Kommen gerade von einer Tour mit der Bella und waren 14 Tage Bewohner der Kabine 6302.
Um positiv anzufangen: Wenn man das Einlaufen, Auslaufen o.ä. nicht verpassen möchte, benötigt man keinen Wecker, keine Uhr oder sonst irgendetwas - man kann es gar nicht verpassen. Und Unruhe durch zu viel Verkehr auf dem Flur gibt es auch nicht, denn die Kabine liegt fast am Ende des Flures.
Um es zu sagen, wie es ist: Nie wieder diese Kabine oder auch einer der Umliegenden. Ja, wir haben Vario gebucht und wir wissen, dass wir keinen Einfluss auf die Kabinenzuteilung haben. In diesem Fall war es aber wirklich nicht tragbar und ein Tausch angeblich nicht möglich. Unseres Erachtens darf diese Kabine inkl. der Nachbarkabinen nicht mal ins reguläre Varioroulette aufgenommen werden, sondern müsste entweder für Notfälle freigehalten oder zu einem Super-Sonder-Schleuderpreis verkauft werden. Warum? Folgt jetzt...
Ca. 1 Stunde vor dem Anlegen und Ablegen wird auf der Manöverstation die dazugehörige Maschinerie in Gang gesetzt und damit kann man sich in der Kabine nicht mehr normal unterhalten. Lautstärke und Vibrationen sind wirklich extrem, ab und zu rumpelt es dazu auch heftig. Besonders heftig war unser Tenderhafen, denn da hatte man beim Ablassen der Ankerkette ca. 15 Minuten lang das Gefühl, man steht im Epizentrum eines Erdbebens.
Dazu kommt, dass man immer wieder Geräusche wie aus einer Werkstatt hört, unabhängig von Tages- und Nachtzeit sowie Schiffsposition. Hämmern, Bohren, Klopfen, Schleifen - alles dabei. Ach, und wann die Crew interne Parties feiert, bekommt man aufgrund lauter Musik- und Mitgrölgeräusche auch direkt mit. Erlebnisurlaub...
Wofür niemand etwas kann, ist die Wettersituation und dann Lautstärke. Wir hatten am vorletzten Abend und in der Nacht auf dem Weg zwischen Alesund und Hamburg ein gehöriges Sturmtief mit lt. Kapitän Windstärke 11 bis 12 und 8 Meter hohen Wellen. Er hatte es angekündigt, dass es im vorderen Schiffsbereich sehr laut werden kann. Sehr laut ist nett ausgedrückt. Bei jeder Welle, die an den Bug knallt, standen wir senkrecht im Bett. Hätten wir nicht gewusst, in welcher Wetterlage wir uns befinden, hätten wir spätestens nach dem zweiten Knallen vorsorglich ein paar Sachen zusammengepackt um für den Ernstfall vorbereitet zu sein, denn das klang schon bedrohlich.