Metropolentour mit der Aida Prima in den Osterferien 2017

Als unregistrierter Nutzer ist Dein Zugriff eingeschränkt. Bitte melde dich an oder registriere dich einfach mit ein paar Klicks hier, um alle Funktionen in vollem Umfang nutzen zu können.
  • Metropolentour mit der Aida Prima in den Osterferien 2017


    Ich stöbere immer wieder gern in diesem Forum und nach wie vor wird viel über die Prima und die Perla diskutiert. Ich habe daher unser Reisetagebuch in einen Reisebericht für das Forum umgeschrieben. Die Reise ist zwar schon eine Weile her, aber die Tour ist ja mit der Perla nach wie vor im Angebot.


    Achtung: Der Bericht ist ganz schön lang geworden!


    Wir sind zu viert verreist: zwei Erwachsene und zwei Kinder im Grundschulalter.
    Gebucht haben wir im Premium-Tarif eine Balkonkabine. Die Fahrt fand in der Woche vor Ostern statt, also in einer ausgesprochenen Ferienzeit. Das Wetter war überwiegend frisch und sonnig mit viel blauem Himmel.


    Ankunft in Hamburg und check in:


    Wir sind mit der Regionalbahn im Hamburger Hauptbahnhof um die Mittagszeit angekommen. Am Ausgang zur Kirchenallee bin ich erst ein wenig auf und ab gelaufen, bis ich den kleinen Pavillon von Aida zur Gepäckabgabe gefunden hatte. Dort konnten wir aber gleich unsere Koffer in den bereitstehenden Kleintransporter verladen lassen. Nach einem kleinen Fußweg erreichten wir den ZOB, wo gerade ein Shuttlebus zur Prima letzte Mitfahrer aufnahm. Ohne Wartezeit ging es sogleich zum Terminal. Dort angekommen nahm uns eine freundliche Mitarbeiterin die Gesundheitsbögen ab und wies uns als Familie für den Check-in in eine Art Expressspur. Kaum hatten wir diese durchlaufen, wurden wir einem der Mitarbeiter an einem Stehtisch für die Pass- und Fotoformalitäten zugeteilt. Keine fünf Minuten später ging es zur nächsten Station. Dort erhielten wir die Bordkarten, Getränkekarten und die Belege für die im Voraus gebuchten Dinge. Nach einem kleinen Stopp bei dem bereitstehenden Obst nebst Getränken standen wir schon beim obligatorischen Begrüßungsfoto. Der Transport zum Terminal, das gesamte Check-in-Prozedere und die Sicherheitskontrollen verliefen also unglaublich schnell – viel schneller als wir im Vorwege geschätzt hatten.


    Samstag – an Bord


    Wir hatten uns erst einmal einen netten Platz an der Reling gesucht und das Treiben ein wenig beobachtet. Danach schauten wir nach der Kabine, die allerdings gerade gereinigt wurde. So zogen wir weiter ins Fuego auf Deck 14. Dort gab es ein ordentliches Mittagessen und einen schönen Ausblick. Nach einem ersten Blick ins Four Elements bezogen wir unsere Kabine.


    Unsere Balkonkabine auf Deck 12 lag so ziemlich mittig in dem Schiffsabschnitt, der sich über dem Theatrium außenbords wölbt. Aida nennt das eine Verenda-Kabine Komfort mit zwei Bädern. Eine Nasszelle beherbergt eine Dusche und ein Waschbecken, die andere eine Toilette und ein Waschbecken. Mit der Größe der Dusche waren wir alle zufrieden. Der andere Raum ist etwas knapp bemessen. Für uns vier war diese Aufteilung der Bäder ideal.
    Die Kabine hält vier Schlafplätze bereit: 1 Doppelbett, 1 Schlafsofa, 1 Pullmannbett. Das Pullmannbett war direkt über dem Sofa heruntergeklappt, so dass es quasi ein Etagenbett ergab. Bei uns lag auf dem oberen Bett ein Sicherheitsbügel bereit, der schnell montiert war und so Schutz vor dem Herausfallen bot. Der Sicherheitshinweis wies auf ein Mindestalter von 12 Jahren für die Benutzung hin. Wir hatten keine Bedenken, beide Kinder mal oben schlafen zu lassen, obwohl beide noch jünger sind. Beide Bett-Etagen waren beliebt. Das obere Bett bot einen direkten Meerblick. Das untere Bett wurde mit reichlich Kissen in eine kuschelige Behausung umgewandelt. Ich konnte auf dem Schlafsofa aufrecht sitzen, ohne mir den Kopf an dem heruntergeklappten Bett zu stoßen – ich bin allerdings auch unter 1,80 m. Alle Betten waren ausgesprochen bequem. Wir haben alle gut geschlafen, was in anderen Urlaubsbetten nicht immer der Fall war.
    Der Stauraum in den Schränken war ausreichend. Wobei wir schon erstaunt waren, als alles seinen Platz gefunden hatte, denn auf den ersten Blick waren wir doch skeptisch. Insbesondere, da der Safe und die zunächst fünf – und nachdem wir bei der Rezeption eine zweite Kinderweste geordert hatten – später sechs Schwimmwesten dort auch wohnten.
    Schön war der große Fernseher, der neben verschiedenen Radio- und Fernsehsendern sowie einigen bordspezifischen Programmen noch allerlei weitere Funktionen bereit hielt (wie z. B. Tagesplaner, Deckspläne, Öffnungszeiten-Übersichten, Bordkonto). Viel genutzt haben wir den Kanal, der live das Bild der Bugkamera zeigt und das mit Musik von NDR 2 untermalt. Beliebt war es bei uns auch, die Seekarte anzuschauen und raus- sowie reinzuzoomen und zu beobachten, wo sich die Prima gerade befindet. Ansonsten bot die Kabine noch einen Schreibtisch, einen Stuhl und ein Tischchen, das als Hocker umfunktioniert werden konnte.
    Und natürlich den Balkon! Zwei Stühle und ein Hocker teilten sich den Platz mit der begehrten Hängematte. Natürlich hatte die Hängematte stets Vorfahrt. Es war gleichwohl noch genug Raum, um sich mit den Stühlen in die Ecken zu setzen. Wir hatten einen phantastischen Ausblick. Die Lage des Balkons in der Mitte der Außenwölbung sorgte dafür, dass wir die Nachbarbalkone links und rechts nicht wahrgenommen haben. Außerdem hatten wir unbegrenzten Meerblick (Das Außendeck vor dem Theatrium ist vergleichsweise schmal und fällt dann von so hoch oben nicht ins Blickfeld.) Wenn man sich etwas über die Reling beugte, hatte man spannende Ausblicke über das Schiff. Die Glasbrüstung und die Fenster über die gesamte Kabinenbreite sorgten für viel Licht im Zimmer. Mit der Kabine waren wir die gesamte Reise über sehr zufrieden.


