05.05.05 - 15.05.05 AIDAcara: Tallinn, St. Petersburg, Helsinki, Stockholm, Visby, Danzig

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  • Reisebericht AIDAcara, 5.5.2005 – 15.5.2005
    Route: Tallinn, St. Petersburg, Helsinki, Stockholm, Visby, Danzig


    Allgemein
    Wir sind mit der allerersten Ostseetour der AIDAcara unterwegs gewesen. Auch wenn vieles vielleicht etwas holprig war, haben wir die Reise genossen. Und wir hatten schon einen Vorgeschmack von den Weißen Nächten, was sehr beeindruckend war. Anbei ein Reisebericht, der sich auf den genannten Zeitpunkt und unsere Erlebnisse bezieht.


    Warnemünde
    Liegeplatz:
    Cruise Terminal (Nähe Bahnhof Warnemünde/Passagierkai)
    Verbindung zur Stadt:
    S-Bahn-Verkehr zw. Rostock und Warnemünde (Dauer ca. 20 min.) oder kostenfreier Shuttle-Service von AIDA (Reisebeginn: Anmeldung ca. 4 Wochen vor Reiseantritt notwendig; Shuttle-Service ab 13 Uhr bis 17 Uhr / Reiseende: Schiffsfreigabe ca. 9 Uhr und ab 9.15 Uhr bis 11.30 Uhr kostenfreier Shuttle-Service ohne Anmeldung möglich)
    Besichtigung:
    Am Cruise Terminal entlang links durch Unterführung bei Bahnhof (Schild „Historischer Stadtkern“) über Brücke und dann rechts am Kanal entlang; bis vor zum grünen Leuchtturm an Kaimauer entlang.


    Tallinn
    Liegeplatz:
    Neben Fährhafen, Nähe Stadt
    Verbindung zur Stadt:
    zu Fuß durchs Hafengelände (Richtung weithin sichtbarem Kirchturm der St. Olav Kirche); am Hafenausgang kostenlose Stadtkarten zum Mitnehmen; bessere Karten gibt’s bei der Touristeninformation, die hinter dem Marktplatz liegt (bis dahin einfach die Hauptstraße namens „Pikk“ entlang gehen) – Dauer ca. 15-20 min.
    Besichtigung:
    Im Touristeninformationszentrum haben wir uns nach einer Stadtführung erkundigt. Man kann eine Tour bestehend aus 1 Std. Busfahrt + 1 Std. Spaziergang buchen (200 EEK). Oder man nimmt nur am Spaziergang teil (100 EEK). Achtung: Euro wird nicht akzeptiert. Daher haben wir am Marktplatz bei der Sampo-Bank getauscht (Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.30 - 17.30 Uhr, Sa 10 - 15 Uhr): 20 EUR = 296 EEK oder 15 EUR = 219 EEK. Die Wechselstube an der anderen Seite wollte Kommission und hätte uns daher für 200 EEK 20 EUR abgenommen!
    Die Stadtführungen werden gleichzeitig in Estisch und Englisch durchgeführt, was den Charme hat, daß man die Landessprache hört. Der Informationsgehalt ist jedoch nicht so hoch. Wir haben aber auch nur den Spaziergang mitgemacht. Dieser startet an der Ecke Tompea und Komandandi Tee (unterhalb des Dombergs und der Alexander-Nevsky-Kathedrale). Uhrzeiten: 11.30, 14.00 und 16.00 Uhr. Die Tour inkl. Busfahrt startet jeweils 1 Std. früher vor der Altstadt am Parkplatz neben dem Platz namens Viru Valjak (das muß ein Hotel sein). Zahlen kann man übrigens bei den Stadtführern selbst.
    Ein Erlebnis ist das mittelalterliche Restaurant namens „Olde Hanse“. Hier ist die Zeit zurückgedreht: die Kellner tragen historische Gewänder, die Beleuchtung besteht nur aus Kerzenlicht (Lage: links am Rathaus vorbei und rechts haltend in die Straße „Kuninga“. Gegessen haben wir dort allerdings nichts, weil wir nicht mit Euro hätten bezahlen können (Kreditkarte wäre gegangen). Allerdings gab es davor einen kleinen Stand, wo nach mittelalterlicher Methode heiße Mandeln hergestellt wurden. Die haben lecker geschmeckt (übrigens auch den Tauben...) – und die konnten wir mit Euro bezahlen (2 EUR oder 25 EEK).


