Westeuropa 10 im Oktober 2014 - ein Bericht von Kreuzfahrt-Neulingen

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  • Nunja, unsere Reise "Westeuropa 10" mit der AidaSol liegt nun schon ein gutes halbes Jahr zurück, erst jetzt habe ich die Zeit gefunden, einen Reisebericht zu verfassen. Die Eindrücke sind zwar nicht mehr ganz frisch, dennoch möchte ich sie Euch nicht vorenthalten, denn für mich und meinen Freund war es ein unvergesslicher Urlaub. Daher hoffe ich, dass bei dem ein oder anderen vielleicht die Vorfreude steigt, wenn er / sie das hier liest :).


    Vorab noch kurz zu uns:
    - 22 Jahre und 24 Jahre
    - Diese Kreuzfahrt war unsere allererste
    - Prioritäten: ein abwechslungsreicher Mix aus Kultur und Entspannung; wir nehmen uns selten zu viel vor und freuen uns lieber über das, was wir schaffen, als uns im Urlaub abzustressen



    Los ging es am 18.10.2014 vom Hafen in Hamburg. Nach einer etwa dreistündigen Anreise mit dem Zug, brachte uns der Shuttleservice von Aida flugs zum Hafen, wo wir erst einmal über die imposante Erscheinung der Sol staunten. SO GROß hatten wir das Schiff dann doch nicht erwartet. Dieser Eindruck würde sich die kompletten 13 Tage unserer Reise täglich wiederholen... jedes Mal wenn wir das Schiff verließen, waren wir wieder aufs Neue beeindruckt.


    Nach dem Einchecken bezogen wir unsere Innenkabine auf Deck 9 und machten uns daran, das Schiff zu entdecken. Nachdem wir uns zunächst der geführten Tour über das Schiff angeschlossen hatten, setzten wir uns wenig später ab, um uns auf eigene Faust ein Bild zu machen. Wie gesagt, wir waren zu diesem Zeitpunkt absolute Kreuzfahrt-Neulinge und hatten keinerlei Vorstellung davon, was uns erwarten würde. Doch was wir sahen, sagte uns bereits sehr zu. Alles war hübsch gestaltet und sauber, das erste Essen wurde zelebriert und die Vorfreude stieg vor dem Ablegen ins Unermessliche.


    Vorsorglich trainierten wir bereits vor der eigentlichen Seenotrettungsübung das Anlegen der Rettungswesten, um uns etwaige Peinlichkeiten zu ersparen. Durchaus sinnvoll, denn wir brauchten dann doch einige Anläufe, bis wir nicht mehr mit großen Fragezeichen vor dem Kabinenspiegel standen und uns mit einem total verdrehten orangen Gummiknubbel um den Hals gegenseitig auslachten.


    Dann war es soweit: Am Abend legte die Sol pünktlich in Hamburg ab. Es waren so um die 13 Grad, würde ich schätzen, auf jeden Fall recht frisch. Das Auslaufen aus Hamburg war für mich persönlich überwältigend. Ich hatte mich über 9 Monate lang auf diese Reise gefreut, nun endlich ging es los. Die Hansestadt verabschiedete uns mit einem großartigen Feuerwerk und wir stießen mit einem Glas Sekt auf die bevorstehenden zwei Wochen an.



    1. Hafen: Dover


    Nachdem wir den ersten Seetag gut und entspannt hinter uns gebracht hatten, legten wir zunächst in Dover an. Von dort aus wollten wir auf eigene Faust nach Canterbury fahren. Von Mitreisenden erfuhren wir zwar, dass auch London nicht sehr weit entfernt sei, aber da wir dort beide bereits mehrfach gewesen waren, entschieden wir uns für nichtsdestotrotz für Canterbury. Vom Anleger in Dover spazierten wir etwa 40 Min. lang zum Bahnhof Dover Priory. Von dort aus ging es mit dem Zug in ca. 20-minütiger Fahrt bis nach Canterbury. Wir erkundeten die hübsche Altstadt, obligatorisch war natürlich auch ein Besuch der wunderbar eindrucksvollen Kathedrale. Auf dem Rückweg entdeckten wir noch die Mauern eines alten Castles, ein wunderbar ruhiger, historischer Ort. Auch das Wetter spiele wider Erwarten mit: Großbritannien empfing uns mit strahlendem Sonnenschein statt mit den oft zitierten Regengüssen. Und, was natürlich auch nicht fehlen durfte: Fish 'n Chips zum Mittagessen.



    2. Hafen: Le Havre


    Weiter ging es nach Le Havre. Über Nacht frischte der Wind spürbar auf und gab schon einmal einen kleinen Vorgeschmack darauf, was uns bei der Durchfahrt der Biscaya noch bevorstand. Aber zunächst ging es mit Aida Richtung Paris. Die Fahrt von drei Stunden nahmen wir gerne auf uns, denn Paris ist einfach immer eine Reise wert. Da ich bereits einige Male in Paris gewesen war, mein Freund hingegen noch gar nicht, zogen wir das obligatorische Touri-Programm durch. Los ging es zu Fuß zum Arc de Triomphe, von wo aus man einfach einen fantastischen Blick über die Stadt und direkt auf den Eiffelturm hat. M.E. ist der Arc de Triomphe eine hervorragende Alternative zum Eiffelturm, da man hier erstens nicht ansatzweise so lange anstehen muss (wir waren an einem Dienstag dort und haben gerade einmal 10 Minuten gewartet) und als unter 26-Jähriger europäischer Staatsbürger der Eintritt sogar umsonst ist. Vom Arc de Triomphe ging es weiter zur Pyramide vor dem Louvre und Les Halles. Mit der Métro erreicht man seine Ziele (bis auf Sacre Coeur vielleicht) doch recht flott und trotz gelegentlicher Regenschauer größtenteils trockenen Fußes. Leider waren 4 Stunden Aufenthalt doch recht kurz, aber daran war angesichts der Abfahrtzeiten leider nichts zu machen. Bereut haben wir es dennoch keineswegs, allerdings kam uns auch meine Ortskundigkeit zu Gute, sodass wir viel gesehen haben. Völlig planlos und ohne Sprachkenntnisse findet man sich denke ich eher schwerlich zurecht und kann die Zeit womöglich nicht optimal ausnutzen.



    3. Hafen: Santander


    Nach einer turbulenten Fahrt durch die Biscaya legten wir schließlich im spanischen Santander an. Von dieser Stadt versprachen wir uns im Vorfeld nicht all zu viel und so wurden wir umso positiver überrascht. Es begann bereits mit einem wundervollen Sonnenaufgang morgens um 7 Uhr, da konnte die Stimmung einfach nicht mehr mies werden.
    Nachdem wir die Sol verlassen hatten, begaben wir uns einfach zu einer Bushaltestelle und fuhren von dort aus für ein paar Euros zur Halbinsel "La Magdalena". Dort erwartete uns ein wunderbarer Strand mit riesigen Felsen, auf denen wir ein Päuschen einlegten und einfach das Meer beobachteten: So entspannend!
    Wir spazierten über die Halbinsel und genossen einfach das wunderbare Wetter, endlich pausenloser Sonnenschein bei etwas mehr als 20 Grad, einfach perfekt. Am frühen Nachmittag nahmen wir den Bus zurück in die Stadt und aßen dort hervorragende Tapas, ehe wir noch ein wenig die Stadt erkundeten.



    4. Hafen: Ferrol


    In Ferrol wollten wir einen Strandtag einlegen. Wir fuhren mit dem Bus in die Stadt, zum Glück war ein ortsansässiger, deutscher Reiseleiter dabei, der uns auf Nachfrage mit einem Taxifahrer (im Nachhinein müssen wir sagen: Der BESTE Taxifahrer Spaniens, weil er einfach so ulkig war) bekannt machte. Da wir leider beide kein Spanisch sprechen, verließen wir uns darauf, was der Reiseleiter für uns absprach. Der Taxifahrer fuhr uns also durch die Serpentinen Ferrols zum etwa 20 Minuten entfernten Strand Doninos. Dort erwartete uns eine traumhafte Landschaft und ein menschenleerer Strand. Mit Händen und Füßen bestätigten wir dem Taxifahrer - wie bereits vom Reiseleiter abgesprochen - er solle uns bitte um 15 Uhr wieder abholen. Wir verließen uns einfach darauf... ohne die Nummer eines alternativen Taxisunternehmens in der Tasche zogen wir also los. Der Atlantik war wirklich rattenkalt und die Wellen lockten gegen Mittag zahlreiche Surfer an. Nachdem wir genügend Sonne getankt hatten, spazierten wir durch die überraschenderweise sehr grüne Landschaft und zogen an der Steilküste entlang. Und tatsächlich: Um Punkt 15 Uhr stand unser Taxifahrer - trotz Sieste - parat und rangierte uns zurück zum Schiff.



    5. Hafen: Lissabon


    Spontan buchten wir an Bord der Sol den Ausflug zum "Park der Nationen" inklusive Besuch des Ozeanariums. Das Ozeanarium war in jedem Fall ein Besuch werd, das frühere Expogelände ansonsten aber eher weniger. Versöhnlich stimmte uns die Rückfahrt mit der Seilbahn. Da wir bereits am Nachmittag wieder ablegten, blieb uns keine Zeit mehr, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden, schade.
    Einen Tipp gibt es aber noch: Für die Einfahrt in Lissabon lohnt es sich definitiv mal ein bisschen eher aufzustehen ;).



