Wir waren am 08.09.2009 mit der AIDAvita in Cannes und haben auf eigene Faust einen Ausflug nach Monaco gemacht. Mit dem Zug sind wir entlang der Küste bis nach Monaco gefahren. Ein sehr einfacher und absolut sehenswerter Ausflug.
Das Forum hier hat mir sehr nei der Vorbereitung geholfen. Dankeschön an alle.
Hier meine Beschreibung und meine Tipps für diejenigen, die es auch machen wollen.
Vom Schiff zum Hafen
In Cannes liegt die AIDA vor der Hafeneinfahrt auf Rede, weil der Hafen zu klein für ein Kreuzfahrtsschiff ist. Man wird also per Tenderboot an Land gebracht. Getendert wird von Deck 3 aus. Wir waren relativ früh an den Tendern und mussten etwa 10 bis 15 Minuten auf unseren Transfer warten. Umgeben waren wir von einer AIDA-Ausflugsgruppe. Ich habe hier mal gelesen, dass diese bevorzugt behandelt werden beim Tendern. Das kann ich nicht bestätigen. Wir sind sofort mit an Bord des Tenders gekommen. Wir sind einfach mit der Gruppe an Bord gegangen. Die Boote sind in Cannes am Ende des „Quai Maxime Laubeuf“, noch außerhalb des eigentlichen Jachthafens gelandet. Der Steg war neben einem großen Parkplatz (gut zu sehen bei Google Earth, auf dem Parkplatz steht ein großes weißes Zelt; angelegt wurde dort, wo die vielen Zebrastreifen sind). Am Ausgang zum Parkplatz neben der Anlegestelle ist eine Touristeninformation. Hier erfährt man die Fahrzeiten der Züge, man bekommt schon eine Karte von Monaco mit Busfahrplan und natürlich auch Infos über Cannes selber. Hier wurden wir auch darauf hingewiesen, dass es bis Ende September eine spezielle Zugfahrkarte gibt, die günstiger ist. Sie nennt sich Carte Isabelle. Es handelt sich um ein Tagesticket für alles Regionalzüge in der Region Provence – Alpes Maritimes – Cote d’Azur. Die Fahrkarte kostet 12 € pro Person. Busfahrten in Monaco sind nicht inklusive.
Vom Hafen zum Bahnhof
Wir haben an der Touristeninformation eine Karte von Cannes bekommen, in die uns die nette Dame den Weg zum Bahnhof eingezeichnet hat. Wir sind parallel zum Jachthafen den „Quai Saint-Pierre“ bis zum Ende gelaufen. Hier befindet sich ein kleiner Busbahnhof.Hier einmal umschauen, zum Haus an der Kopseite des Platzes. Tolle Fassade mit unzähligen aufgemalten Filmstars und Filmszenen. Den Platz mit Busbahnhof haben wir überquert und sind weiter in die „Rue du Dr Pierre Gazagnaire“ gelaufen. Dann sofort die erste Straße rechts, in die „Rue Meynadier“, eine schmale belebte Fußgängerzone mit vielen Geschäften und Restaurant. Sehr hübsch. Gut zum bummeln. Wir sind allerdings recht flott weiter, wir wollten ja einen frühen Zug nach Monaco bekommen. Der Fußgängerzone immer weiter folgen (man überquert eine Querstraße mit Zebrastreifen), bis zur halb links verlaufenden „Rue du Maréchal Joffre“. Auch diese überquert man. Die Straße heißt jetzt „Rue Venizélos“. Man geht einfach weiter geradeaus und kommt direkt auf der quer verlaufenden „Rue Jean Jaurés“ links vom Bahnhofsvorplatz raus. Der Bahhof ist auf der anderen Straßenseite ca. 120m rechts. Erkennt man.