    Anschließend fingen wir an, das Schiff zu erkunden – ein Unterfangen, das letztlich mehrere Tage in Anspruch nahm.
    Gut gefallen hat uns ein Ort, der meist ziemlich verwaist war: Der Pier 3 Market.
    Auf einer Seite des Marktes gab es reichlich frisches Obst und allerlei belegte Brötchen; Croissants, Sandwiches usw. zur kostenlosen Mitnahme. Das haben wir während der Reise gern für Landgänge und auch als Snack an Bord genutzt (zum Beispiel mal als Alternative zu einer größeren Mahlzeit). Mitreisende haben wir dort selten angetroffen, aber häufig Personal, das sich um das dortige Angebot gekümmert hat. Bei dem Starbucks, der dort sein Dasein fristet, standen ebenfalls selten Kunden.
    Bei unseren Kindern war der im Pier 3 Market stationierte kleine Roboter beliebt, mit dem man verbal oder per Display interagieren konnte. Sie haben ihn sogar zum Tanzen gebracht.
    Als nächstes haben wir die D6 Disco aufgesucht. Wir hatten den Laden für uns alleine, was wir für eine spaßige Foto-Session nutzten. Dank der Beleuchtung und der Raumgestaltung sind einige lustige Bilder entstanden. Nach einem kleinen Plaza-Bummel landeten wir auf Deck 7 im Theatrium. Hier testeten wir ausgiebig die Cocktail-Auswahl.
    Um 17.00 Uhr stand die obligatorische Seenotrettungsübung auf dem Programm. Für unsere Kabine ist die Musterstation E – im Theatrium auf Deck 7 – vorgesehen. Die meiste Zeit wurde auf die Feststellung der Vollzähligkeit der Passagiere gewartet. Mit den Rettungswesten wurde es ziemlich warm und die Wartezeit kam uns ewig vor.


    Danach ging es auf die Kabine. Wir wollten eigentlich die Schwimmwesten gegen Jacken tauschen und vor dem Auslaufen noch die Außendecks erkunden, doch da klingelte das Handy. Überraschung – der Hamburger Familienzweig war zum Terminal gekommen und verabschiedete uns beim Auslaufen mit Luftballons und fleißigem Winken. Toll!


    Um 19.15 Uhr startete im Four Elements die „Welcome-Familienparty“. Die Kinder vergnügten sich bei Musik, Tanz und Bowle. Danach gingen wir für ein kleines Abendbrot ins Fuego.
    Zum Schlafengehen schauten wir noch ein wenig Bordfernsehen mit Aufzeichnungen vom Tage. Dabei sahen wir uns zufällig selbst im Fernsehen bei einem Beitrag über die Familienparty.
    Die erste Nacht an Bord schliefen wir alle gut und das sollte auch in den weiteren Nächten so bleiben.


    Sonntag – erster Seetag


    Entgegen aller Gewohnheit wachte ich vor meiner Familie auf. Da mag mir die zusätzliche Schlafstunde infolge der Zeitumstellung zu Gute gekommen sein. Durch das nur halb zugezogene Fenster strahlte das erste zarte Rosa der aufgehenden Sonne in die Kabine. Ich zog mir etwas über, schnappte mir den Fotoapparat und genoss den Moment auf dem Balkon. Die See war sehr ruhig und das Schiff schien auch noch zu schlafen.
    Insgesamt sind wir alle sehr gemütlich in den Tage gestartet. Es ist schon erstaunlich, wie schnell der Urlaubseffekt einsetzen kann.
    Für die Wahl des Frühstückrestaurants warfen wir einen Blick auf das Bordportal. Das Marktrestaurant wurde im Vergleich zu den anderen Restaurants nicht mit einem roten sondern nur mit einem orangefarbenen Punkt angezeigt und schien daher eine gute Wahl zu sein. Das war es aber nicht. Die Menschenmassen, die sich dort durch die Gänge schoben, waren schon beeindruckend. Uns war das zu voll. Verdruss kam gleichwohl nicht auf. Wir hatten die Kinder im Vorwege ein wenig auf die Reise vorbereitet. Insofern war klar, dass zu bestimmten Zeitpunkten und an bestimmten Orten damit zu rechnen ist, dass man die Tausenden Mitreisenden auch mal wiedertrifft. Statt langer Gesichter wurde daher aufgeregt neugierig gefragt, wo wir denn jetzt unser Glück versuchen wollten. Die Wahl fiel auf das Fuego. Wir durchquerten also einmal das Schiff und stellten fest, dass trotz der absoluten Größe der Prima die Wege genau genommen doch nicht wirklich lang sind.