    St. Petersburg
    Hafeneinfahrt/Hafenausfahrt:
    Dauer ca. 1 Std. (wir haben von 6.15 – 7.00 Uhr durchgehalten); führt durch den Container- und Frachthafen sowie an Wohnblocks in Plattenbauweise vorbei – gespenstisch...; erst spät kommen die Prachtbauten von St. Petersburg in Sicht. Die Abfahrt in St. Petersburg war klasse, da die AIDA in der Newa eine 180°-Drehung gemacht hat.
    Liegeplatz:
    Große Newa vor der Brücke „Lejtenanta Smidta“ (an der Folgebrücke „Dvorcovyi“ liegt bereits die Eremitage); kostenlose Stadtpläne gab’s direkt nach der Paßkontrolle
    Verbindung zur Stadt:
    per Bus bei Buchung von Ausflügen; ansonsten kann man durchaus zu Fuß ins Zentrum (20 min.)
    Besichtigung:
    Wir hatten 2 Tagesausflüge (ca. 8.00 – 16.00/17.30 Uhr) gebucht, die sich schon aufgrund der exzellenten russischen Stadtführerinnen absolut gelohnt haben (Achtung: die Streifen der Tickets dürfen vor der Paßkontrolle auf keinen Fall abgetrennt werden!). Wer ein Einzelvisum hat, kann die zentrumnahen Ziele (v. a. Eremitage, Peter-Paul-Festung, Erlöserkirche) durchaus auch selbständig besichtigen. Nachteil: man hat keine Erläuterungen z. B. in der Eremitage (Eintritt übrigens 350 Rubel = ca. 10 EUR).
    Zusätzlich hatten wir noch einen Ballettabend (PET09) gebucht, was zeitlich durchaus zu kombinieren war (genauso wie zwei Halbtagesausflüge). Allerdings entsprachen Organisation und Niveau der Vorstellung überhaupt nicht der Erwartung, die AIDA in der Ausflugsbeschreibung oder im Werbefilm geweckt hatte. Die Abendprogramme werden von der AIDA über Agenten gebucht – fragt daher lieber zehnmal nach, was tatsächlich geboten wird! Krisenmanagement und Kulanz nach unserer Beschwerde war übrigens alles andere als professionell!
    Der erste Tagesausflug (PET02) startete mit einer kurzen Stadtrundfahrt mit Photostops und ging mit dem Besuch der Eremitage weiter. Die Kunstsammlung ist sehr beeindruckend! Danach Mittagessen bei Harfenklängen und weiter zur Peter-Paul-Festung, wo die Zaren beerdigt sind. Beim Photostop auf dem Marsfeld kann man übrigens schöne Bildbände über St. Petersburg oder die Eremitage kaufen. Hier hat der Händler 7 EUR pro Buch verlangt. In der Eremitage kann man die gleichen Bildbände für 10 EUR kaufen. Aber die „fliegenden“ Händler, die Euch auf den Fluren der Eremitage begegnen, machen einen Sonderpreis: Bildband St. Petersburg + Eremitage für 15 EUR (jeweils ca. 150 Seiten).
    Der zweite Tagesausflug (PET12) führte uns zu den Palästen in Puschkin und Pawlowsk. Der Katharinenpalast ist nicht nur wegen des Bernsteinzimmers sehenswert! Alexanderpalast und Pawlowsk, wo die letzte Zarenfamilie gelebt hatte, kommen natürlich an den Pomp des Katharinenpalastes nicht heran, waren aber trotzdem ein schönes Erlebnis. Für den Bildband über das Bernsteinzimmer wollten die fliegenden Händler vor den Gebäuden übrigens 10 EUR (nur ca. 30-seitig), das es in den Läden im Inneren für ca. 5 EUR gab.