    6. Hafen: Tanger


    Von Tanger war ich zugegebenermaßen ein wenig enttäuscht. Ich hatte mehr "1001 Nacht" erwartet, auch wenn das vielleicht einfach naives Touri-Denken sein mag. Nach einer Stippvisite in der Stadt verbrachten wir den restlichen Tag an Bord der Sol. Sollten wir noch einmal in Tanger anlegen, werden wir her einen Ausflug nach Assilah o.Ä. buchen als in Tanger zu bleiben.



    7. Hafen: Cadiz


    "Leider" haben wir von Cadiz selbst nichts gesehen. Beim Durchfahren haben wir uns aber bereits geschworen, dass wir diesen Ort irgendwann auf jeden Fall noch einmal genauer unter die Lupe nehmen möchte. Auf den ersten Blick macht er - im Gegensatz zu Ferrol z.B. - einen hübschen Eindruck. Unser Plan war jedoch ein anderer: Wir fuhren im Rahmen eines von Aida angebotenen Ausflugs nach zum "Dolphinwatching" nach Gibraltar. Für jedes Mädchen ist es ein Traum, einmal Delfine in freier Wildbahn zu sehen. Bereits an Bord der Sol hatte ich das Glück, gelegentlich Delfine in unmittelbarer Nähe des Schiffes zu erspähen, doch dieses Erlebnis würde dies noch bei Weitem übertreffen. Wir verbrachten gute 2 Stunden in der Bucht von Gibraltar mit Blick auf den riesigen Affenfelsen und sahen den Delfinen in ihrem Element zu. Die Freude stand mir im Gesicht geschrieben, mein Grinsen wurde ich den ganzen Tag nicht mehr los. Diesen Ausflug kann ich wirklich empfehlen, auch, wenn man Cadiz dafür verpasst.



    8. Hafen: Barcelona


    Mit Barcelona folgte ein weiteres Highlight dieser Tour. Für uns beide war die spanische Metropole neu und wir waren beide absolut begeistert. Nachdem wir mit dem Bus vom Hafen in die Stadt gefahren waren, schnappten wir uns dort direkt ein Taxi, das uns zum Parc Güell brachte. Hier verbrachten wir im kostenfreien Bereich den gesamten Vormittag, leider noch etwas angeschlagen vom Vorabend, sodass wir immer wieder kurze Pausen einlegen mussten. Das Wetter verwehrte uns traurigerweise einen schönen Blick auf die Stadt, dennoch war ein Besuch im Parc Güell jede Sekunde wert.
    Anschließend machten wir einen Spaziergang zur Sagrada Familia, deren Anblick uns aber von außen genügte. Von da aus liefen wir zurück in die Innenstadt, denn auch ein Gang über die Rambla durfte natürlich nicht fehlen.


    Leider endete der Urlaub an dieser Stelle schon fast. Von Barcelona aus ging es nach Palma de Mallorca. Da wir individuell abreisten, hatten wir das Vergnügen, die Stadt noch bis zum Abend zu genießen.



    FAZIT: Wir sind wirklich absolut angetan von dieser Route und der AidaSol. Das Programm war stets abwechslungsreich, aber unaufdringlich. Wer Entertainment braucht, kann dieses den ganzen Tag über bekommen, wer nicht, der macht sein eigenes Ding. Der Service war stets freundlich und absolut professionell. Wir können - allen Meckerern, die man leider in Vielzahl bei so einer Reise kennenlernt, zum Trotz - definitiv nichts Negatives sagen. Im Rahmen von 'The Voice of the Ocean' hatte ich die Chance, mir einen großen Traum zu erfüllen und durfte vor unglaublich vielen Leuten singen. Ganz sicher ein Erlebnis, das ich niemals vergessen werde, und neben den wundervollen Orten, die wir besucht haben, nur eines von vielen Höhepunkten einer 13-tägigen Tour durch Westeuropa.


    Hier noch ein paar Impressionen:



    [Blockierte Grafik: https://dl.dropboxusercontent.com/u/37114284/CYMERA_20150305_155348.jpg
    Dover (oben) und Canterbury (unten)


    [Blockierte Grafik: https://dl.dropboxusercontent.com/u/37114284/CYMERA_20150305_155004.jpg
    Ferrol



    [Blockierte Grafik: https://dl.dropboxusercontent.com/u/37114284/CYMERA_20150305_155115.jpg] Santander



    [Blockierte Grafik: https://dl.dropboxusercontent.com/u/37114284/CYMERA_20141027_194401.jpg]


    Gibraltar

    10 / 2014: AidaSol - Westeuropa 10
    07 / 2015: AidaBlu - Mittelmeer 3
    02 / 2016: AidaLuna - Karibik & Mexiko 1


    ... to be continued ...

    3 Mal editiert, zuletzt von JenSch ()