Einmal um Kap Hoorn - Reisebericht unserer Südamerika-Kreuzfahrt vom 03.-17.02.2018

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  • Unsere Schiffsreise Rund ums Kap Hoorn (mit Vor- und Nachübernachtung) fand vom 01.-19.02.2018 statt.
    Es war eine wunderschöne Reise. Dazu hat natürlich maßgeblichdas Wetter beigetragen.
    In Buenos Aires hatten wir eine 4-stündige Stadtrundfahrt (war in unserem Reise-Paket enthalten), die war sehr informativ. Buenos Aires ist eine großartige Stadt! Wir shaen den Plaza de Mayo mit Casa Rosada und der Catedral Metropolitana (hier war Papst Franziskus vor seiner Papstwahl eingesetzt), waren im Viertel La Boca mit den bunten Häusern, sahen die Floralis Generica und den Friedhof Recoleta mit dem Grab von Evita Peron. Nachmittags sind wir nochmal auf eigene Faust losgezogen, waren im Palacio Barolo (toller Blick vom Balkon auf die Stadt), Reise um Kap Horn am Theater Colon und in der Galeria Pacifico (Prachtbau).
    Am nächsten Tag ging es aufs Schiff (Norwegian Sun). Den Rest des Tages nutzten wir,um das Schiff zu erkunden. Die Kabine war groß und geräumig. Innenkabine IA Norwegian SUN Die Einrichtung des Schiffes ist schon ein bisschen in die Jahre gekommen, aber in Ordnung. Abends ging es dann (sang- und klanglos, kein Hupen, kein Auslaufsong) los.
    Am nächsten Tag stand Montevideo auf dem Programm. Montevideo Hier hatten wir eine deutschsprachige, 4-stündige Stadtrundfahrt über NCL gebucht. Sie ist empfehlenswert. Wir sahen den Palacio Salvo, den Palacio Legislativo (Regierungspalast), das Teatro Solis, das Fußballstadion, die großen Monumente Bullock Cart und Postkutsche und besuchten Playa Verde. Die Tour endete in der Nähe des Hafens an der großartigen Markthalle - die muss man gesehen haben.
    Es folgte ein Seetag. Ich muss sagen, die Seetage waren recht langweilig. Das Programm ist sehr amerikanisch. Glücksspiele über Glücksspiele - zu denen man natürlich immer kostenpflichtige Lose oder Pläne erwerben kann - nicht so unser Ding. Die Lektorenvorträge waren ok, aber in englisch und daher manchmal schwierig verständlich. Am Anfang der Tour war es sonnig und warm, so dass man das Sonnendeck gut nutzen konnte, später wurde es kälter und windig, da musste man sich eher innen aufhalten.
    In Puerto Madryn hatten wir einen privaten Ausflug (sentir-patagonia.com.ar) zur Halbinsel Valdes gebucht. Das war weit, aber sehr schön, Wir sahen die ersten Guanakos, Gunakos auf der Halbinsel Valdes Pinguine (Magellan-Pinguine), Magellan-Pinguin auf Valdes Seelöwen und Seeelefanten Seelöwen auf Halbinsel Valdes .
    Nach einem Seetag sollte der erste Höhepunkt anstehen: Die Falklandinseln.
    Hier hatten wir - zusammen mit der amerikanischen Gruppe - eine Tour mit "Estancia Excursions" zum Volunteer-Point gebucht.
    Da auf den Falklandinseln getendert wird und der Wind und der Seegang doch oft recht rauh sind, können viele Schiffe hier nicht anlanden.
    Glücklicherweise hat es bei uns geklappt.
    Wir sollten unbedingt eins der ersten Tenderboote erwischen, weil der Ausflug weit und lang war. Vom NCL aus wird dorthin keine Tour angeboten.
    Wir wurden aufgeteilt und jeweils 4 Personen stiegen zu einem Fahrer in einen Jeep. Zunächst ging es etwa 1 Stunde über teilweise geteerte, teilweise geschotterte Straßen.
    Dann begann der "Ritt" durch die ausgespülte Torflandschaft. 2 Stunden wurden wir ordentlich durchgeschüttelt. Wie die Fahrer hier eine Orientierung hatten, war mir vollkommen schleierhaft.
    Fahrt zum Volunteer Point / Falklandinseln
    Der "Ritt" zum Volunteer Point
    Dann erreichten wir das große Ziel: Volunteer Point
    Hier hat sich eine Kolonie Königspinguine zum Brüten angesiedelt. Es war sensationell:
    Königspinguine am Volunteer Point