    Im Fuego erwarteten uns viele freie Plätze. Unsere Wahl fiel auf einen sonnigen Sechser-Tisch am Fenster. Ganz ehrlich, besser kann ein Urlaub für mich nicht starten: Sonnenschein, strahlende blaue See und ein gemütliches Frühstück. Das Buffet fiel sicher etwas kleiner aus, als in den größeren Restaurants, aber die Auswahl war trotzdem absolut zufriedenstellend.


    Dank der vielen Tipps aus dem Forum der Wasserurlauber kümmerte ich mich nach dem Frühstück vorsichtshalber erst einmal um einige Reservierungen: ein Frühstück im Buffalo für den zweiten Seetag und einen Termin für meine ältere Tochter und mich im Hochseilgarten. Die Jüngere war etwas geknickt. Sie war noch keine 1,30 m und durfte daher nicht mit klettern. Sowohl beim Buffalo als auch beim Hochseilgarten hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch jede Menge freie Termine zur Auswahl.


    Anschließend lümmelten wir uns über die Lounge-Möbel in der Nähe der Vinothek. Durch die Glasfront präsentierte sich die Nordsee dabei von ihrer freundlichsten Seite.


    Um 11.00 Uhr gab es eine Info-Veranstaltung für Familien im Theatrium. Nach einigen Hinweisen, insbesondere zur flottenweiten Premiere der neuen Kids- und Teensshow BOOM, kamen noch die Clubbies für etwas Tanz und Fotos auf die Bühne. Während der gesamten Reise gab es eine Reihe von Familien- oder Kindertermine, die häufig Musik und Tanz und/oder Fotos mit dem einen oder anderen Maskottchen zum Schwerpunkt hatten.


    Danach haben wir weiter das Schiff erkundet.
    Am Foto-Shop wollten wir uns die Begrüßungsfotos des Bordfotografen anschauen. Wir nutzen dafür einen der dortigen Automaten, der mittels Gesichtserkennung ratzfatz unsere Bilder heraussuchte und uns dann verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten vorschlug. Ich hatte noch ein wenig unsere Erfahrung aus dem Jahr 2005 vor Augen, wo wir auf der alten Aidablu Wände voller Fotos absuchen mussten. Diesmal ging das ziemlich fix. Die bestellten Bilder waren am nächsten Tag abholbereit.
    Auf der Plaza wurden verschiedene Workshops vorgestellt und Anmeldungen entgegen genommen. Am besten gefielen uns dabei die live erstellten Handtücher-Tiere.
    Nach dem ausgiebigen Frühstück fiel das Mittagessen kleiner aus: Curry-Wurst von der Scharfen Ecke, Obst und belegte Laugen-Croissants vom Pier 3 Market.


    Um 13.00 Uhr saßen wir im Theatrium und schauten Kino. Auf der großen LED-Wand wurde der Zeichentrick-Film „Sing“ dargeboten – ein ganz toller Film für Groß und Klein.


    Nachmittags haben meine große Tochter und ich das Four Elements ausprobiert. Angenehme Überraschung – trotz Seetag fanden wir zwei Liegen mitten in der Anlage. Nach dem Strömungsbecken ging es einige Runden rauf und runter mit den großen Wasserrutschen des Racers. Während meine Tochter weiter das Four Elements nutze, habe ich es mir dann auf der Liege gemütlich gemacht. Und während ich so vor mich hin drömelte, ging mit einem mal das Dach auf. Direkt über mir wurden die beweglichen Elemente der Dachkonstruktion auseinander gefahren und ich schaute unvermittelt in einen tiefblauen Himmel. Erstaunlich schnell änderte sich daraufhin das Klima im Four Elements.


    Für den Abend hatte ich um 18.00 Uhr Plätze im Brauhaus vorreserviert. Die Getränke- und Speisenbestellung war durch Verständigungsprobleme belastet, aber jeder bekam, was er bestellt hatte. Bei uns gab es eine Linsensuppe, Kalbsrahmgeschnetzeltes und zwei halbe Enten. Wir waren ziemlich überrascht, als bereits nach fünf Minuten das Essen auf dem Tisch stand. Die größere Überraschung war allerdings, dass die Getränke erst nach einer halben Stunde kamen. Bis auf ein paar Entenreste waren da die Teller schon leer gegessen. Alles hat gut geschmeckt. Es blieb jedoch auf der Reise bei diesem einen Besuch im Brauhaus.
    So waren die Kinder zumindest rechtzeitig fertig für die ersten Kidsshow-Proben ab 19.00 Uhr im Kidsclub. Danach schauten wir noch im Fuego für kleines zweites Abendbrot rein.


    Gegen 21.00 Uhr besuchten wir den Beachclub. Wir hatten ein Tischchen in unmittelbarer Nähe zur Aida-Bar, wo wir gemeinsam allerlei alkoholfreie Cocktails ausprobiert haben und den Tag beim Abendprogramm mit der Lasershow ausklingen ließen.


    Montag, Southampton


    Kurz vor 7.00 Uhr: Land in Sicht! Die Küste der Isle of Wight präsentierte sich gleich mit einem Schloss. Später zu Hause habe ich ein wenig im Netz gesucht und herausgefunden, dass das Gebäude Norris Castle gewesen sein muss, das übrigens kürzlich zum Verkauf stand. Nach und nach ist auch der Rest der Familie auf den Beinen und wir schauen zu, wie die Prima in Southampton einläuft. Anschließend frühstücken wir im Weite Welt Buffetrestaurant.


