Koffer im Kabinengang - was passiert, wenn etwas passiert?

Andre_P · 28. Juni 2017

Hallo,

ich weiß nicht, warum ich mir die Fage nicht schon viel eher gestellt habe:

Von AIDA kenne ich es so, dass die Koffer bei der Anreise vor die Kabine gestellt werden. Auch bei der Abreise hat man die Möglichkeit, die Koffer im Kabinengang für die Abholung zu platzieren. (Wie es bei anderen Reedereien mit den Koffern gehandhabt wird weiß ich leider nicht.)
Alles schön und gut.

Jetzt kommt das "Aber":

Die Kabinengänge sind ja auch Fluchtwege. Und so sehr breit sind die Gänge ja auch nicht.
Wie also kann AIDA es rechtfertigen, dass die Koffer dort als Stolperfallen den Fluchweg behindern?
Wenn tagsüber die Wagen vom Housekeeping dort stehen, ist es zwar noch enger, aber da hoffe ich mal, dass das Wegräumen dieser Wagen im Notfall geregelt ist. (Früher, als die SNRÜ noch 10:20 Uhr am ersten Seetag war, standen die Wagen ja auch nicht im Kabinengang.)

Bei den Koffern ist das aber anders. Am Anreisetag verschwinden die zwar nach und nach in der Kabine, wenn die Gäste sie selber mit rein nehmen.
Aber vor der Abreise? Da stehen die ersten Koffer schon um 22:00 Uhr auf den Kabinengängen und warten auf die Abholung. Und pünktlich um 02:00 Uhr sind die ja auch nicht alle weggeräumt. Zumal sich ein Notfall nicht an die Zeiten halten wird, in denen keine Koffer vor den Kabinen stehen.

Zumindes am Anreisetag könnte man das Problem lösen, indem man die Koffer direkt in die Kabine stellt.
Aber wie würde man das am Abreisetag lösen? Da würde mir nur einfallen, dass man den Koffer nicht vor die Kabinentür stellt, sondern selber zu einem bestimmten Sammelpunkt bringt. Nur, wie würden die Passagiere darauf reagieren, wenn der Abhol-Service wegfallen würde?

Wie seht Ihr das?
Hat zufällig schon mal jemand von Euch zu dem Thema eine Aussage seitens AIDA (oder einer anderen Reederei) bekommen?

Gruß
André

@ Admins
Sollte ich im falschen Forenbereich gelandet sein, oder wenn diese Frage schon einmal woanders diskutiert wurde, dann bitte entsprechend verschieben.

Trockenmatrose · 28. Juni 2017

Hallo Andre,

das ist eine berechtigte Frage. Stell doch die Frage mal in der Weblounge unter Fragen und Antworten
auf der Aida Seite ein. Vielleicht bekommst Du von dem netten Team auch eine vernünftige Antwort.

Viele Grüße

Elbschipper · 28. Juni 2017

Das wird mal wieder spannend, ich hol schon mal Chips und Getränke

Larissa1996 · 28. Juni 2017

die koffer stehen doch recht platzsparend am rand find ich und es müssen ja nur die vorbei, die dort die kabine haben.
mehr platz hast du dann auf der treppe auch nicht, wenn da 2000 leute runter wollen.

Enigma1902 · 28. Juni 2017

Wenn der Kahn aber Schieflage hat und der ganze Gang mit umgefallenen Koffern voll ist?

Also sicher kann das nicht sein. Eher sogar lebensgefährlich.

karpe · 28. Juni 2017

We einmal eine Übung in verrauchten Fluren (z.B. in der Feuerwehrschule) mitgemacht hat, weiß wo das Problem ist: Man sieht praktisch nichts mehr und jeder Gegenstand im Gang wird zur Stolperfalle.

_Meerelfe_ · 28. Juni 2017

Wenn künftig gar keine Koffer mehr vor der Kabine stehen sollen, würde das ja bedeuten, dass JEDER am Abreisetag seine Sachen selber schleppt. Na viel Spaß! Dann sind im Nu sämtliche Gänge, Treppenhäuser und Lifte verstopft. Was ist denn dann mit der Sicherheit?

