
29.06.2022. Viertel vor sechs. Musste mal aus dem Bett. Dabei habe ich die Gelegenheit wahrgenommen, ein Foto vom Balkon zu machen. Wir sind auf dem 17 Kilometer langen Aurlandsfjord, einem Nebenarm des 200 Kilometer langen Sognefjords und bis Flåm ist es nicht mehr weit. Dann habe ich mich wieder hingelegt. Schließlich ist Urlaub.
Um kurz nach sieben liegen wir dann in Flåm. Irgendjemand hat mit einem Koffer das Schiff verlassen und irrt nun durchs Dorf. Das Dorf und seine 450 Einwohner schlafen aber noch. Dann kommt tatsächlich ein Taxi. Ob derjenige auch eingestiegen ist, habe ich nicht mehr gesehen. Wenn ja, wo fährt er/sie hin und wie teuer wird die Fahrt?
Bis kurz nach zehn geben wir uns der morgendlichen Routine hin. Dann verlassen wir das Schiff für unsere Wanderung in Richtung Brekkefoss. Nachdem wir das Dorf mit Bahnhof durchquert haben, geht es ins Flåmsdal.
Den finalen Aufstieg zum Brekkefoss verweigert meine Frau. Ich habe es allein versucht. Der Weg wurde aber immer steiler und schwieriger. Ohne Trittsicherheit geht es nicht. Auf halber Strecke bin auch ich umgekehrt. Kein Foto ist es wert, sich leichtsinnig in ein Risiko zu begeben.
Am Flåmselvi entlang führt uns unsere Wanderung weiter bis zur nächsten Brücke. Auf dem anderen Seite geht es flussabwärts dann Richtung Schiff.
Auf unserem Rückweg kreuzen wir die Bahnstrecke der Flåmsbana.
Noch ein Blick zurück. Scheune mit Wasserfall.
Unser Schiff beherrscht die Dorfsilhouette.
Blick auf die Mein Schiff 4 von der gegenüberliegenden Fjordseite.
Von der World Explorer (der maskuline Artikel ist korrekt), den ich schon heute Morgen auf dem Aurlandsfjord gesehen habe, wird getendert.
In der schwimmenden Fjordsauna kann man seiner Leidenschaft auch mitten auf dem Fjord frönen.
Das Flåmsbana Museet ist dem Bau der 20 Kilometer langen Bahnstrecke von Flåm nach Myrdal gewidmet. Von den 20 Tunnel mit einer Gesamtlänge von knapp 6 Kilometern wurden 18 von Hand gebaut. Pro Meter Tunnel wurde ein Monat benötigt. Baubeginn war 1924. Ab 1936 wurden Gleise verlegt. Die Inbetriebnahme erfolgte 1940. Erst mit Dampf. Ab 1944 dann auch elektrisch. 16 Kilometer der Strecke haben eine Steigung von 28 ‰. Die durchschnittliche Steigung beläuft sich auf 43 ‰. Die größte Steigung beträgt 55 ‰. Damit gehört die Flåmsbana zu den steilsten normalspurigen Adhäsions-Eisenbahnen der Welt. Fünf verschiedene Bremssysteme sorgen für die notwendige Sicherheit des Betriebes. Die maximale Geschwindigkeit beträgt bergauf 40 km/h, bergab 30 km/h. Die Fahrt dauert knapp eine Stunde, inklusive eines fünfminütigen Halts am Kjosfoss. In Myrdal kann man in 866 Meter Höhe in die Bergen Bahn umsteigen. Im Sommer fahren am Tag 10 Züge pro Richtung. Auf der einspurigen Strecke befinden sich zwei Züge gleichzeitig. Einer bergauf, einer bergab. Im Bahnhof Berehvam kreuzen sie sich. Die Elektroloks werden speziell für diese Strecke gebaut. Seit 2014 wird die silberfarbige Lok El 18 eingesetzt. Ab 1998 war es die EL 17. Welche Lok 1982, als ich das erste Mal die Strecke fuhr, im Einsatz war, kann ich nicht hundertprozentig recherchieren. Wahrscheinlich war es eine EL 10.
Nach unserer dreistündigen Wanderung kehren wir zum Schiff zurück.
Um halb zwei drängt es uns in die X-Lounge. Da unsere Mitreisenden noch auf ihren Ausflügen sind, haben wir die Örtlichkeit und die Aufmerksamkeit der Kellner für uns allein. Wir tun etwas gegen den kleinen Hunger. Aber auch gegen den großen Durst. So können wir ganz in Ruhe unseren Wunsch Gin Tonic bestellen. Monkey 47 mit Thomas Henry. Das klappt dann auch bis zum Reiseende.
Kurz vor drei zieht meine Frau sich zwecks Siesta auf die Kabine zurück. Ich drehe für ein paar Fotos noch eine Runde übers Deck.
Das Fretheim Hotel ist ein sehr altes und traditionelles Haus. Leider ist es durch die vielen Anbauten nicht schöner geworden.
Aus dem Schwimmbecken ist eine landschaftlich schön gelegene Badeanstalt geworden.
Kurz nach halb vier beginnt meine Lesestunde auf dem Balkon. Um fünf raffen wir uns für ein oder zwei Bier in der Außenalsterbar auf. Um sechs steht das Essen in Hanami an. Mein Frau hat die Hanami-Ente, ich das Rinderfilet Tataki. War ganz o.k., der nicht der Hit. Ab morgen werden wir auch abends in die X-Lounge gehen.
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