    Da bei der Bestätigung der Anmeldung für den im Vorwege gebuchten Kinder-Cocktail-Workshop der Termin noch nicht feststand und wir inzwischen immerhin den dritten Reisetag hatten, fragte ich deswegen erneut bei der Kidsclub-Rezeption nach. Zur Antwort bekam ich, dass der Workshop in Le Havre um 16.30 Uhr stattfinden würde. Wie ungünstig: Le Havre war bereits morgen und 16.30 Uhr ließ uns zudem nicht viel Zeit für den Hochseilgarten-Termin. Diesen konnte ich auch nicht mehr umbuchen, da inzwischen alle Termine für den Rest der Reise komplett vergeben waren.


    Diesen Vormittag erkundeten wir ausgiebig die Außendecks und endeten an der Lanai-Bar. Bei guter Musik und sonnigem Wasserblick genossen wir dort den restlichen Vormittag.


    Auf ein Mittagessen verzichteten wir und gingen stattdessen mittags an Land. Wir schlenderten gemütlich vom Ocean Cruise Terminal aus durch Southampton. Vorbei an der Ruine der Holyrood Church und einem mittelalterlichem Stadttor. Im Marlands Shopping Centre nahmen wir bei ChariTeas einen High Tea zu uns. Ich darf mal zitieren: „ … freshly made sandwiches with your choice of two fillings - a selection of cakes and pastries - warm fruit or plain scone complimented by clotted cream and strawberry jam.” Und so gut wie es klingt, war es auch. Absolut zu empfehlen! Danach sind wir ein kurzes Stück zum Titanic-Museum gegangen und von dort mit dem kostenlosen Shuttle zurück zur Prima gefahren. Bis wir dann aber wieder auf dem Schiff waren, hat es dann doch gedauert, weil die britischen Sicherheitsbehörden ausgesprochen gründlich vorgegangen sind. Um mich herum mussten auch alle anderen männlichen Passagiere Schuhe, Gürtel, Uhren usw. zum Durchleuchten ablegen.


    Da so ein kleiner Stadtbummel die Kinder natürlich noch nicht ausgelastet hatte, folgte ein ausgiebiger Aufenthalt im Four Elements. Der Racer schien etwas weniger Wasser zu führen als am Vortag und wirkte insgesamt langsamer.


    Um 19.00 Uhr gab es das allabendliche Proben für die Kids-Show und gegen 20.00 Uhr besuchten wir zum Abendbrot das Fuego. Wir fanden einen tollen Tisch am Fenster mit Blick über das abendliche Southampton zum Ablege- und Auslaufmanöver. Danach teilten wir uns auf. Während zwei auf die Kabine gingen und eine kleine Fotosession mit dem klaren Mond veranstalteten, schauten die anderen noch bei der Laser-Show im Beach-Club zu und nahmen zum Schluss ein Getränke an der um diese Uhrzeit wenig besuchten Lanai-Bar.


    Dienstag, Le Havre


    Le Havre empfing uns mit starkem Treibstoffgeruch (oder etwas in der Art), der eine ganze Weile anhielt. Diesmal gab es ein spätes Frühstück, bei dem sich erneut zeigte, dass den Anzeigen zum Auslastungsgrad der Restaurants keine große Bedeutung zugemessen werden sollte.
    Zurück auf der Kabine zeigte die Steuerbord-Kamera, dass die dortigen Infinity-Pools frei waren. Diese lagen zwar im Schatten der Prima, boten aber einen schönen Ausblick übers Wasser auf Le Havre. Für vier Personen hat so ein Pool die richtige Größe. Wir vier passten nebeneinander auf die „Sitzbank“ und konnten planschen, entspannen und uns natürlich durchsprudeln lassen. Als Rahmenprogramm wurde eine Übung mit zwei Rettungsbooten direkt vor unserem einzigartigen Logenplatz durchgeführt. Als sehr praktisch empfand ich das Gummi-Armband, das wir am Vortag an der Rezeption des Four-Elements für 5 Euro gekauft hatten und das die Funktionen einer Bordkarte gewährleistete. So brauchten wir uns keine Gedanken machen, wo wir beim Baden die Bordkarte verstauen sollten.


    Mittags gingen wir zum ersten Mal ins East. Ein besonderes Angebot bilden die beiden Frisch-Koch-Bereiche. Bei dem einen konnte eine selbst gewählte Zusammenstellung von Gemüse, Nudeln und Fleisch zum Braten abgegeben werden. Bei dem anderen konnte man sich eine Suppe nach den eigenen Wünschen zubereiten lassen. Abgerundet wurde das Angebot durch eine kleine Auswahl weiterer warmen Speisen und einem Nachtisch-Buffet. Besonders positiv ist mir der Suppen-Koch aufgefallen. Eigentlich wollte meine Tochter dort auf ihre Suppe warten, während ich mit meinem Essen schon zurück zum Platz wollte, als der Koch mich ansprach. Er wies darauf hin, dass die fertige Suppe sehr heiß sein würde und ich anstelle des Kindes den Teller tragen solle. Er hatte absolut nicht übertrieben. Die Suppe war immer noch brüllend heiß, als ich sie auf den Tisch stelle. Meiner Frau und mir hat es im East gut geschmeckt. Die Kinder waren nicht begeistert. Komisch eigentlich, wo sie doch zu Hause liebend gern chinesisch essen gehen.