Von durch drängelnde Mitreisende verursachte blaue Flecken, Schürfwunden oder Stürzen mal ganz abgesehen ...

Laba42 · 28. Juni 2017

Zitat von Larissa1996

die koffer stehen doch recht platzsparend am rand find ich und es müssen ja nur die vorbei, die dort die kabine haben

Ja aber wenn nur einer bei der "Flucht" eine Koffer vom Rand umtritt dann liegt der im Gang und die anderen hinter Ihm stolpern dann darüber.

Aber mal ehrlich man kann sich nicht für alles absichern und dann finde ich es schon praktisch das "AIDA" unsere Koffer runter trägt.

Georg

reisesehnsucht · 28. Juni 2017

Zitat von karpe

We einmal eine Übung in verrauchten Fluren (z.B. in der Feuerwehrschule) mitgemacht hat, weiß wo das Problem ist: Man sieht praktisch nichts mehr und jeder Gegenstand im Gang wird zur Stolperfalle.

@karpe Da bin ich ganz deiner Meinung. Andererseits gehe ich mal davon aus, dass es eine entsprechende Vorschrift für die Fluchtwege auf Kreuzfahrtschiffen gibt und AIDA bestrebt ist, diese Vorschriften einzuhalten. Allein schon zur Vermeidung möglicher Regressansprüche im Schadensfall. Aber nichts genaues weiß ich nicht.

Vielleicht spielt es bei den Regelungen zu den Fluchtwegen auch eine Rolle, ob sich das Schiff auf See befindet oder im Hafen? Für mich persönlich macht es aus den genannten Gründen allerdings keinen Unterschied.

Larissa1996 · 28. Juni 2017

ich seh das wie meerelfe und hab mehr angst vor den mitreisenden als vor den koffern...
man bedenke, wie manche sich schon aufführen, wenns nur ums abendessen geht...

_Meerelfe_ · 28. Juni 2017

Zu diesem Thema habe ich gerade mal gegoogelt und den nachfolgenden Artikel gefunden:

https://www.rechtslupe.de/zivi…ahrtschiff-koffer-3111054.

reisesehnsucht · 28. Juni 2017

Zitat von _Meerelfe_

Zu diesem Thema habe ich gerade mal gegoogelt und den nachfolgenden Artikel gefunden:

https://www.rechtslupe.de/zivi…ahrtschiff-koffer-3111054.

Na ja, das Urteil sehe ich als nicht zutreffend an, da es nur die Nutzung der Kabinengänge unter "normalen" Umständen betrifft. So gibt das Gericht u.a. an, das die Kabinengänge hinreichend ausgeleuchtet seien. Das allerdings kann im Schadensfall, und nur darum geht es wohl in der Frage von @'Andre_P, durchaus anders aussehen (z.B. verrauchte Gänge, Ausfall der normalen Beleuchtung und und..).

Im Normalfall habe ich Zeit und kann mich auf die im Gang befindlichen Hindernisse, sprich Koffer, einstellen und so den Schadensfall vermeiden (so der Urteilstenor). Also hilft dieses Urteil hier nicht weiter.

Andre_P · 28. Juni 2017

Zuerst einmal: schön, dass hier so rege diskutiert wird.

@Elbschipper
Geht auch Popcorn?

Zitat von Trockenmatrose

Stell doch die Frage mal in der Weblounge unter Fragen und Antworten

Das kann gerne jemand anderes machen und dann biite hier berichten.

Wegen einer Frage werde ich mich jetzt nicht extra dort anmelden. (OK, mag sein, dass ich da schon mal angemeldet war, aber ich habe jetzt ehrlich gesagt keine Lust, mich da um neue Zugangsdaten zu kümmern. )

@_Meerelfe_
Interessante Seite.
Allerdings bezieht sich dieses Urteil wohl auf eine Situation, die kein Notfall war. Und in dieser Situation kann ich sehr gut verstehen, wenn man da selber Schuld ist wenn man über einen Koffer stolpert.