    Königspinguine am Volunteer Point
    Wir konnten Pinguine mit ihrem Ei auf den Füßen sehen:
    Königspinguine am Volunteer Point
    jede Menge kleine Baby-Pinguine
    Königspinguine am Volunteer Point
    Die Pinguine sind an uns vorbei zum Strand gewatschelt
    Königspinguine am Volunteer Point
    Daneben - fast unbemerkt - siedelte auch eine KolonieGentoo-Pinguine - auch sie sind wirklich süß und sehenswert:
    Gentoo-Pinguin am Volunteer Point
    Nach ca. 90 Minuten Aufenthalt mussten wir leider wieder zurück. Es war schon heftig, wieder durch diese ausgespülten Landschaft zurückzufahren und nie war ich
    schon jemals so froh, wenigstens wieder eine Schotterpiste zu sehen.
    Ca. 30 Minuten vor Abfahrt des letzten Tenderbootes waren wir zurück am Schiff - überglücklich für dieses Erlebnis.
    Teil 3:
    Auf dem Weg zum Kap durften wir die ersten Delfine sehen. Es waren "gestreifte" - patagonische Delfine:
    Patagonische Delfine
    Am Nachmittag des nächsten Tages kamen wir dann tatsächlich an - am Kap Hoorn.
    Das Wetter war gnädig und so entschied sich der Kapitän, nach "alter Seemanns-Manier" das Kap einmal komplett zu umrunden.
    Kap Hoorn
    Der Seegang wurde mit "Rough Mounting Seas" beschrieben.
    Wir wurden von der MS Albatros verfolgt, an der man denSeegang recht gut erkennen kann:
    MS Albatros am Kap Hoorn 2 MS Albatros am Kap Hoorn
    Gut zu sehen war das Albatros-Denkmal für die am Kap Hoorn umgekommenen Seeleute.
    Albatros am Kap Hoorn
    Für viele auf dem Schiff war diese Umrundung ein Traum und der absolute Höhepunkt der Reise.
    Ein bisschen schade fand ich, dass NCL dies nicht einbisschen feierte. Dafür mussten wir selbst sorgen
    Teil 4:
    Nun stand Ushuaia - die Stadt am Ende der Welt - auf dem Programm.
    Die Einfahrt war noch etwas bewölkt, im Laufe des Tages riss die Wolkendecke aber auf.
    Ushuaia - Stadt am Ende der Welt
    Geplant hatten wir eigentlich einen Ausflug auf dem Beagle-Kanal. Leider hatte uns über Nacht eine ordentliche Übelkeit erwischt.
    Zunächst führten wir es noch auf die starken Seegang am Kap Hoorn zurück. Später sollte sich herausstellen, dass viele auf dem Schiff
    vom lästigen Noro-Virus heimgesucht worden waren.
    Unseren Ausflug sagten wir vorsichtshalber ab, da wir uns nicht vorstellen konnten, jetzt mit einem kleinen Schiffchen unterwegs zu sein.
    Wir wollten aber an die frische Luft und schlenderten so ein wenig durch Ushuaia.
    Am frühen Nachmittag hieß es bereits wieder "Alle Mann an Bord" und los ging es nun in den Beagle-Kanal.
    Das Wetter war uns wieder wohlgesonnen. Gespannt warteten alle auf die Allee der Gletscher.
    Und dann erschienen sie:
    Allee der Gletscher Allee der Gletscher Allee der Gletscher
    5 Gletscher passierten wir in herrlichem Licht. Es war wirklich traumhaft und eine große Entschädigung für den am Morgen verpassten Ausflug.

