Queen Victoria 18.09.-12.10.09

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  • Travel in style – experience of British traditions in 24 days…


    Da wären wir schon bei einem wichtigen Punkt der 24 tägigen Reise, die Bordsprache auf der Queen Victoria ist Englisch. Natürlich gibt es auch eine deutschsprachige Hostess und ein deutsches Bordprogramm, nur die Kommunikation mit Gästen und der Crew läuft zu 90% auf Englisch. Uns hat das allerdings nicht gestört, denn wir haben es erwartet.


    Wir wollen Euch nun hier einen 24-Tagesbericht, der lang wie ein Roman werden würde ersparen, sondern nur die wichtigsten Dinge der langen Reise kurz schildern. Unsere Route führte uns von Southampton nach New York – Rohde Island (leider wetterbedingt ausgefallen) – Boston - Portland – Bar Harbor – St. Johns New Brunswick – Halifax – Quebec - St. Johns Neufundland (ebenfalls wetterbedingt ausgefallen) – Southampton.


    Route & Wetter:
    Ein Traum. NY rein und raus und overnight! Ebenfalls haben uns Boston, Portland und Bar Harbor total gut gefallen. Die Temperaturen lagen zwischen NY (25 Grad) und Quebec (15 Grad). Es war durchweg sonnig, selbst auf den Transatlantiktouren hatten wir Sonnentage dabei. Der Indian Summer war blättermäßig am Anfang, aber schon sehr gut zu sehen.


    Kabinen:
    Hatten eine schöne Balkonkabine, ausreichend groß, steuerbord vorne unterhalb der Brücke, an den Seetagen spürten wir schon mal Seegang.


    Essen:
    Prima, wenn wir auch das Britannia Restaurant abends nicht regelmäßig besucht haben, einfach zu eng bestuhlt und speziell in unserer Sitzecke zu laut. Aber es gab genug Alternativen (Buffet, spezielle Themenabende), so dass dies nicht weiter tragisch war. Das Frühstück war sehr amerikanisch und daher genau unser Ding. Auch im Buffetrestaurant waren die Speisen mittags und abends sehr abwechslungsreich gestaltet.


    Bars:
    Es gab zahlreiche Bars. Unser Favorit vom Ausblick war der Commodore Club direkt über der Brücke. Tolle Martinis, vor dem Abendessen kleine Häppchen und schöne Ausblicke. Im Pub auf Deck 2 war eine nette dementsprechende Atmosphäre und es gab ein leckeres Bier. In der Casinobar waren wir des Öfteren abends, denn hier war nicht nur der beste Barmann des ganzen Schiffes tätig, sondern man konnte auch rauchen.


    Rauchen an Bord:
    Das war zunächst nicht so einfach. Wie oben geschrieben die einzige Raucherbar an Bord war die Casinobar. An Deck durfte Steuerbord geraucht werden, aber auch nicht an der Poolbar. Auf Deck 10 gab es dann noch den Zigarrenraucherraum „Churchills“, dort konnte man rauchen und auch Getränke bestellen. Auf dem Balkon der Kabine stand ebenfalls ein Aschenbecher.


    Shops an Bord:
    Es gibt alles wie auch auf anderen Schiffen. Schmuck, Parfüm, Klamotten, Andenke und Souvenirs von Cunard. An Seetagen fand immer so eine Art Basar vor den Shops statt, leider auch hier stark englisch geprägte Auswahl.


    Wellness an Beauty:
    Das gleiche Angebot wie überall. Den Friseur fanden wir überraschend gut, unsere gebuchte Massage empfanden wir als nicht so angenehm, da mit zu viel Druck gearbeitet wurde.


    Unterhaltung an Bord:
    Alles very british. Tagsüber gab es Tanzkurse, Fechtkurse, Bastel – und Malworkshops. Abends bestand das Programm aus dem Abendessen, der Theatervorführung und diversen Bällen. Es war schon klasse zu sehen wie die Engländer das auch jeden Tag brav abarbeiteten und immer eifrig hin und her liefen in Scharen. Wir waren ein wenig irritiert über die Bälle. Ein Abendball ging genau eine Stunde, man tanzte im Kreis immer munter und winkend an der Bordvideokamera vorbei. Wir haben 2 nette ältere, deutsche Ehepaare kennen gelernt. Die 2 Herren mussten einen Abend mit den Damen den Ball besuchen. Sie waren nach 15 Minuten wieder zurück an der Bar, da die getanzten Tänze ihnen gänzlich unbekannt waren.
    Zuerst dachte ich es wäre ein bekannter, natürlich englischer, Filmstar an Bord, denn wir beobachteten eine heftige Umlagerung bei diesem durch die englische Damenwelt. Es stellte sich jedoch heraus, dass es ein Hofberichterstatter des Königshauses und Lektor war. Da sind wir auch wieder beim Thema. Durchaus haben wir englische Mitfahrer dabei gehabt, die eben nicht so auf Bälle standen. Diese verweilten dann mit uns in der Bar, besuchten aber zuvor die diversen Vorträge über die Königsfamilie. Danach kamen sie dann zurück und befragten uns über unsere Sicht dieser Dinge. Im Anschluss bevölkerten sie das Casino, da waren die Tische jeden Abend sehr gut besucht.
    Partys an Deck gibt es normalerweise auch, aber auf unsere Route war es dafür leider zu frisch. Eine Disco gab es auch, allerdings war dort abends kaum ein Nachtleben spürbar.


