Teil 4 – Fortsetzung: Besuch der Festung von Nakhl – Mittagszeit im Morgenland – Al Nahda: Eine paradiesische Oase der Erholung, bevor es zurück in die Hauptstadt des Oman geht

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Kabinenkategorie
Balkonkabine
Kabinennummer
5.250
Reisedatum von
3. Februar 2012
Reisedatum bis
10. Februar 2012

Lange ist es her, seit ich mein „Arabisches Märchen“ hier begonnen habe … Beinahe könnte man sagen: „Es war einmal … Vor langer, langer Zeit …“ Warum es so lange gedauert hat, bis die Fortsetzung kommt, kann ich nicht einmal sagen. Doch nun geht es weiter. Und das soll nun auch wieder regelmäßig geschehen, denn auf meiner fantastischen Orient-Reise habe ich noch so viel Schönes erlebt. Also dann …


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Wir sind also angekommen in der historischen Stadt Nakhl, einem Ort rund 100 Kilometer südwestlich von Muscat. Angekommen am Fuße der mächtigen Festung Husn al-Him.


Umgeben von den imposanten Gebirgszügen des Hajar-Gebirges scheint die Festung von Nakhl selbst perfekt mit dem sie umgebenden gelb-grauen Gestein regelrecht zu verwachsen. Eine perfekte „Symbiose“ von Stein auf Stein. Lang ist die Geschichte dieses Bauwerkes, lang und wechselvoll. Bis ins 3. Jahrhundert nach Christus reicht sie zurück. Husn al-Him zählt zu den besterhaltenen Festungsanlagen im Oman. Zugegebenermaßen wurde sie jedoch auch der einen oder anderen „Schönheitskur“ unterzogen. Große Teile der heutigen Anlage stammen aus dem 16. Jahrhundert.


Sechs Wehrtürme, von dessen Spitze aus man einen fantastischen Rundblick über die unendlich erscheinende Al-Batinah-Ebene und eine riesige Dattelpalmen-Oase hat. Arabien par excellence. Arabien, wie man es sich vorstellt. Arabien, wie ich es jetzt erleben darf.

Nur schwer kann ich meinen Blick von dieser märchenhaften Szenerie abwenden. Doch das Innere der mächtigen steinernen Mauern möchte ja auch noch ein wenig erkundet werden. Also folge ich meiner Gruppe und lenke meine Schritte in Richtung der imposanten sandsteinfarbenen Mauern, die mich schnell umfangen und in der Wärme des frühen Mittags Schatten und ein wenig angenehmere Temperaturen spenden.


Verwinkelte Wege, Treppen und Bogengänge durchziehen das Gelände inmitten der mächtigen Mauern. Überall sind kleine Simse und Nischen zu sehen, bestückt mit Zierrat: Kannen, Töpfe, Schälchen und großen irdenen Gefäßen. Doch irgendetwas vermisse ich … Hatte ich doch tatsächlich gehofft, hier an diesem an eine Märchenkulisse erinnernden Ort Aladins Wunderlampe zu entdecken … 😉

So weithin sichtbar, wie die alten Mauern von Husn al-Him auf dem schroffen Fels thronen, so traumhaft ist von hier oben der Ausblick über die weite Batinah-Ebene, welche sich über eine Länge von 400 Kilometer zwischen dem Hajar-Gebirge und dem Golf von Oman erstreckt. Aufgrund seines fruchtbaren Bodens gilt dieses Gebiet als „Gemüsegarten des Oman“.


Die Festungsmauern sind rund sechs Meter hoch. Die Wachtürme verteilen sich rings um die typisch orientalisch anmutende Anlage. Von irgendwo aus den Weiten der sich vor uns ausbreitenden, palmenhaingesäumten Ebene schallt das Mittagsgebet zu uns herüber und gibt der ganzen Szenerie einen Hauch von Morgenland.

Schließlich tauchen wir ein ins farbenfrohe Innere von Husn al-Him.


Es wäre das i-Tüpfelchen gewesen, wenn wir uns jetzt hier hätten niederlassen können, um einen leckeren arabischen Tee zu trinken. Doch leider gilt hier: Bitte nur gucken, nicht setzen.


Nun gut, dann eben nicht. Es gibt ja auch im Außenbereich noch Einiges zu entdecken, bevor unsere Tour weitergeht. Also lasse ich mich einfach noch ein wenig treiben, genieße das auf mich von der ersten Minute an irgendwie geheimnisvoll anmutende Flair des Oman. Mein Blick wandert zu den zerklüfteten Felsschluchten des Hajar-Gebirges, aber zweifellos imponieren mir die sattgrünen, üppigen Dattelpalmen, die aus dieser Perspektive ein dickes Blätter-, pardon: Palmwedeldach, bilden.


Die Festung liegt am Eingang zum Wadi ar-Raqim und „kuschelt“ sich an den Jebel Nachl. Kaum vorstellbar, dass diese mächtigen Gebirgszüge des Hajar Gebirges bereits vor rund 90 Millionen Jahren entstanden sind. Das sind Dimensionen, mit denen ich mich immer sehr schwertue, da sie irgendwie nicht „greifbar“ sind. Etwas wie Ehrfurcht macht sich breit angesichts dieses „Gebirgs-Dinosauriers“.

Leider muss ich mich viel zu schnell von diesem beeindruckenden Ort verabschieden. Zurück zum Bus und hin zum Mittagessen. Wir fahren wieder nach Barka, jenen Ort, in dem wir am Vormittag den Fischmarkt besuchten.