  • Teil 5:
    Am nächsten Tag stand Punta Arenas auf dem Plan. Auch hier hatten wir wieder eine Tour (diesmal vom Schiff aus organisiert) zu Pinguinen gebucht (wann sieht man die sonst nochmal wieder?).
    Es ging zunächst mit dem Bus, dann mit einem kleineren Passagierschiff zu Magdalena Island. Es ist ein Naturschutzgebiet mit einer unglaublich großen Ansammlung an Magellan-Pinguinen
    Magellan-Pinguine auf Magdalena Island


    Magellan-Pinguine auf Magdalena Island


    Magellan-Pinguine auf Magdalena Island
    Sie waren herrlich zu beobachten. Man konnte auch diverse Vögel dort sehen, in erster Linie Komorane.
    Auf dem Rückweg kamen wir an einem privaten Schiffsmuseum am Ufer der Magellanstraße vorbei.
    Es handelt sich dabei um Nachbauten historischer Schiffe in Originalgröße.
    Die Nao Victoria war ein 27 Meter langes und 7 Meter breites Schiff. Sie war Teil der von Magellan befehligten Flotte, die den Seeweg durch den amerikanischen Kontinent
    entdeckte, und sie war das einzige der fünf Schiffe, das die erste Weltumsegelung vollendete. Sie war auch das erste Schiff, das die Region 1520 erforschte.
    Daneben sieht man die James Caird und den Schoner Ancud.
    Museo Nao Victoria

  • Teil 6: Magellanstraße, Chilenische Fjorde und Puerto Chacabuco
    In den nächsten 3 Tagen hatte uns das Wetterglück ein wenig verlassen. Da wir meine für mich wichtigen Höhepunkte schon bei gutem Wetter passiert hatten, machte es mir weiter nichts aus.
    Es ging an 2 Seetagen durch die Magellanstraße und die Chilenischen Fjorde. Die Fjorde sind den norwegischen Fjorden sehr ähnlich.
    Leider regnete es, war neblig und es wehte ein kalter Wind.
    Bei kurzen Momenten mit ein wenig Sonne konnten wir einige Bilder machen:
    Hier in der Magellanstraße
    Magellanstraße
    und in den Chilenischen Fjorden:
    Chilenische Fjorde
    Am 3.Tag erreichten wir Puerto Chacabuco.
    Dort hatten wir einen Ausflug mit "puertochacabucotours.com" gebucht. Dahinter steht ein aus Deutschland ausgewandertes Paar. Mit Angelika hatte ich im Vorfeld schon sehr netten Kontakt.
    Wir fuhren durch den kalten Regenwald, zu zwei Wasserfällen und 2 großen Seen. Während der Tour versorgten sie und ihr Mann uns mit regionalen Köstlichkeiten - es war sehr herzlich.
    Puerto Chacabuco
    Mit großem Glück konnten wir sogar einige seltene Vogelarten sehen, die dort leben:
    Die Schwarzzügelibisse:
    Schwarzzügelibis
    Schopfkarakas
    Schopfkaraka
    und einen Rotbrustfischer (eine Eisvogelart)
    Rotbrustfischer
    Trotz des eher verhangenen Wetters war es auf diese Weise doch ein toller Ausflug.

