ganz speziellen Aida-Biking-Verkehrsregeln. Rote Ampeln sind grüne Ampeln, wir haben immer Vorfahrt, und das rote Verkehrsschild mit dem großen weißen Balken in der Mitte, was ist das eigentlich? Das blaue Schild mit dem weißen Pfeil nach links, das heißt doch, man kann links abbiegen, muss es aber nicht. Oder? Allerdings sind die Spanier und auch die Portugiesen da ganz entspannt. Wenn sie sahen, da kommt eine große Horde Radler, dann hielten sie an, und ließen uns durch ohne weiteres Aufsehen. Wirklich sehr cool. Man kann schließlich nicht an jeder Ecke halten, wie soll man einen solchen Lindwurm von Radlern sonst durch die Stadt dirigieren.


    Im Übrigen haben uns die Spanier meistens ungläubig angeschaut, wie eine Horde Spinner. Aber die Portugiesen konnten’s überhaupt nicht fassen. An einer Ampel stand eine Mutter mit Kind, und die Kleine zählte laut und ungläubig die Radler ab. In 5 Stunden Lissabon haben wir – außer unseren- nur 3 Fahrrädern gesehen. Es scheint, dass das Rad hier erst noch erfunden werden muss.


    Unser Weg führte uns zunächst zur Basilika da Estrela und dann weiter zum Pfeffer-Palast (von mir so getauft, da aus Gewürzsteuern finanziert), eigentlich das Kloster Jeronimos. Dem Kloster gegenüber liegt ein symmetrisch angelegter sehr gepflegter Park mit der Fonte Luminosa. Überhaupt waren alle Parks, durch die wir kamen, egal ob alt oder jung, in einem sehr guten und gepflegten Zustand. Von hier aus ging es weiter – erneut durch einen Park – zum Torre de Belem. Rechts vom Torre entdeckten wir ein Denkmal. Zwei Militärpolizisten hielten stoisch Wache. Das es sich um ein Soldatendenkmal handelt, ist klar, aber wem genau und warum es gewidmet ist, konnten wir nicht herausfinden. Also, für Hinweise bin ich dankbar. Die Inschrift lautet übrigens: Los Combatentes do Ultramar.


    Während wir noch über das Kriegerdenkmal rätselten, hallte Artilleriefeuer über das Tejo-Ufer. Was war das? Versenkte man gerade die AIDA? Der Beschuss ging weiter. Was war da nur los? Einige von mir – auf Englisch – befragte portugiesische Soldaten zuckten nur mit der Schulter, die verstanden mich nicht. Wir setzten unsere Fahrt fort.


    Nun ging es immer am Wasser entlang, zum Torre de Belem. Hier lösten wir endlich das Rätsel um die Artillerie. Ein Kriegsschiff lief den Tejo hinauf, und war mit Salutschüssen begrüßt worden. Eine Scheiß-Ani hatten die Bord, sage ich euch, es gab Marschmusik und Strammstehen auf dem Achterdeck. Da hatten wir es doch besser. Auf dem Weg zum Entdeckerdenkmal, das zum 500. Geburtstag Heinrich des Seefahrers eingeweiht wurde, wären wir dann beinahe mitten durch die Zeremonie geradelt.


    Vor dem Denkmal ist ein großer Platz, in den eine Seekarte und eine Windrose eingelassen sind. Hier findet dann das große Ritual statt. Denn die Tour ist fast am Ende, es geht nun noch unter der Brücke des 25. April hindurch, wir hören das Schwirren und Summen der Autos, wie in einem riesigen Bienenkorb, und schon sehen wir wieder das Schiff vor uns. Wunderbar. Snack-Corner, ich hab dich wieder, 35 km durch Lissabon sind bewältigt.


    Die Woche hatte ihr erstes Highlight, ich war tief beeindruckt von dieser Tour und dieser Stadt. Aber bitte, Leute, wer nur aufs Rad steigt, um Sonntags ums Eck zum Frühschoppen zu Radeln, der sollte diese Tour besser nicht buchen.


    An dieser Stelle folgt nun ein Tipp von Nadine und Olli29, die an diesem Tag eine Stadtrundfahrt auf eigene Faust gemacht haben. Hier ist ihre Empfehlung:


    Kauft euch für 13 Euro ein Ticket für die offiziellen Stadtrundfahrt-Busse. Diese Busse verkehren zwischen verschiedenen touristisch interessanten Stationen. Man kann ein- und aussteigen sooft man will, und im Bus stöpselt man einen Kopfhörer ein, und erfährt in seiner eigenen Sprache alles über das, was man grade sieht. Außerdem berechtigt das Ticket euch, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen.


    Am Abend gab es wieder Cocktails zum halben Preis auf das Bike-Ticket, und natürlich wieder einen Cocktailgutschein von der 8841, der Nummer gegen Kummer, gemixt vom Barmann Nr. 1, dem lieben André. Was haben wir eigentlich an diesem Abend gemacht? Es steht nix in meinem kleinen schwarzen Buch, das ich immer bei mir hatte. Ja, liebe Mitfahrer, ihr habt es sicher schon geahnt, ich bin’s, der Bekloppte, der immer irgendwas in sein kleines schwarzes Buch notieren musste. Ich glaube, das war der Abend, wo wir 2 Caipi mit auf die Kabine genommen haben, und den Rest wollt ihr gar nicht wissen.

    Ein Reisebericht


    Bevor ich den eigentlichen Bericht beginne, will ich auch diesmal wieder ein paar Worte vorweg schreiben, zur Warnung.


    Wie schon der Bericht von der Vita September 2004, so ist auch dieser Bericht wieder sehr persönlich, zuweilen emotional und nicht immer objektiv, da ich immer noch ein AIDA-Fan bin. Den Schwarzsehern empfehle ich daher erneut einen Besuch bei http://www.jammern.de .


    Alle anderen lade ich ein, eine Woche mit uns auf der AIDAcara zu verbringen und uns zu folgen auf


    Die Glühweinroute


    Anreise
    Ganz spontan kam Moni auf die Idee, doch diesmal den Vorabend-Check-In zu nutzen, und es war die absolut richtige Idee. Gegen 20.30 Uhr war der Konrad-Adenauer-Flughafen so belebt wie die Lambada-Bar zum Frühstück, und wir konnten sofort einchecken, es gab sogar noch Notausgangsplätze, und da wir anscheinend einigermaßen normal daherkamen, haben wir die auch bekommen. Innerhalb einer Dreiviertelstunde war alles erledigt, inklusive Hin- und Rückfahrt.


    So konnten wir am nächsten Morgen ganz entspannt zum Kölner Flughafen fahren, wir parkten diesmal im Parkhaus 3 (22,00 Euro / Woche, der Blick ins Internet zeigte über 1.800 freie Plätze), aber da es saukalt war, gönnten wir uns eine Fahrt mit dem Shuttle-Taxi für 3,80 € zum Terminal. Schließlich ist ja Urlaub.


    Dort angekommen checkten wir durch zum Gate, und wir begannen den Tag mit einem Wodka-Bull. Das verleiht nicht nur Flügel, sondern ist auch ein perfektes Mittel gegen Flugangst. Während wir warteten, taxierten wir die Mitflieger, und wir versuchten herauszufinden, wer wohl auf die Aida gehen würde. Seit es die leuchtend bunten Anhänger nicht mehr gibt, ist das schwieriger geworden. Zwei ältere Damen hielten zum Zeitvertreib ein kleines Schwätzchen. Es ging um die Enkelkinder, oder um den netten Witwer von Gegenüber oder um die Lebensdauer von Batterien in Vibratoren, wir wissen es nicht.


    Wir wissen nur, dass Gespräche in Flughafenlounges nicht erlaubt sind, denn die beiden wurden von einer weiteren Dame neben dran grob zu recht gewiesen. Sie mögen doch bitte still sein, denn sie könne sich gar nicht auf ihre Lektüre konzentrieren (Ich glaube sie las Carnegie’s ‚Wie man Freunde gewinnt…’). Na, Mahlzeit, die wollten wir schon mal nicht auf dem Dampfer haben.


    Wir starteten pünktlich. Der Flieger war nur zu 80% besetzt. Der Service war gut, das Essen schmackhaft, die Crew freundlich. Die Zeit verging mal wieder wie im Flug. Schon bald konnten wir Mallorca sehen. Wir flogen über das Cap Formentor ein, und dann quer über die Insel. Es war ein klarer, sonniger Tag und Mallorca präsentierte sich von seiner besten Seite. Die Sierra Tramuntana schien zum greifen nah, und aus dem Flickenteppich aus Feldern, Wiesen und Äckern wuchsen hier und da die mallorcanischen Windmühlen. Leider war uns ein Blick auf das Schiff nicht vergönnt, dafür kamen wir eben von der falschen Seite.


    Mallorca empfing uns mit frühlingshaften 18 Grad und strahlendem Sonnenschein. Die Taschen waren schnell geholt, und auch die Transferbusse schnell gefunden. Denn erstens stehen sie ja immer an der gleichen Stelle, und zweitens sorgen die Mitarbeiter von Kontiki-Tours mit ihren Schildern dafür, dass man den Weg gut findet. Jetzt hieß es warten. Denn wir waren ja mit Vanni verabredet, die im Air Berlin Flieger aus Düsseldorf saß.


    Außerdem wollten wir nicht auf die Finca, aber wir wollten unsere Reisetaschen loswerden. Wenn ihr das auch wollt, dann meldet euch bei den Mädels von Kontiki, die ja im Auftrag von Aida-Cruises die Transfers machen. Sagt denen, dass ihr nur die Koffer mitgeben wollt, und dass ihr nicht mitkommt. Dann stellt ihr eure Koffer in einen Transferbus, gebt die Transfervoucher ab, und schon seid ihr von eurem Gepäck befreit. (Wie ihr euren Koffer in den Transferbus bekommt, ohne pauschal gebucht zu haben, das bleibt allerdings unser kleines Geheimnis.)


    Nach etwa 20 Minuten traf Vannessa ein, und so machten wir uns gemeinsam auf nach Palma. Wir gönnten uns ein Taxi, das hat vom Flughafen bis nach Palma knapp 14 Euro gekostet. Der Bus kostet pro Nase nur 1,80 €, die Haltestelle ist gegenüber vom Taxistand, kurz hinter dem Parkplatz der Transferbusse. Alles kein Problem.