    Helsinki
    Liegeplatz:
    südöstliche Seite der Halbinsel Katajanoka
    Verbindung zur Stadt:
    zu Fuß ca. ? Std. bis zur Uspenski-Kathedrale; ansonsten per Straßenbahn (z. B. Nr. 4)
    Besichtigung:
    Es gab Gäste, die sich für 60 EUR ein Taxi gemietet haben, das sie herumgefahren hat und viel gezeigt hat. Wir haben die günstigere Variante gewählt, bei der man allerdings den Reiseführer selbst studieren muß: Straßenbahn 3T/3B, die jeweils in entgegengesetzter Richtung eine Tour (in Form einer 8) durch die Stadt fahren. Hierfür haben wir ein Gruppenticket beim Fahrer für 8 EUR (max. 6 Erwachsene) gekauft, das für alle öffentlichen Verkehrsmittel gilt.
    Bevor wir am Marktplatz in die Linie 3 eingestiegen sind, haben wir ab Schiff einen Abstecher zu den Jugendstilhäusern auf der Halbinsel Katajanoka gemacht, indem wir direkt in das Wohngebiet geg. der Anlegestelle gegangen sind. Mit diesem Schwenk waren wir innerhalb einer Viertel Stunde an der Uspenski-Kathedrale, von wo aus wir zum Senatsplatz weiterzogen. Die St. Nikolas-Kathedrale ist hier in ihrer Schlichtheit bemerkenswert. Auch die Bibliothek (insb. innen!) ist sehenswert.
    Am Marktplatz haben wir schließlich in der Touristeninformation den Streckenplan der Linie 3 (T/B) bekommen. Dieser besteht auch aus einer Beschreibung der Hauptsehenswürdigkeiten, die an den angefahrenen Haltestellen der Rundtour liegen (reine Fahrzeit ca. 1 Std.). Wir haben die Markthalle, den Kaivopuisto-Park, den Bahnhof, die Kallio-Kirche, die Felsenkirche usw. besichtigt. Da blieb uns keine Zeit mehr, zur Festungsinsel zu fahren, an der die AIDA allerdings beim Ein- und Auslaufen unmittelbar vorbeikommt.
    Die Rückfahrt zum Schiff haben wir dann per Straßenbahnlinie Nr. 4 ab Haltestelle Ylioppilastalo gemeistert (sobald die AIDA von der Straßenbahn aus sichtbar wird, kann man an den nächsten beiden Haltestellen aussteigen und die letzten 5 Minuten zum Pier laufen.


    Stockholm
    Hafeneinfahrt/Hafenausfahrt:
    Dauer ca. 4 Std. durch die Schären, v. a. am Anfang (früh aufstehen!) faszinierend, da sich das Schiff durch die kleinen und kleinsten Inselchen dieses Archipels durchschlängelt
    Liegeplatz:
    an Stadsgardsleden, geg. Halbinsel mit Tivoli/Skansen/Vasa-Museum
    Verbindung zur Stadt:
    erst ca. ? Std. zu Fuß bis Haltestelle Slussen, von dort per Bus/Metro
    Besichtigung:
    In der Metro-Station „Slussen“ haben wir ein Tagesticket gekauft, das für alle öffentlichen Verkehrsmittel inkl. Fähre zwischen Tivoli (Vergügungspark) und Slussen gültig ist. Kostenpunkt: 95 SEK/Person. Euro wird nicht akzeptiert, aber Karte. Achtung: Hier auch gleich nach einem Linienplan des Verkehrsnetzes fragen und mitnehmen! Die Fähre fährt viertelstündlich.
    Wir sind ab Slussen mit dem Bus Nr. 47 zum Touristeninformationszentrum am Kunsgradgarden gefahren (auf dem Platz standen die japanischen Kirschbäume in voller Blüte!). Hätten wir uns aber sparen können – die Stadtpläne waren vergriffen. Also mußten wir uns auf den Reiseführer verlassen. Somit sind wir wieder mit Bus Nr. 62 ab Kunsgradgarden zurück Richtung Stadshuset (auf Kungsholmen) gefahren. Das macht man besser gleich mit der Nr. 3 von Slussen aus, um sich den Umweg zu sparen. Aber der Turm des Rathauses ist aufgrund der Bauweise (innen) und der Aussicht unbedingt zu empfehlen (Eintritt 20 SEK, was auch in Euro zu bezahlen war – ungefähr 2,50 EUR). Der Aufzug führt übrigens nur bis zu einem Teil des Turms; den Rest haben wir über einen geradezu unendlichen Wendelgang und knarrende Holztreppen zurückgelegt. Neben der herrlichen Aussicht auf Stockholm hatten wir einen tollen Blick auf die AIDA.
    Zurück sind wir mit Bus 62 bis zum königl. dramat. Theater gefahren, wo wir ein wenig an der Flaniermeile (Strandvagen – prachtvolle Häuser!) entlang geschlendert sind. Dann wieder per Bus 47 zum Vasa-Museum (Eintritt 80 SEK/Person – gezahlt mit Karte). Absolut sehenswert und beeindruckend! Benötigte Zeit mind. 1 Std.
    Von dort aus ging’s zum Skansen (erstes Freilichtmuseum der Welt). Eintritt: 70 SEK und Orientierungskarte für 5 SEK – zahlbar in Euro oder mit Karte. Anhand der Hauptlinie (reine Gehzeit ca. 1 Std.) haben wir über 2 Stunden die friedliche Dorfwelt genossen. Besonders die Tierwelt war faszinierend: Pfauen mit Rad, Fohlen, Bärenkinder, Elchbabys (20 Stunden alt!), Schleiereule, viele Gänse...
    Wenig weiter liegt neben dem Vergnügungspark Tivoli (zur Info: 60 SEK Eintritt) die Fähranlegestelle – rüber nach Slussen. Von dort aus sind wir in die Altstadt (Gamla Stan) zum königlichen Schloß und der Krönungskirche (Storkyrka) gefahren und haben die Gäßchen der ursprünglichen Altstadt genossen. Die Krönungskirche war zu dem Zeitpunkt leider geschlossen, aber wir konnten einen Blick erhaschen... Für Riddarholmen blieb nun keine Zeit mehr, so daß wir die letzte Strecke mit der Metro gefahren sind, um wieder zu Fuß zum Schiff zurückzukehren.