Bahnfahrt nach Monaco
In der Bahnhofshalle gibt es Ticketautomaten und rechts davon normale Schalter. Wir wollten eigentlich den RE81157 um 8:37 Uhr nehmen. Das haben wir aber nicht geschafft. Wir haben uns am Schalter angestellt und mussten etwas warten, weil einige Leute vor uns scheinbar Ihren kompletten Urlaub am Bahnschalter geplant haben. An den Automaten waren wir nicht. Wir haben aber von anderen Leuten gehört, dass man sie auf deutsch umstellen kann. Ich weiß aber nicht, ob es die Carte Isabelle dort gibt. Am Schalter haben wir sie problemlos bekommen. Der Herr am Schalter hat noch von Hand im Computer den Zusatz „Zweite Klasse“ in „Erste Klasse“ geändert. Keine Ahnung ob das normal ist, hat uns aber gefreut (wobei sich die erste und zweite Klasse in den Regionalzügen nicht wirklich unterscheidet). Wir haben die Karten abgestempelt bevor wir auf den Bahnsteig gegangen sind. Keine Ahnung ob das überhaupt nötig ist. Wir haben es vorsichtshalber mal gemacht. Wir haben den Zug RE81163 um 9:05 Uhr genommen. Ein Doppelstock-Regionalzug, wie es sie genau so in Deutschland gibt. Es empfiehlt sich auf der in Fahrtrichtung rechten Seite am Fenster zu sitzen. Die Bahnlinie geht direkt am Wasser entlang. Man hat einen traumhaften Ausblick aufs Meer. Im Vorfeld der Reise habe ich gelesen, es soll eine der schönsten Bahnstrecken Frankreichs sein. Es ist ein ziemlicher Bummelzug, mit 15 Haltepunkten bis Monaco. Die Fahrt dauert 1 Stunde und 3 Minuten. Wir waren also um 10:08 Uhr am Bahnhof im Monaco.
Jachthafen/Formel 1-Strecke/Casino
Wir haben den Bahnhof nach Süden verlassen. Man kommt in einem Geländeeinschnitt mit hohen Felswänden und Gebäuden aus dem Bahnhof raus. Hier folgt man dem Weg einfach bergab. Man kommt direkt am „Place Sainte Dévote“ am Jachthafen raus. Hier sind schon die ersten Curbs der Formel 1-Strecke als Bordstein zu sehen. Wir haben die Straße überquert und sind den „Quai des Etats Unis“ in Richtung des F1-Tunnels gegangen. Da am Tunnelportal eine größere Baustelle (September 2009) ist musste man am Hafenbecken weiter geradeaus und dann über eine Treppe auf die Abschlusspromenade zum Meer. Hier konnte man weiter entlang laufen und seitlich in den Tunnel gelangen. Ist alles gut ausgeschildert. Wenn man im Tunnel links geht, gelangt man zu einem öffentlichen Fahrtstuhl hoch zum Casino. Wir wollten aber über die Rennstrecke zu Fuß zum Casino gehen und sind deshalb im Tunnel rechts gegangen. Im Tunnel haben wir ein paar Fotos gemacht. Es sind mindestens 10 teure Sportwagen an uns vorbeigefahren. Porsche, Ferrari, Maserati, Lamorghini, etc. Der Tunnel ist zum Meer hin offen, so dass man einen schönen Ausblick auf das kristallklare Wasser hat. Nach dem Tunnel sind wir links hoch in die „Avenue de Spélugues“. Man geht hier einen Teil der F1-Strecke in umgekehrter Richtung , durch die Kurven Portier und Mirbeau Bas, ab. Es geht etwas bergauf an den Curbs entlang, und schon steht man in der langsamsten Kurve aller Formel 1-Strecken, der Loews-Kurve oder auch Grand Hotel Hairpin. Hier haben wir wieder einen Fotostopp eingelegt. Zu beachten ist, man darf nicht mit Stativ fotografieren oder filmen. Es stehen dort extra Verbotsschilder. Keine Ahnung ob das für ganz Monaco gilt oder nur für diesen speziellen Platz. Ich habe das Stativ aber dann eingepackt gelassen. Genau in der Loews-Kurve gibt es eine Treppe zum Casino. Dort sind wir dann hochgegangen. Oben angelangt kann man recht oder links weiter. Auf beiden Wegen kommt man zum Platz vor dem Casino. Rechts herum geht es vorbei am Cafe de Paris, links herum kommt man seitlich am Casino vorbei . Wir sind links gegangen. Man kommt auf die „Avenue de Monte-Carlo“. Diese geht man rechts und kommt direkt zwischen Hotel de Paris und Casino auf dem Vorplatz raus. Unglaubliche Architektur, überall Supersportwagen, viele Menschen. Hier haben wir erst mal in Ruhe geschaut. Echt eindrucksvoll.