    Wir spazierten durch Palma, sahen uns ein wenig die Stadt an. Die Geschäfte waren geschlossen, es war beste Siestazeit. Wir hatten eine Coke bei Macke Donnalde und entschieden uns, den Weg zum Schiff zu Fuß zu machen. So schönes Wetter, so eine schöne Insel, kann ja nicht so schlimm sein.


    Von der Kathedrale aus brauchten wir eine gute Stunde zu Fuß bis zum Liegeplatz der Cara. Die Zeit verging aber wie nichts (jedenfalls mir, aber in so netter Gesellschaft….). Und dann sahen wir sie vor uns: AIDAcara. Es ist doch jedes Mal wieder toll, oder? Da biegt man ums Eck, und hat dann diesen tollen Anblick. Sofort waren wir wieder gefangen. Auch wenn man schon weiß, was kommt, immer wieder erwischt es einen aufs Neue.


    Leider kamen gerade kurz vor uns 2 Transferbusse vom Flughafen an, so dass wir ein wenig warten mussten. Aber dann konnten wir endlich wieder Pass gegen Bordkarte tauschen, noch schnell die Kreditkarte durchziehen lassen, dann wieder etwas warten, in die Kamera grinsen und…drin.


    Unsere Kabine war eine C-Innen. Die C-Kabinen auf der Cara haben getrennte Betten, die im rechten Winkel zu einander stehen. Ihr könnt also Kopf an Kopf schlafen (bevorzugte Stellung), Fuß an Fuß schlafen (Standardstellung nach Alkoholgenuss) oder auch Kopf an Fuß schlafen (von dieser Stellung ist – vor allem nach einer Party - abzuraten). Ansonsten sind die Kabinen ausgestattet wie immer – praktisch, freundlich und sauber.


    Der Abend verlief zunächst harmlos: Poolbar, Abendessen und Aida-Bar. Wir hatten außerdem endlich das Vergnügen, ‚TheFlyingCam’ Ronny, den TV-Operator kennen zu lernen. Dann empfingen wir Sandra und ihre Mutter Ulla an der Gangway standesgemäß mit Sekt bzw. Long Island Ice Tea. Nun waren wir komplett. Ein schöner Tag lag hinter und ein noch schönerer Abend vor uns.


    Das Schiff legte pünktlich ab, und wir kamen in den Genuss der Welcome-Poolparty. Das wirklich gute Showensemble tanzte uns was (obwohl sie sich bewegten, war den Tänzerinnen aber kalt, glaube ich), und dann gab es die Lasershow. Da die Cara – anders als Vita und Aura – nur einen Laser hat, genießt man die Show am besten von der Poolbühne aus. Da der Clubdirector Richi nur im dünnen Hemd dort saß, gedachte Moni ihn zu wärmen. Da ich Moni aber nicht mit einem fremden Mann – schon gar nicht mit einem Österreicher – alleine lassen kann, ging ich mit, und das Elend begann.


    Wir machten uns mit Richi bekannt, richteten die Grüße von Rolf aus, und genossen die Lasershow. Zum Dank für die Nähe, und die damit verbundene Wärme, lud uns Richi nach der Show an die Poolbar ein. Wir trafen dort Andreas den Finnen, seines Zeichens Clubmanager, und Alex, den T&A Manager und keine Ahnung wen sonst noch. Und wir trafen den Meister. Der Meister ist dunkelbraun, ein eher herber Typ. Er ist ein auch wenig bitter, und kommt in leicht zu unterschätzenden kleinen Portionen daher. Hinterhältig, wie er ist, enthält er Alkohol. Manche meinen er sei sogar gesund, andere raten von ihm ab. Richi ist ihm sehr zugetan, und da wir so schlecht nein sagen können, sind wir in die Falle des Meisters getappt.


    Gegen Mitternacht war für Moni und mich die Party zu Ende, und im Jägermeisterrausch krochen wir heimwärts zu unserer Kabine. Wenn es ihn denn gäbe, hätte Moni sich den Pokal für den Rausch des Abends verdient. Daher decke ich auch den Mantel des Schweigens über alles Weitere und sage an dieser Stelle nur einen lieben Gruß an DJ Olli.


    Seetag
    Von diesem Seetag ist uns nicht so furchtbar viel in Erinnerung. Wir verbrachten ihn mit Essen und vor allem mit Schlafen (und damit, dass uns dermaßen übel war). Aber keine Angst, gegen Abend ging schon das erste Corona wieder rein. Das wichtigste Ereignis war unser Umzug. Die Kabine 5120 grenzt an ein Treppenhaus, welches vom Housekeeping im Minutentakt genutzt wird. Das schlagen dieser Tür weckte Moni ständig auf, da es nicht nur zu hören, sondern auch zu fühlen war. Aber dieses Problem hat Reiseleiter Tom schnell, kompetent, freundlich und souverän gelöst: Wir zogen um, denn zum Glück war noch eine C-Innen frei, ein paar Türen weiter. (Hallo Tom, viele Grüße von uns.)


    Ich will also den Raum nutzen, an dieser Stelle etwas zum Schiff zu schreiben. Die Cara ist ja bekanntlich die Mutter der Aidas. So gibt es durchaus Dinge, die bei den Töchtern besser gelöst sind, weil man dazugelernt hat. Toiletten in beiden Treppenhäusern, zwei Laser, das Aquarium für die DJs, die Poolbar an prominenterer Stelle, alles Dinge, die auf Vita und Aura besser gelöst sind. Trotzdem aber macht die Cara genauso viel Spaß wie die anderen, denn die Unterschiede sind wirklich minimal. Das Schiff ist auch nach wie vor in einem guten Zustand. Die Cara ist natürlich ein paar Tage älter, aber außer einigen – nennen wir es Gebrauchsspuren – ist sie super in Schuss. Es gibt keinen Grund, dieses Schiff zu meiden.


    Der Service in den Restaurants war meistens perfekt, die Küche war wieder ausgezeichnet. Sowohl was die Auswahl der Speisen, als auch die Zubereitung angeht. Das Buffet war nicht zermatscht, wie es hier schon mal hieß, und auch die leeren Teller wurden zügig abgeräumt.


    Manchmal waren die Teller, wenn sie frisch aus der Spülmaschine kamen, allerdings so heiß, dass man sie nicht anfassen konnte. Es fand sich aber meistens ein freundlicher Philli, der entweder einen kühleren Teller oder eine Serviette zur Hand hatte um auszuhelfen. Liebe Maîtres D’, an diesem Punkt könntet Ihr arbeiten. (Solltet Ihr mal auf heiße Teller stoßen, im Karibik-Restaurant steuerbordseitig gibt’s immer kalte Teller beim Dessert).


    Nicht gefallen hat uns der Service am einzigen Tag, an dem wir spät zum Frühstücken kamen. Ab etwa 20 vor 10 kamen wir uns vor wie ungebetene Gäste. Teile des Restaurants wurden schon abgesperrt, die Getränkestationen geschlossen, und dass, obwohl es bis 10 Uhr Frühstück gibt. Da waren wohl einige Leute etwas übereifrig.


    Aber das war schon alles. Ansonsten war’s wie immer große Klasse. Falls Ihr mal Spiegeleier von beiden Seiten gebraten haben wollt, oder ein Stück Hirsch auf den Punkt rosa, dann wendet euch einfach an Ralf. Der schafft im Durchgang zwischen den beiden Teilen des Karibikrestaurants, wo es die guten gebratenen Sachen gibt. (Viele Grüße von hier aus, Ralf, ich hoffe ich kann bald wieder ein Spiegelei bei Dir bestellen.) Wir waren eh meistens im Karibik essen, irgendwie ist es dort lockerer und heller. Deshalb kann ich hier über das Marktrestaurant nicht viel sagen.


    Die Welcome-Show an diesem Abend hat sogar mir, dem erklärten Nicht-Show-Gänger, gefallen. Mr. Bojangles und Swing, Swing, Swing, das war mal etwas anderes als das übliche Musical-Zeug.


    Der Abend war relativ schnell zu Ende für mich, der Vorabend wirkte nach. Aber die Nacht hatte noch eine Überraschung für mich. Bevor ich mich in meine Koje begab wollte ich schnell noch mal in die keramische Ausstellung. Zu meinem Schrecken musste ich feststellen: Verstopft! Tja, selbst auf der Aida findet man um Mitternacht keinen Klempner mehr. Leider dauerte es – trotz früher Meldung an der Rezi – bis zum Abend, bis das Problem behoben war. Außerdem war es nötig, die Reparatur anzumahnen. Schade. (Sandra und Ulla hatten das Problem zwei Mal, und es war immer nötig, mehrmals an die Reparatur zu erinnern.)


    Tunis
    Endlich an Land, und Land das heißt für mich ja: Rauf aufs Bike. Ich hatte das große Vergnügen, ein gnadenlos gutes Bikerteam kennen zu lernen: David, Alex und Robert (Robert steigt allerdings nächsten Freitag ab, dafür ist jetzt Arne an Bord. Arne ist noch ganz frisch, das erste Mal Aida überhaupt, also seid nett zu ihm.)


    Die Bike-Tour in Tunis ist leicht zu fahren. Da wir außerdem super Wetter hatten, war die Tour Fun pur. Wir fuhren nach Karthago, Sidi Bou Said und auf den Byrsa-Hügel. Auch einen amerikanischen Soldatenfriedhof haben wir gesehen.


    Los ging's erst um 9.30 Uhr. Da ich aus dem Sommer noch Startzeiten von 8.00 Uhr gewohnt war, empfand ich es als sehr angenehm, etwas später aufzustehen. Wir fuhren in 2 Gruppen zu ca. 20. Die Strecke hat kaum Steigungen, und die Tunesier waren im Umgang mit einer Truppe bekloppter Biker ebenso erstaunt wie entspannt. Autofahrer ließen uns in aller Regel passieren (wenn nicht, fand sich auch schon mal ein Polizist, der uns Trillerpfeife blasend den Weg frei machte), Passanten spendeten Beifall und was uns der ein oder andere sonst noch zurief wird ewig im Dunkeln bleiben.