  • Teil 7:
    Der nächste Hafen war Puerto Montt. Hier hatten wir einen Ausflug mit Denis Purtov (http://www.puertomontt-excursiones.com/) gebucht.
    Zunächst schauten wir bei noch recht trübem Wetter das Städtchen Puerto Montt an. Die Stadt ist von deutschen Auswanderern geprägt.
    Es gibt einen Deutschen Club, die Deutsche Feuerwehr und viele Hinweise auf die Deutschen, die dort leben.
    Anschließend ging es zu den Petrohue Wasserfällen und dem Vulkan Osorno. Wir wussten nicht, ob er überhaupt zu sehen sein wird.
    Doch je näher wir dem Ziel kamen, desto freundlicher wurde das Wetter. Und dann konnten wir unser Glück kaum fassen:
    An den Wasserfällen angekommen riss die Wolkendecke auf und der Vulkan kam zum Vorschein:
    Petrohue Fälle und Osorno Vulkan
    Anschließend ging es zum heiligen See, der - von Gletscherwasser gespeist eine herrliche türkise Farbe aufweist.
    Da das Wetter so herrlich schien, bekamen wir das Angebot, zur Skistation auf den Vulkan in 1300 m Höhe zu fahren.
    Doch kaum hatten wir uns dafür entschieden, kam eine neue Wolkenfront hereingezogen und wir gaben das Vorhaben wieder auf.
    Es ging zur Mittagspause nach Puerto Varas, der Stadt am Ufer des Llanquihue-Sees, die ebenfalls von deutschen Siedlern gegründet worden ist.
    Hier hatten wir Zeit zur freien Verfügung. Zunächst schauten wir uns das Städtchen mit der herrlichen Kirche auf dem Hügel an,
    danach setzten wir uns noch auf eine Terrasse, um einen sehr leckeren Eiskaffee zu trinken.
    Die nächste Station war der Fischmarkt in Puerto Montt. Der ist wirklich sehenswert. Unglaublich, welche Sorten an Frischfisch und Muscheln hier verkauft werden.
    Und dann trauten wir kaum unseren Augen: Hinter dem Fischmarkt warteten Seelöwen im Wasser. Sie werden hier wohl mit Fischabfällen
    gefüttert und kommen nahezu direkt ans Ufer:
    Seelöwe in Puerto Montt
    Danach ging es zurück zum Schiff.
    Bei der Ausfahrt aus Puerto Montt hatten wir wieder bestes Wetter und konnten nochmal einen Blick zu den Vulkanen Osorno und Calbuco werfen
    Die Vulkane von Puerto Montt

  • Nach einem weiteren Seetag hieß es Abschied nehmen vom Schiff.
    Statt wie ursprünglich gebucht, endete unsere Kreuzfahrt nicht in Valparaiso sondern in San Antonio. Warum inzwischen nahezu alle Kreuzfahrtschiffe an diesen Hafen auswichen, konnte uns keiner beantworten.
    In San Antonio wurden wir bereits erwartet.
    Zunächst fuhren wir durch die Weingebiete Chiles, das Casablanca-Tal und das Tal von Curacavi.
    Vina Mar
    Anschließend brachten wir unsere Koffer ins Hotel nach Santiago und starteten dort zu einer vierstündigen Stadtrundfahrt.
    Wir sahen die Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt, unter anderem die Kathedrale am Plaza de Armas
    Santiago de Chile
    den Präsidentenpalast La Moneda
    Santiago de Chile
    und vielen tollen Gebäuden, die zum Teil den Baustilen aus London, Paris und New York nachempfunden worden sind.
    Santiago de Chile
    Anschließend ging es auf den Hausberg Cerro San Cristobal
    Von hier aus hat man einen tollen Blick auf die Stadt vor den Anden
    Santiago de Chile
    und auf Südamerikas höchstes Gebäude, das Costanera Center
    Santiago de Chile

  • Jede Reise geht einmal zu Ende, so auch unsere.
    Auf dem Heimflug hatten wir nochmal gutes Wetter und konnten Einiges anschauen:
    Zunächst dem Kessel von Santiago
    Heimflug
    Wir flogen erst mal Richtung Meer, um an Höhe zu gewinnen.
    Anschließend ging es dann wieder ins Landesinnere
    Heimflug
    Gut konnten wir die Anden sehen:
    Die Anden
    Und dann tauchte er fast neben unserem Fenster auf: Der knapp 7.000 Meter hohe Aconcagua
    Aconcagua
    Dass es sich hier alles um Erdbebenzone handelt, sah man ebenfalls gut von oben:
    Erdbebenzone
    Anschließemd tauchte noch einer der großen Salzseen von Argentinien unter uns auf:
    Lago Salinas Grandes
    Leider wurde es später bewölkt und anschließend dunkel.
    Als die Sonne wieder aufging, waren wir bereits in Europa
    Heimflug


    Ich hoffe, Euch hat der Reisebericht gefallen. Für Fragen stehe ich Euch natürlich gern zur Verfügung. Ganz viele weitere Bilder zu dieser Reise und unseren sonstigen Reisen kann man über den in der Signatur angegebenen Link finden.