    Wir hatten auf dem Schiff sehr schöne Abende, auch wenn die englische Unterhaltungsform nicht die unsere ist. Spannend ist das schon alles einmal zu sehen und mit zu erleben. Alleine schon das Zusehen bei der typischen Teezeremonie mit den Gurkensandwiches ist interessant. 24 Tage sind einfach aber zu lang zumal es ja auch sehr viele Seetage waren. Interessanterweise lernten wir je länger die Reise dauerte immer mehr deutsche Mitfahrer abends kennen. Die wohnten alle oben in der Princess Grill Klasse und verständlicherweise war es denen dort im Laufe der Zeit wohl auch ein wenig zu eintönig.


    Erwähnt sei noch der Tag der Deutschen Einheit. Es gab extra für die Deutschen einen Empfang mit deutschem Essen. Als wir im Wintergarten ankamen, der war sonst immer von den Engländern belegt, die hatte man wohl vertrieben, erblickte ich ein großes Spanferkel und alle Köstlichkeiten, die Bayern so zu bieten hat. Die deutsche Hostess sprach eine kurze Begrüßung und dann erschallte zünftige Oktoberfestmusik. Das mussten wir uns nicht antun, zumal kein Sitzplatz mehr vorhanden war. Später soll tatsächlich noch ein älterer Herr behängt mit Orden „so ein Tag, so wunderschön wie heute“ angestimmt haben.


    Kunst an Bord:
    Interessiert uns immer sehr und es waren 3-4 wirklich tolle Kunstauktionen, die sehr gut moderiert wurden. Hier war es schön mal einen anderen „Markt“ kennen zu lernen. Wir haben viel Neues erfahren und das war gerade an Seetagen sehr abwechslungsreich.


    Die Crew:
    Die Crew war klasse, sehr viele nette Crewmitglieder haben wir kennen gelernt, die im Durchschnitt sogar alle überraschend jung waren. Man fühlte sich immer gut umsorgt. Speziell auch unser Kabinensteward war einfach spitze.


    Der Dresscode
    Tagsüber ganz leger, aber dann. Eigentlich gibt es für abends drei Bekleidungsvorschläge, doch die Unterschiede haben wir bis um Schluss nicht so ganz kapiert. Nur eins war klar: Jeans am Abend sind durchgängig nicht erwünscht. So war abends eigentlich immer eleganter Kleidungsstil angesagt und das 24 Tage lang war in gar keinem Fall unser Ding. Im Übrigen waren wir mit dieser Meinung auch nicht ganz alleine. Die meisten deutschen Mitreisenden waren in der letzten Woche dann doch schon ein wenig genervt von dem Tamm Tamm.

    Die Trinkgelder:

    Bei jedem Kauf wird gleich ein Prozentsatz auf die Rechnung geschlagen. Darüber hinaus haben wir trotzdem einigen lieben „guten Geistern“ noch ein Extratrinkgeld gern gegeben. Praktisch war natürlich auch der gute Dollarkurs.


    Die Ausflüge:
    Wir hatten im Vorfeld bereits relativ viele Ausflüge über Cunard gebucht. Diese waren alle sehr gut organisiert und sehr informativ. Es gab auch Ausflüge in deutscher Sprache dann kurzfristig an Bord, diese haben wir aber nicht besucht.

    Die An- und Abreise London – Southampton und zurück
    Der Transfer sowohl hin als auch zurück war unkoordiniert und chaotisch. Als wir ankamen, standen zwar welche von Cunard dort aber keiner sagte uns so richtig wo nun der Bus sei bzw. wann der käme. Wir mussten in einer überfüllten Wartezone Platz nehmen und dann unsere Koffer selbst in einem wahren Chaos zu einem Laster schleppen. Dort wurde das Gepäck behandelt, wir haben uns das lieber nicht angesehen. Beim Abstieg war es nicht besser, wieder selbst Koffer zum Bus schleppen und stundenlanges Warten auf die Abfahrt des Transferbusses. Das hatten wir uns bei Cunard allerdings anders vorgestellt.


    Fazit:
    Es war eine sehr schöne Reise und wir waren begeistert von den tollen Zielen in Nordamerika. Die Einfahrt nach NY war ein Traum und diese wird immer unvergessen bleiben. Wir sind vielen netten Menschen unterwegs begegnet und hatten auch mal Zeit für Müßiggang. Wir würden schon nochmal mit Cunard reisen, wenn der Preis und die Route passen, aber wie beschrieben keine längere Reise. Die Queen Victoria ist ein sehr schönes, sauberes und gepflegtes Schiff und wer einmal mit dieser traditionellen, historischen Linie reisen möchte, dem können wir es wohl empfehlen.