    Die einzige steile Stelle ist der Byrsa-Hügel, aber der Anstieg ist sehr, sehr kurz. Dort oben steht eine Kirche und es befindet sich dort der Eingang zum Carthago-Museum. Beides wurde von unserem Guide als eher langweilig eingestuft, so dass wir auf die Besichtigung verzichtet haben. Es war das erste Mal, das ich irgendwo hinaufgefahren bin, um mir etwas nicht anzusehen (Alex, ich freue mich schon jetzt auf die Dinge, die wir uns im Mai nicht ansehen werden.) Schließlich wollen wir ja Biken, und nicht alte Steine begucken.


    In Sidi Bou Said gab es einen Stopp. Manche sind durch den Bazar spaziert, aber erstens haben die Buden alle das gleiche Sortiment, und zweitens sind die Typen so was von aufdringlich, dass ich euch rate, einen Tipp der Guides zu befolgen: Geht vom Parkplatz aus schnurstracks rechts die Straße rauf zum Café des Nattes ( wenn ihr drin seid, werdet ihr auch wissen, warum es so heißt) und bestellt euch einen Pfefferminztee. Köstlich. Ich glaube, hier könnte man auch eine Wasserpfeife durchziehen, es ist jedenfalls sehr gemütlich. Überhaupt ging es sehr gemütlich zu. Wenn vier Mann zusammenstanden, und aufeinander einredeten – gleichzeitig natürlich – dann wussten wir: Hier findet das Leben auf der Straße statt. Redeten vier Mann aufeinander ein, von denen einer eine Schaufel hatte, dann wussten wir: Achtung Baustelle.


    Falls ihr euch Sorgen um eure Sicherheit macht: Ich habe noch nie so viele Polizisten an der Straße stehen sehen, wie dort. Die Tour verläuft nämlich meistens ganz in der Nähe zum Präsidentenpalast, und auf den passen die dort so gut auf, dass man seine Hütte nicht fotografieren darf. Gegen 13.30 Uhr waren wir zurück, 30 km Tunis lagen hinter uns, ein schöner Auftakt für die Woche, und eine gute Gelegenheit, das Biking-Team kennen zu lernen.


    Den Nachmittag verbrachte ich bei Moni und Vanni in der Sauna. Die Sauna ist wirklich sehr schön, es gibt eine Kräutersauna, ein Dampfbad und eine finnische Sauna. Allerdings finde ich in der Sauna zu liegen auf dem Schiff genauso langweilig wie an Land. Der Nachmittag verlief also ereignislos, zum Abendessen trafen wir Sandra und Ulla. (D.h. meistens trafen wir zuerst immer Sandra, die auf der Suche nach ihrer Mutter war.)


    Für den Abend war nach dem Grand Prix Gletscherglühen angesagt, ein Ereignis, dass weder Moni noch Vanni oder mich besonders interessierte. (Sandra gestand allerdings am nächsten Tag, dass sie schwer genagelt hatte an diesem Abend). Also gingen Vanni, Moni und ich um 21.30 Uhr zu Bett, und den Rest wollt ihr gar nicht wissen.


    La Valletta
    Wir sind früh aufgestanden, um das Einlaufen in den Hafen von Valletta zu genießen. Die Festungsanlagen leuchteten golden im Schein der Morgensonne, der Himmel war wolkenlos, und wir konnten Kapitän Böttcher und dem Lotsen beim manövrieren zusehen (die Cara hat eine offene Brückennock, anders als Vita oder Aura). Auch Ronny konnten wir beobachten. Er hat als Kameramann das seltene Privileg, auch auf der Brücke zu filmen. Heute war das Einlaufen nach Valletta auf dem Programm. Selbst Vanni war dabei, die uns gestand, dass sie erstmalig früh genug aufgestanden sei, um das Einlaufen in einen Hafen mitzuerleben – auf ihrer 12. Aida-Reise.


    Wir Biker trafen uns wieder um 9.30 Uhr, um uns dann auf eine Stadtrundfahrt zu begeben. Heute würde es anstrengender werden. Während gestern noch die Tour für jedermann geeignet war, so sollte man für Valletta schon ein bisserl Grundfitness mitbringen. Aber man kann alle Anstiege gut bewältigen. Auf dieser Tour kamen wir durch Floriana, wir sahen die Upper Barracca Gardens, das Fort St. Elmo und wir fuhren bis in die Vororte Vallettas.


    Mir bleiben vor allem zwei Eindrücke: Erstens die gewaltigen Festungsanlagen, die die Stadt beherrschen, mächtige Mauern und bedrohliche Forts, die über viele Jahrhunderte gewachsen sind. Dies war schon sehr beeindruckend. Zweitens die gewaltigen Mengen an Hundescheiße, die überall auf den Gehsteigen und Promenaden liegen, und die zum Slalom zwingen. Mächtige Haufen und bedrohliche dunkelbraune Würste, die die Gehsteige beherrschen. Ich habe schon viele Städte gesehen, aber Valletta war mit Abstand die Stadt mit der größten Scheißhaufendichte. Für Biker ohne Schutzbleche stellen diese Haufen ernst zu nehmende Hindernisse dar (Stell Dir vor Du fährst – flatsch – durch, und kurz drauf zügig einen Berg hinunter, die Fliehkraft beschleunigt die braune Masse, sie löst sich vom Profil und …… hmmm ….. na ja …… )


    Mich haben auch die alten britischen Autos begeistert, die hier noch fuhren. Allen voran ein Morris 1000 Speedwell, aber auch ein Morris Minor und alte Fords und Vauxhalls waren zu sehen. Die alten Leyland oder Bedford Busse sind ebenfalls sehenswert.


    An dieser Stelle zusätzlich eine Info aus zweiter Hand:


    Sandra und Ulla haben sich am Hafen ein Taxi genommen, als Preis 40 Euro ausgehandelt, und dafür hat der Fahrer sie 3 Stunden durch Valletta und Umgebung gekarrt. Er hielt immer wieder an, so dass die beiden auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besichtigen konnten. Leider fehlte es an Mitfahrern, denn dann wäre der Preis von 20 Eu pro Nase auf 10 Eu gesunken. Also, Zettel ans Brett „Von Gast zu Gast“, und ab geht’s für 10 Euro 3 Stunden durch Valletta. Viel Spaß.


    Nachmittags sind Vanni, Moni, Sandra, Ulla und ich zu Fuß durch die Altstadt gelaufen. Schnell erreicht, schnell abgehakt, wenig spektakulär (außer, dass wir uns plötzlich alle auf der Suche nach Ulla befanden).


    Abends war Poolparty mit Lasershow, Glühwein und Lumumba. Leider ist so eine Party immer schon gegen 23.30 Uhr zu Ende, denn dann wird es wirklich langsam schattig. Aber der geglühte Wein war sehr gut, und auch von Lumumba konnte man angeheitert werden.


    Palermo
    Heute stand die Heimat der Mafia auf dem Programm. Die Biker hatten mir ein Angebot gemacht, zu dem ich nicht nein sagen konnte (By the way: Bike-Touren kosten 49 Euro, dafür gibt’s dann ein Rad, einen Rucksack, einen Müsliriegel und eine Trinkflasche. Das Rad und den Rucksack müsst Ihr zurückgeben, den Müsliriegel könnt ihr essen [Ihr wisst dann auch, wie sich eure Katze fühlt, wenn ihr Trockenfutter hinstellt], die Flasche dürft ihr behalten [Was nicht mehr so interessant ist, seit es kaum noch Original-Aida-Flaschen gibt], und das Erlebnis bleibt in euren Erinnerungen. Die Touren sind mit 30 bis 35 km etwas kürzer als die Touren, die im Sommer auf der Vita gefahren wurden.)


    Valletta war eine Steigerung zu Tunis, und Palermo eine zu Valletta. Allein die Tatsache, dass es wohl weniger Hunde gibt in Palermo war eine deutliche Verbesserung. Wir fuhren zunächst aus der Stadt hinaus, am Fuße des Monte Pellegrino entlang zum Capo Gallo. Die Anstiege auf dieser Tour sind manchmal lang, aber nie steil. Eine Route, die auch weniger Geübte fahren können. Hier draußen findet ihr Natur pur, Ruhe und Idylle, ihr könnt die Häuser der Reichen bewundern. In Mondello gab’s eine Café-Pause, wir saßen in einem Café in einem sehr malerischen Dorf. Der Café Latte ist sehr gut hier, und Eisbecher serviert man mit frischen Blumen der Saison.


    Man konnte fast vergessen, wo wir herkamen, und wo wir gleich wieder hinmüssen: Palermo. Die Sizilianer fahren Auto, als wäre Krieg. Jeder gegen Jeden, geparkt wird wo Platz ist, und man drängt sich in die kleinste Lücke. Rücksichtnahme unbekannt. Ich habe noch nie so viele Egoisten auf einen Haufen gesehen. Ich bin schon durch viele Städte mit dem Bike, aber Palermo hat mich aggressiv gemacht. Ich verspürte irgendwie immer den Wunsch, eine Autotür ein- oder wenigstens einen Rückspiegel abzutreten. Aber ich will euch auch nicht zu viel Angst machen. Moni, die ja eigentlich nie wieder mit dem Bike raus wollte, ist mitgefahren, und sie war trotz allem begeistert.


    Am Ende hatten wir alle das Gefühl: Jawohl, heute haben wir was geschafft. Das hatte natürlich auch damit zu tun, dass Alex uns immer umsichtig durch die Stadt geführt hat. Umsichtig, aber auch mal mit Ellbogen raus, wenn’s nötig war. Wenn Ihr durch diese Stadt fahrt, wehrt Euch. Dann habt Ihr Spaß. Sonst geht Ihr unter.


    Am Abend war ich wieder in der Show, und ich muss sagen, das Grusical – ein Potpourri aus verschiedenen Musicals – hat mit gut gefallen. Die Sänger und Tänzer waren richtig gut, und ich fühlte mich bestens unterhalten. Später sollte es im Arkona Club noch, passend zum Thema, eine Scary Night geben. Aber davon später mehr. Zunächst noch einen kleine Exkurs zu dem, was Sandra und Ulla erlebt haben, denn das erscheint mir doch für den ein oder anderen interessant zu sein.