Schade, dass sich das „Al Nahda Resort & Spa“ nicht (wie von mir so sehr erhofft) am Golf von Oman befindet, sondern eher irgendwo im hinterländischen Nirgendwo. Jedenfalls erwartet uns hier ein leckeres Mittagessen in Buffetform. Hierfür haben wir fast zwei Stunden Zeit. Doch ich wäre nicht die Tochter meines Vaters, wie man so schön sagt, wenn ich unseren Aufenthalt nur im Restaurant verbringen wöllte. Dafür lockt mich viel zu sehr die herrliche Hotelanlage.

Wir folgen dem Aufsteller „AIDA Lunch“ und finden uns wieder in einem einladend wirkenden Restaurant mit großen Panoramascheiben, hinter denen sich große Palmwedel leicht im warmen Wind wiegen. Hier muss ich mich unbedingt nachher noch etwas umsehen.


So wende ich bei der Reihenfolge des Essens einen kleinen Trick an: Während sich die meisten Gäste in die Schlange am Salat einreihen, gehe ich zunächst zu den warmen Speisen, wo sich gerade so gut wie niemand aufhält. Der Salat schmeckt als 2. Gang genauso gut – und wiederum steht hier gerade fast kein Gast, als ich mich dem üppigen Angebot nähere. Klar natürlich, dass auch ich dann zum Schluss den leckeren Desserts nicht widerstehen kann.


Anschließend bleibt mir nun noch genügend Zeit, mich in Ruhe in der mehrere Hektar großen tropischen Gartenanlage umzusehen. Es blüht überall und Vögel zwitschern. Zwischen den Palmen verstecken sich immer wieder kleine Ferienhäuschen. Schade nur, dass es keinen Strand gibt ...


Dennoch begeistert mich die Anlage total, auch wenn ich in der mir zur Verfügung stehenden Zeit nur einen kleinen Teil von ihr erkunden kann. Diese herrlichen Palmen, üppige Blumenbeete in herrlichsten Farben, Büsche mit betören duftenden Blüten, Wasserspiele, perfekt gepflegte Rasenflächen, unterbrochen von sich zwischen hohen Bäumen schlängelnden Wegen. Kleine Laternen, die in der Dunkelheit garantiert heimeliges Licht spenden. So stelle ich mir das Paradies vor. Nein – ich bin angekommen. Im Paradies. Was für eine weitläufige Anlage. Fast kann man sich hier verlaufen.


Die herrliche, fremdländische Blütenpracht fasziniert mich jedoch am meisten. Diese Farben, diese Details. Filigran und wunderschön. Ob zart-blau, sonnengelb oder feuerrot – der „Winter“ im Oman ist kunterbunt.




Sogar mit einem Wasserfall überrascht diese Oase der Erholung.

Hier kann man schon mal ganz schnell die Zeit vergessen. Doch auch im Paradies bleiben die Zeiger der Uhr leider nicht stehen, sie drehen sich noch nicht mal langsamer. Und so heißt es schon wieder, sich am Bus einzufinden. Es geht zurück nach Muscat, zurück in Richtung Hafen.


Noch total überwältigt von dem während der vergangenen Stunden Erlebten, lasse ich die Landschaft an mir vorbeiziehen. Wie eine mächtige Mauer begleitet uns lange Zeit das zerklüftete Hajar-Gebirge. Unsere österreichische Reiseleiterin Daniela weiß viel Interessantes über Land und Leute zu berichten. Ich lasse mich von ihren Ausführungen berieseln und von der vor den Busscheiben vorbeiziehenden Landschaft irgendwie verzaubern. Der Oman hat etwas, das schwer greifbar ist, schwer mit Worten zu beschreiben. So enttäuscht ich erst war, dass wir aufgrund der Umroutung Bahrain nicht anlaufen können, so bin ich nunmehr einfach nur dankbar, dass wir morgen einen weiteren Tag in der Heimat Sindbads verbringen werden. Diese Reise wird mich noch mit vielen tollen Erlebnissen verwöhnen. Dennoch weiß ich schon jetzt, dass unser Aufenthalt im Oman mein ganz persönliches Reisehighlight meines „Arabischen Märchens“ ist.


Langsam weicht die Natur immer mehr zurück. Wir erreichen die ersten Häuser von Muscat. Zwar ist der nächste Programmpunkt unseres Ausfluges der Besuch des Souks von Muttrah, doch Pläne sind ja bekanntlich dafür da, sie zu ändern.


Da die Sultan Qaboos Grand Mosque auf unserer Fahrtroute in Richtung Souk liegt, bittet Daniela unseren Fahrer, einen kurzen Stopp an dieser Moschee einzulegen.


Fortsetzung folgt …

"Travelling - it leaves you speechless, then turns you into a storyteller" (Ibn Battuta)

Kommentare 2

  • Ich zeigte bereits oben: Dank! Und hier nochmals - danke, dass Du uns in Deine Zauberwelt mitnimmst. In eine Region, die so ganz anders ist als unsere. In eine Oase der Ruhe - so darf ich bestimmt Deinen Ausflug abseits des Buffets verstehen?!

    Und ich bin gespannt, was uns weiter erwartet.

    Liebe Grüße

    Achim

    • Lieben Dank. Ja, es war eine Oase der Ruhe. Schon Jahre her, aber ich denke selbst heute noch gern an diesen Ort, generell an diese Reise zurück. Irgendwie war sie etwas ganz Besonderes, da der Orient etwas ganz Besonderes ist.


      Demnächst geht´s weiter.


      :ciao: