
01.07.2022. Halb sieben. Es ist noch viel zu früh. Aber befinden uns schon auf dem Geiranger Fjord. Der Fotograf muss sofort an Deck. Meine Frau dreht sich im Bett noch einmal um. Schnell etwas angezogen. Nicht genug, wie sich an Deck gleich herausstellt. T-Shirt und Hemd sind eindeutig zu wenig, zumal wenn ich die dick eingepackten Mitreisenden sehe, die sich schon zu Scharen an Deck versammelt haben. Aber die Zeit, noch einmal auf die Kabine zu gehen, habe ich auch nicht. Also muss ich frieren.
Außerdem muss ich mir erst einmal ein Plätzchen suchen. Immer wenn ich mich irgendwo dazustellen möchte, werde ich griesgrämig angeschaut. Und ich habe wirklich nicht gedrängelt. So viele Egoisten auf einem Haufen verhageln mir ziemlich die Stimmung. Ich friere und bin stinkig. Fast wäre ich wieder auf unsere Kabine gegangen. Aber irgendwie finde dann doch noch einen annehmbaren Platz. Wo es aber noch kälter und noch zugiger ist.
Erst einmal ein Blick zurück Richtung Hellesylt. Immer wenn wir mit AIDAluna oder AIDAsol hier waren, und das war achtmal, haben wir erst in Hellesylt die Tagesausflügler von Bord gelassen. Dadurch war die Passage auf dem Geiranger Fjord dann von elf bis zwölf. Eine deutlich humanere Zeit.
Aber die frühe Morgenstunde hat auch was. Ein ganz besonderes Licht.
Mein erstes Motiv ist ein kleiner Wasserfall. Der war mir bei den letzten Reisen gar nicht so aufgefallen. Aber dieses Jahr hat es im Winter viel Schnee gegeben und jetzt gibt es entsprechend viel Schmelzwasser. Da ich den Namen des Wasserfalls nicht herausfinden konnte, nenne ich ihn einfach den kleinen Bruder der sieben Schwestern.
Dann tauchen sie auch schon auf. Die sieben Schwestern. Mal schauen ob alle zuhause sind. Je nach Wasserlage sind es auch schon mal nur vier. Aber heute sind alle da. Und haben sich sogar schön gemacht. Mit einem Regenbogen.
Ein letzter Wasserfall , bevor es um sieben wieder auf die Kabine und unter die warme Dusche zum Aufwärmen ab.
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