    Visby
    Liegeplatz:
    lt. Planung Reedehafen; aber wir konnten direkt am Kai anlegen
    Verbindung zur Stadt:
    ca. ? Std. bis zur Stadtmauer (auf dem Weg dorthin liegt am Hafen das Informationszentrum)
    Besichtigung:
    Kurze Besichtigungstour per Fuß durch Visby. Allerdings waren die Kirchenruinen alle geschlossen, da die Saison erst im Juni richtig losgeht. Die mittelalterliche Romantik schlug daher eher in Enttäuschung um. Wir haben aber einen netten Bonbonladen („Karamell Boden“) am Wallers Plats gefunden und einen günstigen Espresso in einem gemütlichen Künstlerladen „fröken evel“ Nähe Marktplatz (Stora Torget, Ecke Södra/Drottensg.) getrunken. Im Botanischen Garten sind wir „lustgewandelt“ und hatten malerische Hintergründe für Photoaufnahmen.
    Die Villa Kunterbunt hätte lt. Info Touristenzentrum erst am Folgetag aufgemacht, obwohl wir uns fast schon Fahrräder geliehen hätten. Die kosten übrigens ca. 65 SEK/Tag. Leihstationen gibt’s hinter dem Touristeninformationszentrum (täglich 9 – 18 Uhr) und gegenüber des Cruise Terminals (auskunftsgemäß nur Sa/So, 10 – 17 Uhr). Das Taxi bis zur Villa Kunterbunt hätte wohl ca. 100 SEK (eine Strecke) kosten dürfen; mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist sie anscheinend geradezu unmöglich zu erreichen.


    Danzig
    Liegeplatz:
    Französischer Kai
    Verbindung zur Stadt (hier: Danzig):
    - per Zug (Dauer ca. ? Std., Kosten 4 PLN/Person; Tickets gibt’s jeweils bei den SKM-Schaltern – Ticket vor Betreten des Zuges unbedingt entwerten); Entfernung zwischen Kai und Bahnhof in Gdynia beträgt ca. 4-5 km, die per Bus oder Taxi zurückgelegt werden können (Taxigebühr ca. 10-15 PLN)
    - per Taxi (Dauer ca. ? Std., Kosten ca. 40-60 PLN = ca. 10-15 EUR, Touristen zahlen aber erfahrungsgemäß zwischen 25-35 EUR => also verhandeln!)
    Besichtigung:
    Wir sind erst nach Oliwa (Zisterzienserkloster) gefahren, da täglich um 10 Uhr eine halbstündige Orgeldemonstration in der Domkirche stattfindet. Die Vorführung war sehr imposant.
    Dann sind wir weiter nach Danzig gefahren und haben die Rechtstadt besucht. Der ganze Stadtkern ist ein Schmuckkästchen! Insbesondere die Frauengasse, in der es neben dem Langen Markt die meisten Bernsteinläden gibt. Bei Kauf unbedingt handeln! Außerdem ist es sicherer, bei den Juwelieren zu kaufen – die Straßenhändler könnten einem auch mal Plastik unterjubeln wollen!
    Wir sind vom Goldenen Tor aus über die Lange Gasse zum Langen Markt gelaufen, an dem das Rathaus (Innenbesichtigung interessant, Eintritt 6 PLN), der Artushof, das Goldene Haus und der Neptunbrunnen stehen. Im Anschluß haben wir die Marienkirche besichtigt und sind durch die Frauen- und Heiligengasse geschlendert. Später haben wir auch die Nikolauskirche angeschaut, die ebenfalls sehenswert ist. Zum Abschluß gehörten noch das Krantor und das Grüne Tor dazu.
    Den Rückweg haben wir mit dem Zug angetreten. Vom Bahnhof in Gdynia ist es etwas mühselig zum Schiff zu gelangen. Letztlich mußten wir doch ein Taxi nehmen, um noch pünktlich zum Schiff zu kommen.