Fahrt vom Casino nach Monaco-Ville
Monaco hat mehrere Stadtteile. Der Jachthafen befindet sich in La Condamine und Monte-Carlo, das Casino in Monte-Carlo. Jetzt wollten wir zum Fürstenpalast, in die Altstadt Monace-Ville und zum Ozeanographischen Museum. Dieser Teil der Stadt befindet sich auf einem hohen Felsen zwischen den Stadtteilen La Condamine und Fontvieille. Zum laufen ist es vom Casino eindeutig zu weit. Monaco hat aber ein sehr gutes Busnetz. Wir sind gegenüber des Casinos durch den Park einfach weiter bergauf bis zur Straße „Avenue de la Costa“ gelaufen. Hier befindet sich ein kleines Stück nach links die Bushaltestelle „Casino/Tourisme Casino“. Hier fahren die Linien 1,2 und 6. Mit Linie 1 oder 2 kommt man direkt nach Monaco-Ville. Einfach bis zur Endstation fahren. Ein Tagesticket kostet 3€ für Erwachsene. Wichtig: Man muss es bei jeder neuen Fahrt im Bus abstempeln.
Fürstenpalast/Altstadt „Monaco-Ville“/Ozeanographisches Museum
Die Endstation der Linien 1 und 2 befindet sich auf dem „Place de la Visitation“. Wenn man aus dem Bus steigt kann man nach links gehen und direkt in die erste kleine Gasse nach rechts, die „Ruelle des Ecoles“. Am Ende steht man direkt vor dem Ozeanograpgischen Museum von Monaco. Hier war der berühmte Meeresforscher Jacques Yves Costeau jahrelang Direktor. Ein Besuch soll sich sehr lohnen. Wir haben es aber nicht gemacht. Man bräuchte wohl schon ein paar Stunden. Öffnungszeiten sind von 9 – 19 Uhr, ab Oktober von 10 – 18 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 11 € und für Kinder oder Studenten 6 €. Auf dem Platz vor dem Museum stehen öffentlich einige Exponate. Man findet ein Tauchboot und ein Fahrzeug einer französischen Polarexpedition.
Wenn man auf dem „Place de la Visitation“ aus dem Bus aussteigt und nach rechts geht kommt man in die schmale Gasse „Rue Emile de Loth“. Diese geht man bis zum Ende und kommt auf den Platz „Place de la Mairie“. Hier ist eine Post, wo man monegassische Briefmarken kaufen kann. Man kann die „Rue Emile de Loth“ oder parallel dazu die „Rue du Comte Félix Gastaldi“ weitergehen. Beide Gassen sind ab hier voll mit kleinen Läden und Restaurant zum stöbern und verweilen. Sehr nett dort. Am Ende der Straßen stößt man auf den „Place du Palais“. Man steht direkt gegenüber des Fürstenpalasts. Sehr interessant ist das Marschieren der Wachsoldaten vor dem Tor. Hier ist eine regelrechte Spur des rötlichen Bodens auch schon ganz abgenutzt. Es gibt auch einen tägliches Wachwechsel-Zeremoniell (ich glaube um 11:30 Uhr). Den Palast kann man auch besichtigen. Öffnungszeiten 9:30 Uhr bis 18:00 Uhr. Ab Oktober 10 Uhr bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 7 €, für Kinder 3,50 €. Filmen und fotografieren ist im Palast verboten. Jeweils rechts und links am Ende des Platzes vor dem Palast hat man einen tollen Ausblick auf die Stadteile. Links auf Fontvieille mit seinem kleinen Jachthafen, rechts auf La Condamine und Monte-Carlo mit dem großen Jachthafen und der Formel 1-Strecke. Links (Richtungen immer wenn man von vorn auf den Palast schaut) etwas unterhalb des Platzes gibt es übrigens eine öffentliche Toilette. Man muss eine kleine, schmale Gasse mit Handlauf in der Mitte runter und dann rechts einbiegen. Irgendwann hatten wir Hunger und wussten auch schon wo wir essen wollten. Im Stars ´n´Bars am Jachthafen. Also mit dem Bus Nummer 1 oder 2 zurück zum Hafen.