    Als ich nach dem Essen die bestellten Fotos am Tresen des Foto-Shops anholen wollte, wies mich der dortige Mitarbeiter darauf hin, dass ich bei ihm falsch sei und stattdessen zur Foto-Galerie gehen müsse. Ich schien in diesem Moment nicht gerade den intelligentesten Gesichtsausdruck an den Tag gelegt zu haben, denn der Mitarbeiter musterte mich kurz und fing dann an, mir ausführlich und langsam den Weg dorthin zu beschreiben.


    Am Nachmittag standen wir rund 15 Minuten vor dem eigentliche Termin beim Hochseilgarten in der Hoffnung, vielleicht etwas früher reinzukommen und unsere Kletterzeit mit Blick auf den folgenden Workshop-Termin etwas zu verlängern. Daraus wurde jedoch nichts, da alle vier für eine Zeit angemeldeten Benutzer gemeinsam in das dortige System eingewiesen werden und noch nicht alle da waren. Während unserer Wartezeit kamen am laufenden Band Mitreisende, die entweder spontan klettern oder einen Termin abmachen wollten. Die Klettergarten-Mitarbeiter mussten nun ständig erklären, dass dies auf dieser Reise nicht mehr möglich sei, da alles ausgebucht war. Auch wenn ich den Unmut der Betroffenen verstehen kann, habe ich doch kein Verständnis für die verbalen Entgleisungen, die sich die Klettergarten-Crew teilweise anhören musste.
    Die Sicherheitsunterweisung wurde mit dem nötigen Ernst durchgeführt. Am Ende mussten alle Teilnehmer eine Trocken-Übung mit dem Sicherungssystem durchführen, bevor sie nach und nach in den Parcours durften. Die Prima verwendet ein Klettersystem mit zwei Leinen und Karabinern. Beim Übergang von einer Bahn zu einer Plattform und andersherum muss man diese nacheinander ein- und wieder ausklinken. Dabei ist technisch sichergestellt, dass sich immer nur ein Karabiner zu Zeit öffnen und damit lösen lässt. Damit dürfte vorgesorgt sein, dass niemand versehentlich ungesichert im Parcours steht. Während meine Tochter ziemlich schnell von Plattform zu Plattform eilte, brauchte ich doch einen Moment, um mich reinzufinden. Der Rückweg ging da schon deutlicher leichter. Nicht das ich das wirklich beurteilen könnte, aber wenn mich einer fragen würde, würde ich die Bahnen als ausreichend anspruchsvoll für Gelegenheitsnutzer einstufen. Der Blick von dort oben nach draußen und ins restliche Four Elements war toll. Hätte man mehr als einen Termin buchen können, was angesichts der Auslastung verständlicherweise nicht zugelassen wurde, hätten wir im Laufe der Reise bestimmt noch eine Runde gedreht.


    Kaum waren wir aus dem Geschirr raus und hatten die Kletteranlage hinter uns gelassen, mussten wir uns mächtig beeilen, um zum Cocktail-Workshop für Kids zu kommen. Immerhin war meine Frau mit unserer jüngeren Tochter schon früher losgegangen, so dass diese zumindest pünktlich war. Ich weiß, dass ich geschrieben habe, dass die Wege auf der Prima „genau genommen doch nicht wirklich lang sind“. Diese Wahrnehmung verändert sich rapide, wenn man versucht im Doppeltempo vom Hochseilgarten = Deck 15 / Heck / Steuerbord zur D6-Disco = Deck 6 / Bug / Backbord zu gelangen. Irgendwann fiel mir auf, dass es völlig egal ist wie sehr ich mich beeile. Es war schließlich der Kurs meiner Töchter und meine Große würde die D6-Disco ohne mich wahrscheinlich schneller erreichen. Zumal sie nach zwei Tagen ihre Orientierungsphase auf der Prima abgeschlossen hatte und sich inzwischen zielsicherer im Schiff bewegte als ihre Eltern. Gesagt, getan. Sie kam nur etwas zu spät und meine Frau und ich verzogen uns nach Kursbeginn zu den grünen Erbsen und gönnten uns was zu trinken. Grüne Erbsen nannten wir die grünen Sitzgelegenheiten beim Backbord-Zugang zum Theatrium auf Deck 6, die im Laufe der Reise zu so etwas wie unserem Universal-Treffpunkt wurden. Waren wir im Schiff verteilt unterwegs und wollten uns nicht in der Kabine sammeln, machten wir oft eine Uhrzeit aus, an der wir uns alle bei den grünen Erbsen wieder trafen. Das war bequem und sehr praktisch, weil es eine ziemlich zentrale Lage war und es immer freie Plätze gab (Eine Bar ist auch gleich um die Ecke).
    Der Cocktailkurs für Kids hat unseren Beiden ausgesprochen gut gefallen. Er fand an der Bar der D6-Disco statt. Alle Kinder saßen am Tresen und jeweils zwei von ihnen waren nacheinander wie richtige Barkeeper dahinter am Cocktail-Shaken. Nach einer allgemeinen Einweisung wurde durchgenommen, wie man die vier Aida-Kinder-Cocktails Alwine, Itzi, Dodo und Achwasachwas macht. Jedes Kind konnte drei Cocktails mixen.
    Im French Kiss hatten wir Plätze zum Abendbrot reserviert. Das Personal war ausgesprochen aufmerksam und sehr nett. Auf Vorspeisen verzichteten wir bewusst und starten mit den Hauptgängen: Zweimal Lamm von der Abendkarte sowie Schnitzel mit Spaghetti und Chicken Chips mit Pommes von der Kinderkarte. Die Kinderportionen hätten auch für Erwachsene gereicht. Es folgten trotzdem noch zwei Nachtisch-Runden mit Parfaits, Crème brûlée, Milchreis und gefüllten Muffins. Zuvor hatte eine unserer Töchter in einer Auslage einen ihr unbekannten Nachtisch entdeckt. Sie erkundigte sich kurzerhand beim Kellner und, nachdem beide das Gesuchte gemeinsam in Augenschien genommen hatten, besorgte der Kellner eine entsprechende Portion für sie. Und kaum war meine Tochter fertig, fragte er sie nach einem weiteren Exemplar, was sie glückselig annahm.


    Am Abend besuchten wir die Beatles-Show im Theatrium, die aufgrund von Krankheitsausfällen im Ensemble kurzfristig ins Abend-Programm genommen wurde. Wir Eltern konnten mit der Musik natürlich mehr anfangen als die Kinder.


    Mittwoch, Zeebrügge / Gent


    Nach dem gelungenen Abend im French Kiss freuten wir uns heute auf das dortige Frühstück. Es war in Ordnung. Das Personal konnte bei Weitem nicht mit den Kollegen des gestrigen Abends mithalten.


    Den Vormittag verbrachten wir mit einer ruhigen Runde über das Lanai-Deck.
    Heute war es etwas kühler als die letzten Tage, so dass wir gern die bereit liegenden Wolldecken genutzt haben, als wir uns ein paar gemütliche Plätzchen aussuchten. Die Kinder vergnügten sich etwas abseits von uns meist auf ihren Stühlen direkt an der Reling und kümmerten sich rührend um den Getränkenachschub. Meine Frau und ich kuschelten uns lieber mit den Decken in einen der Strandkörbe.


    Nach einem kleinen Mittagessen im Marktrestaurant stand ein Nachmittags-Ausflug nach Gent auf unserem Programm.


    Ausflug nach Gent
    Zunächst ging es mit dem Bus vom Schiff bis ins Zentrum von Gent. Der örtliche Reiseführer Frank und der Busfahrer Koen haben uns mit vielen Information zu Land und Leuten und mit sicherer Fahrweise gut hin und zurück gebracht. Gent hat einen schönen mittelalterlichen Kern. Wobei Frank uns allerdings erzählte, dass einige der vermeintlich alten Gebäude erst zur Weltausstellung 1913 errichtet wurden. Kern des Ausfluges war eine Grachtenfahrt. Mit einem offenen Boot fuhren wir vom Anleger aus in verschiedene Grachtenarme und wieder zurück. Es war also eher eine Sternfahrt und keine Rundfahrt. Der Blick vom Wasser auf die angrenzenden Häuser war sehr vielfältig. Für einige Hauseigentümer schien die Wasserseite die Schokoladenseite zu sein und für andere eben nur eine Rückseite. Nach etwas freier Zeit zum Umherstromern ging es mit dem vorher benutzen Boot zum Treffpunkt mit dem Bus.


    Donnerstag, Rotterdam


    Heute schliefen wir alle lang. Ein erster zaghafter Blick aus dem Fenster zeigte, dass wir unser Etappenziel schon längst erreicht hatten. Das Anlegemanöver war gerade in den letzten Zügen. Zudem hätten wir besser das Nicht-stören-Schild raushängen sollen, aber der Kabinensteward hatte ja Gott sei Dank zweimal angeklopft.


    In Rotterdam lagen wir gefühlt mitten in der Stadt. Die Skyline hat uns sehr beindruckt. Wirklich enorme Hochhäuser fügten sich erstaunlich gut ins Gesamtbild ein. Wir machten uns zu Fuß auf in die Stadt. Unmittelbar hinter dem Heck der Prima, am Fuße der Erasmusbrücke, standen einige Mitreisende an der Haltestation der Wassertaxis, die hier im schnellen Takt hin und her sausten. Wir nahmen uns diese flinken Boote für die Rücktour vor und überquerten zunächst die Erasmusbrücke zu Fuß. Sowohl die Brückenkonstruktion selbst als auch die Aussicht von dort ließen uns einige Foto-Stopps einlegen. Das Wetter war wieder freundlicher und so bummelten wir langsam Richtung Markthalle. Als Küstenbewohner sprach uns die maritime Atmosphäre auf unserem Weg sehr an. Die Markthalle war für mich persönlich ein echtes Highlight. Sowohl das Gebäude als auch der eigentliche Markt hatten es uns vieren angetan. Nach einem Halt bei den Kubus-Häusern zogen wir weiter zum Oudehaven, wo die Außengastronomie der dortige Restaurants und Cafés zum Verweilen einlud. Von dort aus schlugen wir den Bogen zur Neuen Maas. Am Wassertaxi-Halt Nr. 43 „Boompjes“ wartet wir schließlich auf ein Boot. Dieser Halt ist ein wenig abenteuerlich, da er sich auf einem Ponton auf der Neuen Maas befindet und ziemlich in Bewegung war. Von dort aus sprangen wir mit einem Wassertaxi über die Wellen und fuhren zur Haltestelle Hotel New York, wo auch die Taxi-Zentrale zu sein scheint. Diese Route kann ich wärmstens empfehlen, da man so, im Gegensatz z. B. zum Halt am Fuße der Erasmusbrücke, die Prima vollständig längsseits passiert und erst vor dem Bug eindreht. Außerdem kommt man genauso dicht am Dampfer an, nur eben auf der anderen Seite.