    Palermo Gourmet Tour
    Die angegebenen 10 Minuten Fußweg entpuppen sich zwar als Marsch von einer halben Stunde, aber es sollte sich lohnen. Auf einem kleinen aber feinen Markt waren zunächst spannende Fische zu bewundern, die man sonst nur filettiert und gebraten sieht, wie Rochen oder Seeteufel. Außerdem gab’s Obst und Gemüse, Kräuter und andere Leckereien. Diese wurden aber nicht nur bestaunt, befühlt und berochen, sondern auch gekauft. Wie das? Ganz einfach, Oliver Katzer, Chef des Rossini Blu, und Klaus Pechbrett, AIDAcara Chefkoch, waren auf Einkaufstour mit Aida-Gästen. Während die Gäste sich bei einer Marsala-Verkostung von den Strapazen erholen konnten, brachten dienstbare philippinische Geister die Einkäufe zum Schiff. Hier wurden schon Vorbereitungen getroffen für ein Show-Cooking mit Oliver Katzer, der den Gästen die Zubereitung einiger Speisen erklärte. Natürlich wurde auch gekostet, zusätzlich gab es Antipasti mista im Rossini Blu exklusiv für die Gourmet-Gruppe.


    Am Abend traf sich die Gruppe im Rossini Blu zu einem gemeinsamen 7-Gänge-Menu, bei dem die Einkäufe des Tages zubereitet auf den Tisch kamen. Einkaufstour, Show-Cooking, Antipasti und Diner kosteten 38 Euro p.P., und bis auf eine Teilnehmerin waren alle zufrieden. Eine etwas andere Art, Palermo kennen zu lernen.


    Während Sandra und Ulla noch tafelten, machten sich Vanni, Moni und ich auf zur Scary Night. Da wir einen heißen Tipp bekommen hatten, hatte Moni ein paar Utensilien einpacken können, und wir machten uns mit Lippengrün, Tuberkulosegrau, Leichenschwarz und Theaterblut zurecht. DJ Olli spielte Musik aus der Gruft, die Ani zog alle Register (Florian, du hast nie besser ausgesehen als an diesem Abend), und sogar ein paar Jungs vom Showensemble tauchten als Transen auf (Sandra und Ulla kamen später noch dazu, und Ulla bewunderte eine schöne, geheimnisvolle Frau. Sie fragte sich, wo die wohl herkäme, bis sie dann die Brusthaare bemerkte – es war eben Scary Night.) Wenn noch ein paar mehr Gäste die Lidschattendose geplündert hätten, wäre es noch geiler geworden, also Leute, traut euch.


    Neapel
    Was hatten die Biking-Guides uns nicht alles erzählt über die Tour durch diese Stadt. Hektik, Chaos und völliges Durcheinander sollten dort herrschen, andererseits sollte es aber auch großartig sein. Die Tour selber ist teils einfach, teils anspruchsvoll, es gibt lange Steigungen und steile Abfahrten. Vor dem Verkehr solltet ihr Respekt haben, aber Angst ist völlig unnötig. Die schon oft von mir erwähnte Grundfitness solltet Ihr ebenfalls mitbringen, und dann könnt Ihr starten, zur besten Tour der Woche (ich bin mir noch nicht sicher, aber ich glaube, die Neapel-Tour ist meine neue Nummer eins, noch vor der Lissabon-Tour.)


    Aber von Anfang an. Wir waren nur zu fünft, plus die Guides David und Alex. Der Himmel war wolkenverhangen, sollte es der erste Tag ohne Sonne werden. Als die Tour um 11.30 Uhr startete, riss die Bewölkung auf, die Sonne lugte hervor, und eine halbe Stunde später hatten wir den wärmsten Tag bisher.


    Zunächst ging’s aus der Stadt hinaus, und an der Küste entlang pirschten wir uns langsam den Berg hinauf bis wir oberhalb der Stadt waren. Die Steigung war lang aber bequem zu meistern. Grandiose Ausblicke, hinunter auf die Brennenden Felder, oder auf die Stadt Neapel. Andeutungsweise war schon etwas von dem zu erkennen, was uns erwartete.


    Eine lange Abfahrt verschaffte uns zunächst etwas Abkühlung und sie führte uns zurück in die Stadt. Wir sahen uns die Galerie Umberto 1 an und machten eine Rast in einem kleinen Café. Der Café Latte war sehr gut, und Mitbiker Fred meinte, die Zeit sei gekommen, Grappa zu trinken. Es wurden dann zwei. Einer im Café und einer solo. Sehenswert in diesem Café war die Toilette. Man muss links hinten vorbei an einem Kühlschrank, fünf Stufen hinab steigen, dabei passiert man einige Vorräte, und dann einfach geradeaus (nicht rechts, bitte, da steht das Gebäck). Die Tür kann man schließen, muss man aber nicht, ich jedenfalls habe mich nicht getraut. Die Spülung bestand aus einem Schlauch, der in der Schüssel hängt, und permanent läuft, das Klo hat außerdem gute Augen, denn die Brille fehlt. Was passiert, wenn hier einer einen ordentlichen 3-Tage-Aida-Buffet-Haufen reindonnert, ist nicht auszudenken.


    Dies war einer der Momente, in denen ich zutiefst dankbar bin, als Mann auf die Welt gekommen zu sein. Ansonsten ein sehr liebenswürdiger Ort, der eine Kellner alt, freundlich vergesslich, der andere jung, freundlich und auf der Suche nach einem oder zwei fehlenden Chromosomen.


    Frisch gestärkt ging es nun los. David führte uns in das Gewirr der neapolitanischen Gassen. Leute, das war ganz großes Kino! Hinter jeder Ecke wartete eine neue Überraschung auf uns. Die Gassen selber sind nicht breiter als maximal 2 Meter, dafür sind die Häuser 5 oder sechs Stockwerke hoch. An diese Orte dringt kein Sonnenstrahl mehr vor, hier hat sich wohl Karl May für sein „Durch die Schluchten des Balkan“ inspirieren lassen. Aber glaubt nicht, es herrsche hier kein Verkehr. Scooter, Mofas, Autos und sogar Kleintransporter finden ihren Weg hinein, und wohl auch wieder hinaus. Obwohl manche Autos so abenteuerlich und kunstvoll eingeparkt wurden, du glaubst, die wurden direkt nach dem Kauf hier eingeparkt und nie wieder bewegt.


    Inmitten dieses Gewirrs aus Ecken, Winkeln, Treppen und Rampen findet man alles: Obst und Gemüse, exklusive Weinläden, eine Autolackiererei neben einer Bäckerei, eine Autowerkstatt mit Lager vor der Türe, und ein Schreiner, der mitten in der Gasse eine Tür schreinert. Hätte er nicht einen Elektrohobel benutzt, es hätte eine Szene aus dem Mittelalter sein können. So ging es hinauf und hinab, linksrum rechtsrum geradeaus und wieder zurück. Irre. Das muss man gesehen haben. Über all dem hing ein Geruch nach Persil, denn kaum ein Balkon kam ohne eine Dekoration mit frisch gewaschener Wäsche aus. Manchmal hängt die Wäsche auch quer über die Gasse, zum Glück immer hoch genug, sie stellt also keine Gefahr für Biker dar.


    Nach den Gassen fuhren wir noch zum Dom und zum Palazzo Reale, dann zum Hafen und zurück zum Schiff. Die Autofahrer in Neapel waren auch hektisch, parkten wie sie wollten, und wo kein Auto reingeht, passt immer noch ein Scooter durch, aber sie waren nie so aggressiv wie die Jungs in Palermo. Im Gegenteil, sie blieben meisten entspannt, ließen uns durch, und grüßten.


    Den Abschluss der Bike-Woche wollten David, Alex, Fred und ich ein bisschen feiern, deshalb verabredeten wir uns für später im Arkona Club.


    Doch bis dahin galt es noch, eine Show anzusehen und den Schlagertörtchen zu lauschen. Die Show an diesem Abend besuchten wir mit großen Erwartungen: Es würde Book of Secrets geben. Davon hatten wir schon viel gehört. Nur für Aida komponiert, kein Musical, das alle schon kennen, nein etwas Exklusives. Na ja, das war es dann auch. Exklusiv langweilig. Der Sirup lief die Bühne hinunter und Zuckerwatte verklebte das Hirn. Als erste verschwand Musicalfan Vanni vorzeitig aus dem Theater, dann erlöste Musicalfan Moni den erklärten Nicht-Showgänger von seinem Leid, und auch wir machten uns davon.


    Die Törtchen gaben alles, aber heute war uns nicht nach Schlagern. Also brachte ich Moni zur Kabine und machte mich auf in den Arkona Club. Auf dem Weg dorthin traf ich Fred. Da die Disse noch geschlossen war, schoben wir zwei Zwibie an der Aida-Bar ein, das heißt ich schob zwei Bier ein, Fred wechselte das Getränk (frei nach Charles Bukowski: I started out on Burgundy, but soon I hit the harder stuff.) und stieg um auf Wodka-Bull.


    Die Disco war fast leer, also vertrieben wir uns die Zeit mit trinken und schnacken, und so nach und nach füllte sich der Club (genauso wie Fred, der tapfer am eingeschlagenen Weg festhielt). Red Bull verleiht wirklich Flügel. Fred hat sich damit vom Planeten gebeamt. Es war wirklich noch ein netter Abend. A. zeigte mit N. eine Szene aus ‚Titanic’ und nicht wenige der Crew nutzten den Abend vor dem eher ruhigen Seetag zum Feiern.


    2. Seetag
    Der Tag begann für uns mit dem Frühstück und für Sandra mit der Suche nach Ulla. Sandra drehte tapfer eine Runde nach der anderen durch das Karibik-Restaurant, aber keine Spur von Muttern. Als sie Ulla dann später im Marktrestaurant friedlich beim Frühstück entdeckte, meinet Ulla ganz entrüstet: „Du, die haben hier seit gestern alles umgestellt.“


    Der Höhepunkt des 2. Seetages war der Cocktailworkshop mit Kai und Philipp. Der Workshop war anders als der auf der Vita, aber genau so gut. Philipp und Kai sind nicht nur gute Barkeeper, sondern auch wunderbare Entertainer, und so haben wir etwas gelernt, wurden gut unterhalten und ganz nebenbei auch noch wunderbar betrunken.