Essen im Stars ´n´Bars
An der Station „Princesse Stéphanie“ sind wir ausgestiegen. Entlang der Luxusjachten sind wir an der Straße „Quai Antoine 1er“ zum Restaurant und Club "Stars ´n´ Bars" gegangen. Es ist so wie ein HardRock Cafe oder ein Planet Hollywood, aber nicht mit Musikbezug oder Filmrequisiten, sondern mit Sport als Thema. Im inneren findet man mehrere Rennwagen, unter anderem einen Jordan F1, das Weltmeisterschaftsmotorrad der 500er von 1990, unzählige Originaltrikots, signierte Bälle und Footballs, Tennisschläger, Fahrräder der Tour de France und vieles Andere. Es gibt an der Treppe nach oben eine große Galerie mit Stars, die schon zu Besuch waren. Musik, Sport, Film, Showbiz, Politik. Weltstars über Weltstars, unglaublich. Im ersten Stock befindet sich ein RaceRoom, hier kann man an Simulatoren selber Rennen fahren. Dieser Teil hat allerdings erst ab 17.00 Uhr geöffnet. Schade. Das Restaurant ist sicherlich nicht für jeden etwas, wer allerdings HardRock Cafes oder Planet Hollywood mag wird es toll finden. Im inneren ist es sehr stark klimatisiert und etwas kühl. Man kann auch draußen sitzen, aber dann ist ja der Reiz mit den ganzen Originalsachen weg. Wir haben für 2 große Cola (2 x 5,50€), einen Cheeseburger mit Pommes (14,00 €) und einen Chickenburger mit Pommes (14,50 €) insgesamt 39,50 € gezahlt. Nicht ganz günstig, aber lecker.
Flughafen von Monaco
Nach dem Essen sind wir zum Flughafen von Monaco gefahren, Gibt’s nicht? Gibt doch! Im Stadtteil Fontvieille ist ein großer Heliport, von dem aus Hubschrauber-Linienflüge nach Nizza zum internationalen Flughafen gehen. Mit dem Bus Nummer 6 sind wir von der Haltestelle „Princesse Stéphanie“ bis „Héliport“ gefahren. Die Haltestelle „Héliport“ ist in der „Avenue des Guelfes“. Man steigt aus und geht nach rechts bis zur „Avenue des Ligures“. Diese geht man bis zum Ende, vorbei am Chapiteau de l´Espace Fontvieille, wo jährlich des Zirkusfestival von Monaco stattfindet. Danm steht man direkt vor dem Terminal von Heli Air Monaco. Über einen etwa brusthohen Zaun kann man die Starts und Landungen der Hubschrauber beobachten. Zwischen 8:37 Uhr und 20:07 Uhr kommt alle 30 Minuten ein Hubschrauber. Also immer um :37 nach und um :07 nach. Um :15 nach und :45 nach fliegt er auch gleich wieder ab nach Nizza. Die Helis brauchen für die Strecke ca. 7 Minuten. Der Linienflug von Monaco nach Nizza kostet 105 € , von Nizza nach Monaco 120 €, hin und zurück 210 €. Auch Rundflüge kann man hier buchen. Für 10 Minuten kostet der Helikopter 240 €, für bis zu vier Personen. Nicht gerade günstig. Obwohl, wenn man sich das mit vier Personen teilt, sind 60 € pro Person auch nicht wirklich teuer für einen solchen Rundflug. Wir waren nur zu zweit und haben keinen Rundflug gemacht. Obwohl mit jetzt erst auffällt das wir für den gleichen Preis, den AIDA auf Korsika aufruft, hier einen eigenen Heli gechartert hätten (der AIDA Rundflug in Ajaccio kostet nämlich auch 120€ pro Person, da wird der Heli aber vollgepackt mit Passagieren). Also wenn man im Urlaub einen Rundflug machen will, dann eher in Monaco!
Rückfahrt
Vom Heliport aus sind wir mit der Linie 6 zurück gefahren Richtung Bahnhof. Hier haben wir unsere Haltestelle verpasst und sind erst „Ostende“ an der „Avenue d´Ostende“ ausgestiegen. War aber nicht schlimm. Wir sind über die F1-Strecke zurückgeschlendert bis runter zum „Place Sainte-Dévote“. Von hieraus im Geländeeinschnitt wieder hoch zum Bahnhof. Wir sind um 15:37 Uhr mit dem RE81200 zurück nach Cannes gefahren. Wir waren 1 Stunde und 26 Minuten unterwegs (15 min Verspätung) und um 17:03 wieder zurück in Cannes. Wir sind den gleichen Weg durch die Fußgängerzone zurück zum Hafen gelaufen. Der Tender kam nach wenigen Minuten und wir waren um ca. 18:00 Uhr wieder an Bord.
Fazit
Ein absolut empfehlenswerter Ausflug. Einfach durchzuführen und günstig. Nizza soll nicht so besonders toll sein. Monaco ist aber absolut fantastisch. Von Cannes sieht man auch noch einiges. Also: machen! Die Straßen und Wege in dieser Beschreibung sind gut mit Google Earth nachzuvollziehen. Ich hoffe die Tipps helfen einigen bei Ihrer eigenen Planung. Die Zugfahrpläne bekommt man übrigens auch auf der Webseite der Deutschen Bahn.