    Am Abend bot Rotterdam einen ganz neuen Anblick. Allein die im Dunklen beleuchtete Erasmusbrücke war schon toll. So kam es, dass wir viel Zeit auf den Außendecks zubrachten. Witzig war es, die Silent-Party von außen zu erleben. Rund tausend Kopfhörer konnten ausgeliehen werden und die im Beachclub Feiernden konnten sich aus verschiedenen Musikangeboten ihre Favoriten raussuchen. Theoretisch konnten so Hunderte Menschen gleichzeitig miteinander und doch getrennt tanzen. Wir hatten auch als Zuschauer mit Blick durch das Glasdach unseren Spaß. Nur so viel: Wenn Hunderte Leute „Who the F… is Alice singen“ dann war es das mit silence.


    Der Dunkelrundgang über die Außendecks vor nächtlicher Kulisse und letztlich der gesamte Aufenthalt in Rotterdam ließen die Fotoanzahl auf der Speicherkarte in die Höhe schnellen.


    Freitag, zweiter Seetag


    Zum letzten richtigen Urlaubsfrühstück ging es ins Buffalo. Dort war es sehr ruhig, lecker und das Personal war ausgesprochen aufmerksam.


    Die Kinder hatten heute einen ganz besonderen Tag. Die ganze Woche über wurde geprobt für die neuen Kids- und Teensshow BOOM. Auch das Betreuerteam schien vor der flottenweiten Premiere aufgeregt. Nachdem der ganze Nachmittag mit Vorbereitungen wie Generalprobe, Maske und Kostümen verbracht wurde, gelang eine schöne Uraufführung.


    Wir Erwachsenen verbrachten den Nachmittag zunächst gemütlich bei einer Kunstauktion. Am Bieterverhalten wurde deutlich, dass Geschmäcker ausgesprochen unterschiedlich sein können. Für uns war es jedenfalls recht unterhaltsam.
    Später gab es im Lazy River im Four Elements ein Entenrennen. Nachdem sich die Gäste eine der nummerierten Gummienten geschnappt und registriert hatten, wurden die Rennenten im Pulk von der kleinen Brücke in die Strömung gekippt. Insgesamt gab es zwei Läufe, bei denen auch kleine Preise verteilt wurden.


    Nach der Show war der Tage schon weit fortgeschritten. Abendessen gab es im Weite Welt Restaurant. Auch hier hatten wir die Möglichkeit genutzt, im Vorwege von zu Hause aus Plätze zu reservieren. So konnte wir ganz entspannt unseren Tisch aufsuchen und in Ruhe essen. Erstaunlicherweise hat es eine ganze Weile gedauert, bis die ersten sich trauten, den mit den Tourdaten verzierten Abschiedskuchen anzuschneiden. Das gab mir genug Zeit für ein paar Fotos. Nachdem das erste Stück allerdings fehlte, gab es kein Halten mehr.


    Am letzten Abend wurde zum Offiziers-Shaken im Beachclub mit extralanger Lasershow eingeladen. Die Schlangen an den Cocktail-Tischen erreichten erstaunliche Längen. Auch ich reihte mich hier ein und kam den Getränken nach und nach immer näher. Nur um dann festzustellen, dass diese Schlange unmittelbar vorm Ziel rechts abbog – wo meine Wunschgetränke doch links standen. Warum auch immer, beim Mai-Tai gab es einfach keine Schlange. Theoretisch hätte ich also zügig Nachschub bunkern können. Theoretisch. Praktisch dagegen schienen die beiden Mai-Tai-Offiziere fest entschlossen, auch bei mangelnder Kundschaft die vorgesehene Alkoholmenge ruckstandlos auszuschenken zu wollen.


    Samstag, Hamburg / Heimreise


    Hamburg. Regen. Willkommen zurück im Norden.
    Nach einem letzten Frühstück im Fuego verließen wir die Prima etwa eine halbe Stunde nach Kofferfreigabe. Glaubten wir zumindest. Tatsächlich stand das Gepäck feinsäuberlich deckweise aufgereiht und unangetastet im Terminal. Den völligen Gegensatz dazu bildete die brodelnde Menschmasse, die drumherum waberte. Begleitet von Gekeife und Geschiebe fiel dann irgendwann doch der Startschuss für die Gepäckfreigabe. Die Szenen, die sich daraufhin abspielten, müssen ein Bild für die Götter gewesen sein. Gleichwohl kamen wir doch zügig zum Shuttlebus und traten mit der Bahn die Heimreise an …

    … nach einem traumhaften Urlaub auf der AidaPrima.



    Restaurant-Notizen


    Wir haben die Restaurant-Abwechslung viel mehr genutzt, als ich in dem Bericht erwähnt habe. Alle vier mögen wir gerne die Vielfalt und spontane Wahlmöglichkeit eines Buffets (auch wenn sich die Kinder gefühlt in dieser Woche zum Frühstück ausschließlich von gebratenem Speck ernährt haben). Manchmal sind wir auch nur auf einen Happen eingekehrt. Gern genommen wurden auch reine Nachtisch- oder Eis-Besuche.
    Mit einer Ausnahme haben wir immer auf Anhieb einen Tisch für vier Personen gefunden, der uns zugesagt hat. Wir waren selten unmittelbar zu Beginn einer Öffnungszeit essen, was die Hauptandrang-Zeiten zu sein schienen. Auch ein beobachtetes Phänomen: Selbst wenn sich im vorderen Bereich eines Restaurants die Leute Plätze suchend durch die Gänge schoben, fanden sich oft noch schöne freie Tische, wenn man nur weiter durch ging.
    Wir haben häufig mit der Restaurant-Crew ein paar Worte gewechselt. Alle wirkten immer freundlich, waren hilfsbereit und suchten auch von sich aus das Gespräch. Und das, obwohl dabei nicht selten erhebliche Geschirrmassen, Cocktailbestellungen usw. gehandhabt wurden. Ein paar helfende Hände mehr, hätten es gern sein dürfen. Ich wage mal die These, dass die gesparten Personalausgaben teuer zu Lasten der Zufriedenheit von Kunden und Mitarbeitern erkauft werden. Das gilt auch für die Vermittlung von Deutschkenntnissen. Wenn die Verständigung nicht klappt, ist das für beide Seiten unangenehm.
    Die farblichen Hinweise im Bordportal zur Auslastung der Restaurants haben wir ziemlich schnell ignoriert, da sie sich als wenig aussagekräftig herausgestellt hatten.