    Immer erst das Eis, das ist ja schon lange klar. Aber es gab auch noch ein paar neue Regeln. Erst das Zeug mit wenig Alkohol ins Glas, dann das mit viel. Oder erst den Stoff mit viel Zucker, dann den mit wenig Zucker. Ich sag’s euch, ein Barkeeper muss ein halber Physiker sein. Irgendwo hab ich mal gehört, ein Barkeeper muss zuhören können. Ich habe festgestellt, dass ein Barmann auf der Aida vor allem erzählen können muss – jedenfalls beim Cocktailworkshop.


    Gute Tipps gab’s auch. So solltet Ihr immer darauf achten, dass der Barkeeper ein Glas niemals mit der Hand abdeckt, z.B. beim Rühren. Denn vielleicht war gerade Landgang, und er war in einem kleinen Café in Neapel, dann habt ihr nun nicht nur seinen, sondern auch den Hintern von halb Neapel im Gesicht.


    Ich möchte an dieser Stelle alle nachfolgen Teilnehmerinnen bitten, etwas für Kai zu tun. Denn Kai ist auf dem Weg, zum Alkoholiker. Immer wenn er nämlich allein aufwacht, und sich von den Mädels mal wieder so richtig ausgenutzt fühlt, dann mixt er sich schon zum Frühstück einen Drink. Also, Mädels, wenn ihr Euch also mit Kai zum Frühstück verabreden wollt, er freut sich bestimmt wenn ihr ihn morgens anstuppst, um dann gemeinsam Café zu trinken.


    Hier das Rezept für den Drink, für alle, denen es genau so geht wie Kai:


    Armer Kai
    4 cl Wodka
    2 cl Kahlúa
    Milch
    Eis


    Nachdem wir uns also Caipirinha, Mojito, Dry Martini, Aida Spezial, Mai Tai, BBC, Planter’s Punch, Galliano Hot Shot, White Russian (=Armer Kai), Pina Colada, Singapore Sling, Staubsauger und B52 bekannt gemacht hatten, waren wir alle reichlich illuminiert. Nochmals Danke an Kai und Philipp, ihr seid ein tolles Team.


    Heute war es uns endlich mal gelungen, zum Aida-TV durchzudringen. Die Konkurrenz war diesmal viel stärker. Das Studio ist übrigens noch chaotischer als das auf der Vita, und überall hängen Bilder, auf denen unsere Verena zu sehen ist. Außer Ronny und André gab es sogar ein Kameraschwein, ihr seht, hier werden keine Kosten und Mühen gescheut. Moni gewann beim Kroko gegen CM Andreas ein Aida-Backgammon, so hatte sich der Besuch im Studio auch gelohnt (Ich hatte übrigens zwei Tage vorher die Aufkleber für Kasi gewonnen, und den Ronny gleich dazu. Die Aufkleber habe ich mitgebracht, aber Ronny war widerspenstig.)


    Der Abend verging mit Essen und Farewell-Show, die Turniersieger bekamen ihre Urkunden, und auch die Teilnehmer des Cocktailworkshops erhielten ihre Leberwerte auf einem schmucken Urkundenblatt. Das alles natürlich auf der Bühne, und so hatten Vanni, Moni und ich endlich mal wieder die Gelegenheit, den Clubtanz, den wir gar nicht beherrschen, vorzuführen. Gut, das ich in der 2. Reihe stand.


    Abreise
    Am Abreisetag mussten wir bis 9.00 Uhr die Kabinen räumen, die Koffer hatten wir schon nachts vor die Kabinentür gestellt. Um 09.30 Uhr checkten wir direkt am Hafen unser Gepäck ein, und so konnten wir noch einen geruhsamen Tag auf dem Schiff verbringen (Es kommt auf die Airline an, ob man am Hafen einchecken kann. Einige Hapag Lloyd Gäste nach Bremen wurden zum Flughafen gebracht zum einchecken. Die konnten dann wahlweise weiter zur Finca, oder zurück zum Schiff kommen.)


    Die Sonne verwöhnte uns mit einem superschönen Tag, es war warm, keine Wolken, und auch in bar bezahlt schmeckt das Corona. Übrigens, Fred hat auch wieder zurück auf den Planeten gefunden. Nachdem ich mir am Seetag schon Sorgen gemacht hatte, habe ich ihn am Abreisetag lebendig wieder gesehen. Seine Frau trugs mit Humor.


    Vanni verabschiedete sich bereits gegen 13.30 Uhr, da sie einen früheren Flug hatte. Sandra, Moni und ich hatten die Gelegenheit, DerDirk aus dem Forum/Chat kennen zu lernen. Der hatte nämlich seinen ersten Tag an Bord. Wir hatten das Schiff also ordentlich übergeben, weitergereicht in neue verantwortungsvolle Fan-Hände.


    Es war mal wieder eine gelungene Aida-Reise. Nur die wegen der kühlen Abende doch recht kurzen Poolpartys haben uns gefehlt. Ich kann also mal wieder ein großes Lob an alle Beteiligten aussprechen, ihr habt wieder einen super Job gemacht (gut, die Mädels an der Rezi sahen ungewohnt verkniffen aus, aber die hatten vielleicht nur Heimweh oder grad Liebeskummer). Also Danke an Arne, Florian, Lya und das Ani-Team; Dank den Bar-Teams, vor allem Kai, Phillip, Ronny und Stefan; Danke an Tom, Richi und Andreas; und vor allem an die Biker Alex, David und Robert. RonnyTheFlyingCam, danke für Deine Gesellschaft.


    Auch mit den Mitreisenden Vanni, Sandra und Ulla ging es ganz entspannt zu. Keiner hat die anderen zu etwas gedrängt, wir sahen uns oder auch nicht, gingen unserer Wege, trafen uns wieder, und jeder konnte aber keiner musste. Ulla wird der Titel „Die Unkaputtbare“ verliehen, und wenn mal wieder jemand die Altersdurchschnittsdiskussion anfängt, dann schicken wir den mit Ulla gemeinsam aufs Schiff. Und nur wer länger durchhält als sie, der darf auf dem Schiff bleiben.


    In diesem Sinne sagt
    Auf AIDAsehen
    Euer Morris

    Ein Reisebericht


    Nun, auch diesmal will ich es nicht versäumen, die geneigten Leser zu warnen. Dieser Bericht ist erneut stellenweise subjektiv, emotional oder ironisch. Auch vom Genuss alkoholischer Getränke wird wiederholt die Rede sein. Wem dies alles nach wie vor nicht gefällt, der sollte diesen Reisebericht gar nicht erst lesen.


    Just Aida


    Ostersonntag surfte ich auf die Aida-Cruises-Webseite und siehe da, plötzlich war wieder JustAida möglich, genau zu der von uns gewünschten Reisezeit. Meine Laune hob sich spürbar. Moni schlug vor, Kontakt zum Reisebüro unseres Vertrauens aufzunehmen, und zwar sofort. Nach etwa einer Stunde regem E-Mail-Verkehr waren wir gebucht, und das an Ostersonntag. Top-Adresse, dieses Reisebüro, oder?


    Aber jetzt wurde es ja erst richtig spannend. Welche Route würde es denn werden? VITA oder AURA? VITA1 kennen wir schon, das war unsere erste Reise. Aber die würden wir glatt noch mal machen, schließlich gibt es an jedem Ziel noch viel zu sehen und zu tun. AURA1 wäre aber trotzdem besser, weil wir ja noch nie auf der AURA waren, und neue Ziele sind letztlich noch ein bisschen reizvoller als schon gesehene.


    Ab sofort meldete ich mich also zweimal täglich bei My Aida an. Schön, dass Sie da sind, hieß es immer, Sie sind gebucht für AIDAjust. So gingen die Tage ins Land, bis eines schönen Abends die Begrüßung lautete: Sie sind gebucht für AIDAaura. Das war doch genau, was ich lesen wollte. Eine E-Mail unseres freundlichen Reisebüros früh am nächsten Morgen brachte die Bestätigung: AIDAaura, C-Innen, Kabine 4122, Flugzeiten angegeben, perfekt. Abflug ab Düsseldorf um Null-Sechshundert, gut, dass mein Vater ein passionierter Frühaufsteher ist.


    Late-Night-Check-In / Flug


    Unsere Taschen haben wir schon am Vorabend eingecheckt, und ich kann dies jedem, der nicht zu weit vom Flughafen entfernt wohnt, wirklich nur empfehlen. Die Wartezeit war relativ kurz, es hatten vier Schalter geöffnet. Unser Flug ging schon um 6.00 Uhr morgens, und ohne Late-Night hätten wir bereits um 4.30 am Flughafen sein müssen, so erst um 5.15 Uhr. Eine Dreiviertelstunde, die um diese Uhrzeit Gold wert ist.


    Der Flug verlief relativ angenehm, soweit das in den doch recht engen Sitzen (Condor) möglich ist. Moni hatte es etwas besser, sie hatte einen Notausgangplatz. Dafür zog es an ihren sockenlosen Füßen wie Hechtsuppe aus irgendeinem Mauseloch.


    Wer beim Anflug auf Heraklion das Schiff sehen möchte sollte wohl links im Flieger sitzen. Von dort hörten wir jedenfalls begeistertes Raunen und Jauchzen. Wir konnten nur die hässliche Inselhauptstadt sehen. (Beim Rückflug sollte man demnach also rechts sitzen, und nicht wie wir, links. Dumm gelaufen!)


    Heraklion / Watercity


    Die hässlichste Stadt Griechenlands (ich zitiere eine griechische Fremdenführerin) erwartete uns mit sommerlichen 26 Grad bei leicht bewölktem Himmel. Am Kofferband herrschte etwas Unordnung, da jeweils drei Flüge sich ein Band teilen mussten. Ich habe mir sagen lassen, dass das harmlos ist, im Sommer teilten sich manchmal bis zu 6 Flüge ein Band und die Koffer kämen dann dreistöckig an. Wenn ihr Eure Koffer erst mal habt, dann ist alles AIDAlike organisiert. Einfach rausgehen, Koffer abgeben und in den Bus steigen (falls ihr denn zum Wasserpark wollt.) Wir haben uns für diese Möglichkeit entschieden.


    Die Busfahrt dauerte etwa 25 Minuten, das Wetter war schön, wir waren in Urlaubsstimmung. Der Wasserpark war offiziell noch gar nicht eröffnet, und so hatte er an diesem Tag nur für AIDA-Gäste auf. Wir fläzten uns auf eine Liege, und verdösten die Zeit bis zum Mittagessen. Middach wurde pünktlich um 12.00 Uhr serviert. Da wir Hunger hatten, gingen wir auch pünktlich los und standen erstmal in einer Schlange. Kurz nach 12 öffnete sich die Tür,


    Essen gibt’s in einem Theatersaal. Der sieht ein bisschen plüschig, aber sonst sehr nett aus. Es wird der AIDA-Image-Film gezeigt, dazu die Aida-Mucke, eine schöne Einstimmung. Ein Teil des Films zeigt einen Ausschnitt aus Vox-Wolkenlos auf einer früheren Reise, nämlich den „perfekten Tag“ auf Korfu. Wer von euch Verena L. aus S. kennt, der sollte genau hinschauen. Wir jedenfalls waren sehr überrascht. Wir nahmen Platz – den gab es reichlich, und dann stellte sich Moni am Buffet an. Sie stand ziemlich weit vorne in der Schlange, es würde nicht lange dauern bis sie mit ihrem Teller zurückkehren würde, und dann wäre ich dran (Denn: Don’t leave your luggage unattendet).


    Aber, um mit Wilhelm Busch zu sprechen: Die Schlange wurde lang und länger, und mir wurde bang und bänger. Inzwischen reichte die Warteschlange vom Buffet bis zur Tür raus, und leider sah Moni das zunächst nicht. Dann hätte sie ja eine doppelte Portion fassen können. Na ja, dann müssen wir uns wohl wieder dem Wein zuwenden, wie seinerzeit auf der Finca.


    Während ich wartete, vertrieb ich mir die Zeit damit, die Tischnachbarn beim Essen zu beobachten. Es ging recht gesittet zu. Nur eine Mutter und ihr grenzdebiler Sohn aßen eher so, wie man es von gewissen rosafarbenen borstigen Vierbeinern erwartete.


    Wir genossen einen leckeren Salat, etwas Brot, ich holte Dessert – denn da stand noch niemand an, und dann labten wir uns am kühlen Wein. Dieser ist durchaus trinkbar. Also: Wasserparkbuffet – erst anstellen, dann hinsetzen. Oder antizyklisch essen, also erst das Dessert, dann den Salat. Den Nachmittag verdösten wir auf unseren Liegen.


    Gegen 15 Uhr legten wir noch eine Runde Buffet und Weißwein ein, und dann ging’s auch schon auf zum Schifferl. Langsam wurde es auch Zeit, denn wir waren ja mit Panhead und Gila an der Anytime verabredet. Vom Bus aus bemerkten wir noch ein etwas skurriles Paar. Eine Dame in Pink, beringt und behängt wie ein Christbaum, der bereits alles zuviel war und den dazugehörigen Herrn, der, gekleidet in Anzug, mit Krawatte und Pullunder beklagte, dass es so heiß sei auf Kreta. Wir tauften sie Miss Piggy und er musste wohl Waldorf oder Stadler sein.


    16.00 Uhr war dann Abfahrt, die kurze Fahrt zum Hafen war kaum der Rede wert, und da war sie nun: Lady Aura.


    Das Einchecken ging sehr zügig. Pass abgeben, Kreditkarte durchziehen lassen, Bordkarte bekommen, Ameisenscheiße sagen fürs Security-Foto und schon waren wir an Bord.


    Der erste Abend


    Unsere Taschen standen schon vor unserer sehr hübschen C-Innenkabine Nr. 4122 (Siehe auch Kabinencheck Vita/Aura: nicht empfehlenswert). Ausgepackt haben wir aber nicht. Tasche rein, kurz frisch machen, und auf zur Anytime. Hmmmm…endlich mal wieder, der Blick vom offenen Deck nach achtern hinunter – nun gut, auf Herahäßlichon, aber, es war warm, wir hatten Urlaub und bestellten bunte Getränke. AIDAner-Herz was willst du mehr.


    Mit ganz kleiner Verspätung trafen dann auch Panhead mit seiner Petra und Gila mit ihrem Johannes ein. Da wir mit allen Insignien des Aida-Fans geschmückt waren, waren wir leicht zu erkennen, und so schloss sich uns nach wenigen Minuten Thorsten an. Der hatte bisher nur als Leser auf Rolfs Seite verkehrt und sich den ein oder anderen Ausflugstipp ausgedruckt. Da waren wir nun also alle versammelt. Es konnte losgehen.


    [Bevor es weitergeht: Ich möchte an dieser Stelle einmal festhalten, wie schön es war Gila, Petra, Peter, Johannes und Thorsten zu treffen. Nette, freundliche, offene, liebe und trinkfeste Menschen, die unsere Zeit auf der Aura sehr bereichert haben. Danke Freunde.]


    Na, und es ging los. Was haben wir an diesem ersten Abend eigentlich gemacht? Zunächst haben wir uns an der Anytime eingetrunken. Dann gingen wir glaube ich zum Essen, danach dann an die Aida-Bar. In der Zeit haben wir viel geredet, erzählt, gescherzt, gegessen, Geschichten erzählt und vor allem viel gelacht.


    Die Sail-Away-Pool-Party erfüllte alle Wünsche: Es war warm, DJ Ecki war gut drauf, die Musik also entsprechend, die Lasershow war gewohnt ergreifend und wir tanzten über das Volleyballfeld. Der Nacht wurde allerdings nicht sehr lang, da wir alle ja schon lange auf den Beinen waren. Die Woche hatte sehr viel versprechend begonnen. Mal sehen, was noch kommen würde.


    Seetag oder A whiter shade of pale


    Am Morgen des ersten Seetages wachten wir auf und waren – krank. Ja, ja, besoffen, werdet ihr jetzt sagen, zuviel Caipi und Corona, werdet ihr jetzt sagen, tote Maus im Mund würde Peter Schlemihl jetzt sagen. Aber das war es nicht. Uns war auf eine Art und Weise schlecht, die wir bisher nicht kannten und die uns völlig neu war. Seekrank. Liegen war möglich, sitzen nur zeitweise und stehen ging gar nicht. Trotzdem schafften wir es irgendwie, zu duschen, ohne zu ertrinken. Moni gelang es, unter Aufbietung der letzten Kräfte, zur Rezi zu robben und ein paar Pillen zu holen. Danach ging es etwas besser. (Falls einer von euch allerdings wissen möchte, wie eine Vakuumtoilette aus nächste Nähe aussieht, Moni kann euch berichten, sie hat die Schüssel ausgiebig und von nahem betrachtet.)


    Aber es sollte noch besser werden: Seenotrettungsübung. Bedrohlich und immer schneller bewegten sich die Zeiger meiner Uhr auf 10.20 Uhr zu. Dann war es soweit. Das durchdringende Piepsen – sieben kurze und ein langer Ton, das einzige Signal…na ihr wisst schon – schrillten durch die Kabine. Wir schleppten uns zur Musterstation. Draußen wurde es etwas besser, frische Luft tat gut. Das Aufrufen und Abhaken der Kabinennummern ging noch recht zügig, aber die Sicherheitsdurchsage vom Band nahm einfach kein Ende. Mir wurden die Knie weich und weicher. Endlich. Fertig. Übung für beendet erklärt. Schnell zurück auf die Kabine und dunkel legen.


    Im Treppenhaus dann der übliche Stau. Mein Hirn war wie Mus, mein Gleichgewichtsorgan schien Billard zu spielen, oder Flipper. Boah ey, war mir schlecht. Ich lernte die drei Stadien der Seekrankheit kennen: Erst glaubt man, dass man sterben muss. Dann hofft man, dass man sterben wird. Und dann befürchtet man, dass man nicht sterben wird.



    Jetzt endlich weiß ich, was Procul Harum mit der Textzeile


    That her face at first just ghostly
    Turned a whiter shade of pale


    meinten. Bisher dachte ich ja, blasser als blass geht nicht. Irrtum.


    Gegen Mittag schleppten wir uns raus aufs Deck um den Rest der Truppe zu treffen. Beim Gang durchs Schiff sahen wir Kotztüten an der Reling, dem Geländer im Treppenhaus, den Aufzügen, kurz überall. Und die Bordärztin war mit ihrem Notfallkoffer unterwegs. Das halbe Schiff war krank. Außer Moni und mir hatte es noch Petra, Gila und Johannes erwischt. Auch die große Seefahrernation Österreich blieb also nicht verschont, sie waren sogar von der Seenotrettungsübung befreit.


    Die Aufnahme von Nahrung half ebenfalls. Am Nachmittag passte dann der erste Cocktail rein, und gegen Abend war’s dann überstanden. Nach dem Abendessen war für heute Aida-Bar angesagt. Wir trafen Ronny wieder, den Schweizer Barmann von der Cara im Januar, und Peter und Petra freuten sich über eine Begegnung mit dem Aida Urgestein Pearlito.


    Wir wussten, das ein VOX-Wolkenlos-Team an Bord ist, und das auch Tim Mälzer (Tim wer? Hatte ich gefragt….) dabei sein würde. Abends in der Aida-Bar hatten die Mädels den Tim auch schnell ausgespäht, und es stand fest: Ein Foto musste her. Also habe ich Tim Mälzer in bester Clubschiffmanier angesprochen. Und weil Tim auch ein netter Mensch ist, hat er zugestimmt und wir bekamen ein nettes Barfoto der Fans mit Tim Mälzer.


    Dubrovnik


    Die Nacht verlief ruhig, das Meer war glatt wie ein Ententeich, und so erwachten wir frisch und ausgeruht um unseren ersten Landgang anzutreten. Moni wollte mit Petra und Peter Dubrovnik zu Fuß erkunden, ich selber wollte mit den Bikern raus. Das Wetter war klasse, sonnig, blauer Himmel, morgens um 8.30 Uhr schon 22 Grad, ein Traum, vor allem für uns, die wir aus dem nicht enden wollenden Winter kamen (während ich dies schreibe ist natürlich auch wieder bestes rheinländisches Regen-Schmuddelwetter).


    Die Bike-Tour war ausgebucht, es gab drei Gruppen, eine aktive und zwei softe Touren. Unsere Tour führte zunächst durch die Stadt, dann hinaus ins Umland. Die Steigungen halten sich in Grenzen, sind selten steil, und wenn dann nur kurz. Wir fuhren durch eine typische mediterrane Gegend, alles blühte und duftete. Es gab viel Landschaft zu sehen, die sich aber gelohnt hat. Vor allem der Ausblick von der St. Blasius-Kapelle ist toll. Natürlich besichtigten wir auch die wunderschöne Altstadt von Dubrovnik. Ich war schon einmal dort, vor etwa 30 Jahren, und glücklicherweise hat sich nichts verändert. Auch vom Krieg blieb die Altstadt weitestgehend verschont, und so kann man sich die mittelalterliche Stadt in aller Ruhe auch heute noch ansehen.


    Während ich mit der Biker-Truppe in der Stadt eintraf, versuchten Petra, Moni und Peter mit bereits benutzten, aber nicht abgerissenen Eintrittskarten, die Stadtmauer zu besichtigen. Die drei erklärten mir aber später, dass ich euch das nicht empfehlen soll. Denn erstens fällt man bei einer Kontrolle sofort auf, weil man keine Tickets im Voraus kaufen kann, und zweitens sei es sehr peinlich, als Betrüger entlarvt an der Warteschlange vorbei zurück zu müssen.


    Uneingeschränkt empfehlen kann ich aber die Kneipe am Hafen, direkt links wenn ihr durch das Tor kommt. Trotz der exponierten und exklusiven Lagen sind die Preise sehr günstig, und die Bedienung ist ausgesprochen freundlich. Außerdem waren Moni, Petra, Peter und Tim Mälzer der Meinung, das Essen sei hier gut. (Bike-Guide Carsten und ich können lediglich über die Qualität des Bieres berichten). Vox hat nämlich hier gedreht wie Mary Amiri und Tim Mälzer die kroatische Küche genießen, und wir konnten aus nächster Nähe zusehen, wie so etwas von statten geht.


    Leider mussten wir schon gegen 12.30 wieder aufbrechen, denn um 13.30 Uhr war schon „alle Mann an Bord“. Schade. Hier hätten wir uns gerne länger aufgehalten.


    Den Nachmittag verbrachten wir in der Anytime, backbord, da wo es zum Calypso runtergeht. Denn von hier hatten wir einen guten Ausblick auf das Vox-Team. Tim kochte für Wolkenlos auf dem Deck der Anytime. Wir hatten Gelegenheit, den Dreh genauestens zu verfolgen. Vor allem die vielen Leute haben uns etwas überrascht. Jede Menge Typen, die wichtige Gesichter aufsetzten. Wir haben uns ständig gefragt, was die denn da zu tun hatten, außer mit den Händen in der Tasche herumzustehen.


    Nach dem Dreh bekamen wir natürlich Autogramme, schöne Fotos, und Mary Amiri – mit der ich mich ebenfalls in bester Clubschiffmanier bekannt gemacht hatte – konnte etwas lernen. Nun war sie schon so weit gereist, und wusste nicht, was Wodka Ahoi ist. Nun, sie wird es nie mehr vergessen, dank der selbstlosen Initiative der Aida-Fans. Ich muss sagen, Mary und Tim waren wirklich nett, freundlich, sehr entspannt und fröhlich. Daß Mary natürlich deutlich besser aussieht als Tim, brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen.


    Grüßen möchte ich an dieser Stelle noch Melanie Meycke von Aida-Cruises. Ich denke noch oft an unsere Diskussion über Corporate Design. Ich hoffe, Ihr lasst es langsam angehen, es könnte sonst mehr Schaden als Nutzen entstehen.


    Thorsten verbrachte den Abend mit Volleyball. Er hatte vergeblich versucht, mich zum Mitspielen zu überreden. Nach einigen Witzchen über gebrochene Finger und verstauchte Hände trollte er sich von dannen. Warum ich das erwähne? Ihr werdet sehen.


    Am Abend erschienen – frisch geduscht und duftend – Gila und Johannes als letzte zum Essen. Wir lernten an diesem Abend etwas über Sekt und Sex auf einer Balkonkabine. Ich will hier nicht zu sehr ins Detail gehen, aber man fand den Balkon wohl äußerst anregend. Inwieweit die Nachbarn das ebenfalls fanden, ist nicht überliefert.


    Den Abend ließen wir an der Bar ausklingen. Die Mädels zogen sich relativ früh zurück, aber Peter und ich blieben noch. Denn es waren noch etliche Tütchen Brause übrig. So beglückten wir dann die Aida-Bar mit immer neuen Ahoi-Rufen und uns mit dem ein oder anderen Wodka-Brause. Wir waren gerade in ein Gespräch über die Philosophie der Seereise an sich vertieft – oder war’s Teilchenphysik oder Biersorten, ich erinnere mich nicht genau, es kann auch um die allgemeine politische Lage in Nepal gegangen sein – da legte jemand einen eingegipsten Arm vor uns auf die Theke. Unsere Blicke folgten dem Arm aufwärts, und an seinem Ende fanden wir – Thorsten.


    Er hatte sich beim Volleyball verletzt, Bruch des Mittelhandknochens. Der Arm war eingegipst und die Bordärztin hatte dringend empfohlen, den Bruch operieren zu lassen. Thorsten hatte schon einen Flug gebucht. Für ihn würde der Urlaub also in Venedig vorzeitig zu Ende gehen. Schöne Scheiße. Und falls ihr wissen wollt, ob sich eine Auslands-Reise-Krankenversicherung lohnt oder nicht, dann fragt Thorsten, er kann dazu Auskunft geben.


    Venedig


    In Venedig war es ferkeskalt. Der Himmel grau, voller tief hängender Wolken, es war sehr windig und der Wind trieb den Regen über die Lagune. Die Einfahrt nach Venedig war trotzdem sehr ergreifend, ein Erlebnis das den Einfahrten nach Barca, Lissabon oder Valletta in nichts nachsteht. Weil der Regen immer schlimmer wurde, saßen wir lang beim Frühstück. Außerdem musste ja die Abreise der meisten organisiert werden. Nachdem alles geklärt war, brachen wir auf. Der Regen hatte nachgelassen, und wir waren optimistisch. Zunächst holten wir Thorstens Koffer aus der großen Halle am Kai. Die Auswahl an Koffern war groß, es standen dort auch welche von der Amsterdam, die neben uns lag, und auch Passagiere der R Six hatten Gepäck deponiert. Niemand interessierte sich dafür, wer welchen Koffer mitnahm.


    Mit dem Transferbus fuhren wir zum Piazzale Roma. Wenn man aus dem Bus aussteigt, und sich nach links wendet, sieht man ein Parkhaus. Unten im Parkhaus findet man eine Gepäckaufwahrung. Dort könnt ihr zwischen 6 Uhr morgens und 21 Uhr abends eure Koffer abgeben. Die Aufbewahrung kostet 3 Euro je Stück. Ganz in der Nähe ist dann auch die Vaporetto-Station „Piazzale Roma“. Hier gibt’s die Tickets für einfache Fahrten für 5 Euro, oder das Tagesticket – mit dem kann man so oft fahren, wie man will – für 10,50 Euro.


    Gila und Johannes waren derweil zum Bahnhof unterwegs, um ihr Gepäck dort zu deponieren. Da vom Piazzale Roma der Expressbus zum Flughafen fährt, entschieden sich Peter und Thorsten für die Gepäckaufbewahrung dort.


    Mit dem Vaporetto der Linie 1 fuhren wir dann zum San Marco. Der Kahn hält an jeder Milchkanne, aber genau das ist der Reiz. Als Venedig-Erstbesucher bekamen wir so einen schnellen Überblick über alles links und rechts vom Canal Grande. Unser erstes Ziel sollte „Harry’s Bar“ sein, von der aber niemand wusste, wo sie denn ist. Selbst unsere venedig-erfahrenen Mitreisenden kannten die Bar nur dem Namen nach. Wir stiegen also an San Marco aus dem Vaporetto und - standen direkt vor Harry’s Bar. Na da schau her, so schnell geht das.


    Wir drängten uns hinein, und standen in einer anderen Welt und einer anderen Zeit. Weißbefrackte Kellner warfen uns skeptische Blicke zu, bedienten uns aber trotzdem mit steifer Höflichkeit. Man fühlt sich ein wenig zurück versetzt ins Jahr 1931, als Giuseppe Cipriani hier den Bellini – Mousse vom weißen Pfirsich, Prosecco, Apricot Brandy – und das Carpaccio – dünn geschnittenes rohes Rindfleisch – erfand. Beide Rezepte erlangten Weltruhm, wer kennt sie nicht. (Giovanni Bellini und Vittore Carpaccio waren übrigens venezianische Maler). Die Bar gehört heute dem 74jährigen Arrigo Cipriani, Sohn des Gründers. Ob das ganze die 14 Euro für den Bellini wert war, mag jeder selber entscheiden, wir finden, so etwas braucht man ab und zu.


    Nun galt es das erste Mal, Abschied zu nehmen. Wir verabschiedeten Gila und Johannes. War nett mit euch, jederzeit wieder, schöne Grüße nach Kloster Neuburg (während ich dies schreibe, sind die beiden auf dem Weg zur Vita, Barca-Route).


    Thorsten wollte nun auf den Campanile, Peter etwas Essen, und mir war’s wurscht. Also nahmen Petra und Peter uns ins Schlepptau, und zeigten uns Venedig. Es ging bald hierhin und dorthin, durch Gassen und um Ecken und Winkel, über Campos und Piazzas und irgendwie kamen wir zur Rialto-Brücke. Dort gibt es übrigens, auf der San Marco Seite, eine öffentliche Toilette. Folgt einfach den Hinweisschildern. Diese Toilette kann man nur gegen Bezahlung benutzen. Bezahlt wird vorher, es gibt ein Drehkreuz, und das Geschäft kostet 50 Cent. Sehr empfehlenswert. Selbst die Damen waren zufrieden. An der Rialto-Brücke trafen wir auch Thorsten wieder. Nun galt es, das zweite Mal Abschied zu nehmen, denn Thorsten wollte in eine andere Richtung.


    Wir überquerten die Rialto-Brücke, und ich glaube es war schon wieder Peter, der nach Nahrungs- und Getränkeaufnahme rief. Nach einigem Suchen entdeckte Moni etwas hinter dem Markt, einen kleinen Laden namens „Ostaria Ai Storti“. Es gibt dort keine Tische, nur ein Brett an der Wand lang und lehnenlose Hocker. Das Angebot ist überschaubar, es gibt, was in der Theke liegt. Das aber ist alles frisch zubereitet und lecker. Der rote Hauswein ist ein ehrlicher, dunkler Tafelwein, und bei nur einem Euro das Glas konnten wir ein paar mehr nehmen. Hier feierten wir den dritten Abschied des Tages von Petra und Peter. Gerne hätten wir noch ein paar Tage gemeinsam verbracht, aber Kurzreisen gehen eben eher zu Ende. Vielen Dank für den Einblick in euer Venedig. Mit dem Vaporetto und dem Shuttlebus fuhren wir zurück zu Schiff und Hafen.


    Den Abend ließen wir ruhig angehen. Mit einer Flasche Rotwein (hier grüße ich nun die edlen Spender der guten Flasche – Frau V.L. aus S. in Ö. und Herrn R.A.E.H, z.Zt. auf C. und sage nochmals vielen Dank, wir haben an euch gedacht) zogen wir uns in die Nightfly Bar zurück und genossen den Wein und das Auslaufen aus Venedig. Wir waren schon ein wenig traurig, dass der Rest der Bande abgestiegen war. Na, ja, im Wein fanden wir nicht nur Veritas sondern auch Trost. Übrigens: Beim Einlaufen sollte man steuerbord, beim Auslaufen backbord sein, für den jeweils besten Blick auf Venedig.


    Seetag


    Den 2. Seetag nutzten wir zum Ausschlafen. Schon bald nach dem Frühstück sprachen wir kräftig dem Poolbrunch zu, denn heute war Cocktailworkshop angesagt. Um es kurz zu machen: Er war mal wieder gut. Und auch wieder völlig anders als die anderen vorher. Bei Maurice und Nessi auf der Vita haben wir am meisten getrunken, bei Kai und Philip auf der Cara am meisten gelacht (lustig war’s immer, aber die beiden waren halt genial), und bei David und Mario jetzt auf der Aura haben wir am meisten gelernt (und die meisten Rezepte ausprobiert.) Es kamen mal wieder unangemeldete Gäste, die leider gehen mussten. Also Leute: Frühzeitig anmelden. Es lohnt sich wirklich, für schlappe 16 Euronen.


    Nach dem Cocktailworkshop waren wir schön illumiert, deshalb ließen wir den Abend erneut ruhig auslaufen. Im übrigen hatte das Wetter sich wieder verschlechtert, und der Cocktails des Abends auf der Poolparty sollte der Glühwein sein. Davon hatten wir aber noch vom Januar genug, also haben wir es gelassen.


    Kefalonia


    Endlich wieder Sonne, endlich wieder aufs Bike. Es gab leider nur eine Schnuppertour, denn die Guides waren auch das erste mal dort, und so mussten sie erst die zukünftigen Routen erkunden. Ich glaube aber, dass das auf Kefalonia superschöne Touren werden. Was wir von der Insel gesehen haben, das war wunderbar. Tolle mediterrane Landschaft, sanfte Hügel und die Insel ist touristisch noch nicht so überlaufen. Heute hatten wir einen Badestopp, das Mittelmeer hatte so um die 20 Grad, und so konnte ich meinen Waschbärbauch endlich mal wieder in die Fluten tauchen. Leider, leider hatten wir auch auf Kefalonia wenig Zeit, denn auch hier war schon um 13.30 Uhr „alle Mann an Bord“. Es wurde übrigens getendert, einen Hafen gab es nämlich nicht – jedenfalls keinen, der den Namen wirklich verdient.


    Den Nachmittag verbrachten wir mit Bier und der Animation, gewannen nichts beim Poolbingo, aber dafür gab’s bei Aida-TV etwas abzustauben. Stargäste waren heute Mary Amiri und Tim Mälzer. Ich gewann eine von Tims Brat-Grill-Kochzangen (ich habe immer noch nicht raus, was das nun wirklich ist) und eine Vox-Wolkenlos-Sonnenbrille. Als ich die Gewinne im Studio abholte, nutze ich die Gelegenheit, an Tim einen Aida-Fan-Pin ehrenhalber zu verleihen. Mary hatte ihren schon nach dem Wodka-Ahoi an der Anytime bekommen. Für den Abend war Studio54 Party angesagt, also haben wir uns gleich mit Mary zu weiterem Wodka-Ahoi verabredet.


    Die Studio54-Party war der Hammer. Alle, aber wirklich alle waren gut drauf. Das Vox-Team hat gefilmt, aber auch selber mitgefeiert. Die Crew war natürlich auch vertreten, und die haben richtig die Kuh fliegen lassen. Allen voran die Mädels des Showensembles, wow, sag ich da nur, da konnte einem echt warm werden (OK, die Jungs waren auch nicht schlecht, aber sooo warm sollte es dann doch nicht werden). DJ Ecki war in bester Party-Laune, und auch die Gäste rockten richtig ab. Es hat einfach irre Spaß gemacht, die beste Party seit langem. Licht aus war wohl erst so gegen halb sechs in der Früh, genau konnte das aber niemand mehr sagen.


    Piräus


    In Piräus bin ich mal wieder mit den Bikern raus, ebenfalls zu einer Schnuppertour. Carsten ist mit unserer Gruppe losgezogen (man sah ihm noch an, dass er bis zum Morgengrauen auf der Studio54 Party war), und Gebi und Wolferl haben sich auf Erkundung begeben. Ich hoffe, Sie haben etwas gefunden. Die Piräus-Schnupper-Bike-Tour war nämlich für mich die bisher schlechteste Tour überhaupt – es war meine 16. insgesamt, ich habe also Vergleiche. Die Stadt ist laut, dreckig, uninteressant und hässlich, die Autofahrer sind schlimmer als in Palermo, und es ist einfach zu voll dort. Moni blieb an Bord, eine weise Entscheidung.


    Im Hafenterminal von Piräus gibt es ein kleines Geschäft, vom Schiff aus zu sehen. Hier könnt ihr Kaffee, Zeitungen, Kaltgetränke und so’n Zeug kaufen – und CARIB. Ja wohl richtig gelesen, es gibt Carib hier (Danke, Peter, für den Tipp). Aber Achtung, die wollen dafür tatsächlich 4,50 Euro haben! Ich brauchte aber dringend eine Aufmunterung nach dieser Stadt, also kaufte ich 2 Flaschen. Zu einem Stück Pizza vom Snack-Corner kamen die 2 Carib dann auch sehr gut.


    Am Abend gab’s es noch einen Cocktailgutschein von Aida-TV. Den hab ich mir abgeholt, und bin gleich da geblieben und habe mit Bertin gemeinsam noch 25 Minuten Aida-TV gemacht. Das war nett und hat Spaß gemacht. Steffen wechselte öfter mal die Kamera, und ich kam nicht richtig nach, wo ich denn nun hinschauen musste, war aber egal. Viele Grüße an Bertin von dieser Stelle. Beim nächsten Mal setzen wir das dann fort.


    Am Abend gab’s dann noch mal Lasershow und Poolparty, leider war das Wetter nicht wirklich freundlich, so dass wir schnell fertig waren mit dem Abend. Zur Lasershow wurde – das kannten wir bisher nicht – am Ende „Freude schöner Götterfunken“ gespielt. Eine schöne Abwechslung. Die Poolparty wurde mit einem Wiener Walzer eröffnet, und vor allem die älteren Gäste füllten die Tanzfläche. Auch dies – von Silvester abgesehen – ein Novum für uns. Ob das nun gut oder schlecht ist, mag jeder selber entscheiden.


    Abreise


    Flüge bis 13.00 Uhr wurden direkt am Flughafen eingecheckt, Flüge ab 15.00 Uhr am Hafen eingecheckt. Dazwischen gab es wohl keine. Wir konnten am Hafen einchecken, das war natürlich sehr praktisch. Den Tag vergammelten wir auf dem Schiff. Die Sonne zeigte sich, wir nahmen noch einen Abschieds-BBC an der Aida-Bar, und dann ging’s per Transferbus zum Flughafen.


    Soweit die Dinge von Aida-Cruises organisiert waren, funktionierte alles einwandfrei. Sobald die Griechen etwas organisieren sollten – Chaos. (Wie haben die eigentlich die Olympischen Spiele hinbekommen?) Der Flughafen von Heraklion ist jedenfalls die konsequente Fortsetzung der Stadt – laut, unorganisiert und dreckig. Wir waren froh, als es endlich losging. Gegen 22.15 waren wir dann in Düsseldorf. Wir hatten – mangels verfügbarer Verwandtschaft – eine Reservierung bei NRW-Shuttle gemacht. Dieser Transfer hat mal wieder reibungslos funktioniert und erhält das Prädikat „empfehlenswert“, Düsseldorf – Leverkusen kostet übrigens 46 Euro.


    Fazit


    Dies war mal wieder eine gelungene Reise. Die Crew war wie immer freundlich (wir konnten eine Ausnahme ausmachen, die Dame steigt aber bald ab und kehrt auch nicht zurück), das Essen ausgezeichnet, DJ Ecki war gut drauf, und alles war so wie es sein soll. Die Ziele Dubrovnik und Kefalonia haben uns positiv überrascht. Einmal mehr haben wir nette Menschen getroffen, mit denen wir gerne mehr Zeit verbracht hätten. Und deshalb freuen wir uns schon, wenn es wieder heißt: Alle Mann an Bord!


    LG
    Morris