    Marktrestaurant
    Das Marktrestaurant war das einzige während der gesamten Reise, aus dem wir unverrichteter Dinge wieder abgezogen sind. Wir haben dort letztlich nur wenige Male gegessen, weil es immer brechend voll war. Uns war das zu viel. Die einzige Ausnahme war ein Abendessen zur Familienzeit, in der das Marktrestaurant von 18.00 Uhr bis 19.30 Uhr für Familien reserviert war. Da war es etwas besser.


    Weite Welt
    Das Weite Welt Restaurant haben wir öfter besucht. Hier fanden wir auch vielfach einen Tisch in Fensternähe. Mir hat vor allem das helle Ambiente sehr zugesagt.


    Fuego
    Das Fuego war unsere unangefochtene Nummer eins. Man kann dort toll an der Fensterfront sitzen und den Ausblick genießen. Beim Frühstück am ersten Seetag mit dem strahlenden blauen Himmel, der kräftigen Sonne und der weiten See war es eigentlich schon um uns geschehen. Die abendliche Ausfahrt aus Southampton und andere Momente haben dies abgerundet. Ein Tisch am Fenster – für vier Personen wohlgemerkt – war nahezu ständig zu haben. Das mag an den langen Öffnungszeiten gelegen haben, die auch uns sehr zugesagt haben. Die Auswahl ist etwas kleiner als in den großen Buffets-Restaurant, aber für uns stets ausreichend. Ein Stamm (morgens: gebratener Speck, Rührei, Bratwürstchen, Wiener, Käse, Aufschnitt, Lachs, Marmeladen… mittags/abends: Pizza, Burger, Bolognese, Softeis) wurde durch täglich wechselnde Angebote ergänzt.
    Das sich anschließende Four Elements machte sich übrigens kaum bemerkbar. Gelegentlich liefen ein paar Gäste im Bademantel durch das Fuego, was aber der Bauweise des Schiffes geschuldet und uns aufgrund der guten räumlichen Trennung zu den Sitzplätzen kaum aufgefallen ist. Es gibt noch einen Teil des Restaurants, der auf der anderen Seite der Glaswand zum Four Elements liegt. Dort herrscht dann eher Spaßbad-Atmosphäre.


    Brauhaus
    Im Brauhaus aßen wir am ersten Seetag zu Abend. Wie beschrieben hat das Essen gut geschmeckt und es kam blitzschnell, während der Getränke-Service nicht rund lief. Ich kann gar nicht genau sagen, woran es nun gelegen hat, aber das Brauhaus hat uns alle vier einfach nicht überzeugt. Es blieb bei diesem einem Besuch.


    French Kiss
    Wie beschrieben war das Abendessen super. Wir saßen gemütlich ganz in einer Ecke, das Essen war köstlich und das Personal einfach Spitze.
    Das Frühstück hat auch geschmeckt, aber der Service hatte mehrere Aussetzer.


    Buffalo
    Wir nahmen am zweiten Seetag unser Frühstück im Buffalo ein. Vom Prinzip her ist es das gleiche System (wenn auch mit anderen Zutaten) wie im French Kiss. Eine Etagere mit allerlei Frühstückszutaten, eine Auswahl an Brötchen, Marmeladen u. ä. bildete die Ausgangslage am Tisch. An einem kleinen Buffet kann Diverses ergänzt werden und um die Getränke und warmen Speisen kümmert sich der Kellner.
    Es mag an der Uhrzeit gelegen haben (8.30 Uhr), jedenfalls waren kaum Gäste dort. Wir saßen am Fenster und haben die Ruhe und den sehr aufmerksamen und zugleich unaufdringlichen Service ganz entspannt genossen.
    Kleiner Hinweis für die Freunde des spitzen Bleistifts: Dieses Frühstück kostet 9,90€ für einen Erwachsenen. Kinder bis 12 zahlen nichts. Kaffeegetränke sind im Preis enthalten. Ich habe es jetzt nicht nachgerechnet, aber wenn ich an die Rechnung im French Kiss denke, dürfte das mit meinem zweiten Latte Macchiato etwa aufs Gleiche hinausgelaufen sein.



    Dieser Reisebericht beruht natürlich auf unseren ganz persönlichen Eindrücken und Erfahrungen. Andere Mitreise werden ihre eigenen Eindrücken und Erfahrungen gemacht haben, die sich mit den unsrigen vielleicht decken oder auch gänzlich anders sind. Das ist so. Darüber braucht man auch nicht debattieren.
    Für Nachfragen stehe ich aber gerne im Thread „Aida Prima/Perla - Erfahrungsberichte und Tipps“ bereit.


    Ansonsten freuen wir uns schon, die Metropolentour in größerer Familienrunde mit der Perla in den Herbstferien 2018 zu unternehmen.