Aber wie auch schon Georg (und auch reisesehnsucht) gesagt hat: in einer Paniksituation, wenn alles nur so schnell wie möglich nach draußen will, kann ein Stolpern eine Kettenreaktion auslösen.
Und dass nur diejenigen da vorbei müssen, die dort die Kabine haben, lasse ich so nicht gelten. Denn zum einen braucht nur einer in die falsche Richtung laufen, und alle rennen wie die Lemminge hinterher. Zum anderen ist ein Fluchtweg ja auch ein Rettungsweg. Und da können Koffer im Weg schon hinderlich sein, wenn der Löschtrupp sich zum Brandort durchkämpfen muss.

Vielleicht habe ich ja demnächst auf dem Schiff mal die Gelegenheit diese Frage zu stellen...

_Meerelfe_ · 28. Juni 2017

@Andre_P, @reisesehnsucht:

Na ja, aus der Threadüberschrift geht nicht hervor, was im "Notfall" passieren würde. "Koffer im Kabinengang - Was passiert, wenn etwas passiert?" Dazu passt dieser Artikel meiner Meinung nach schon.

Wenn hier explizit diskutiert werden soll, was im Falle eines wirklichen Notfalls passiert, könnte die Threadüberschrift ja vielleicht etwas anders formuliert werden. So nach dem Motto: "Koffer im Kabinengang - Was passiert im Notfall?" Dann hätte ich diesen Artikel auch nicht gepostet.

, wenn ich dieses Thema dadurch etwas "aufgeweicht" haben sollte.

Andre_P · 28. Juni 2017

@_Meerelfe_
Alles gut, kein Problem. passt schon.
Ich habe Deinen Beitrag wohl etwas falsch verstanden, und auf die die vorhergenden Beiträge bezogen, die die Notsituation betrachtet hatten.

Vorweg: ich gebe zu, dass ich das Urteil verstehen kann. Denn im Normalfall sollte da genügend Platz in den Kabinengängen sein um unfallfrei an den Koffern vorbei zu kommen.
Aber interessant ist schon, dass das Urteil gar nicht erst auf eine mögliche Notsituation eingeht. Und noch schöner ist, dass das Gericht die wirtschaftlichkeit für Reederei und eine bequeme Abreise der Passagiere noch vor die Gesundheit der Passagiere stellt:

Zitat von 'aus dem von _Meerelfe_ verlinkten Artikel

Für diesen Fall müsste die Reiseveranstalterin bei Erwägung der vorhandenen personellen Ressourcen und unter Einbeziehung wirtschaftlicher Überlegungen gänzlich von ihrem Angebot Abstand halten, womit umgekehrt zusätzlich Beschwernisse für die Passagiere beim Verlassen des Schiffes zum Reiseende einher zu gehen drohten, da jeder Einzelne sein Gepäck mit sich vom Schiff zu transportieren hätte, was wiederum zu individuellen Belastungen und allgemeinen Zeitverlusten führen könnte. Bei Abwägung dieser Vor- und Nachteile sowie der mit der vorübergehenden Gepäckabstellung in den Kabinengängen eintretenden Gefahrenlage, die unter Beachtung der aufgezeigten Umstände als eher gering einzustufen ist, wirkt der Vorwurf eines Überwachungsverschulden deshalb unangemessen.

(Hervorhebungen von mir)

_Meerelfe_ · 28. Juni 2017

@Andre_P: Schon gut, passt schon.

Fichtenmoped · 28. Juni 2017

Auf der anderen Seite gibt es sogar Kreuzfahrtterminals, in denen es verboten ist sein Gepäck selbst mit von Bord zu nehmen. (Miami Terminal J zum Beispiel)

Was wäre eine Lösung, die die Fluchtwege frei hält? Am Tag vor der Abreise kommt der Koffertransport zwischen 12:00 und 19:00Uhr an der Kabine vorbei und nimmt das Gepäck mit oder man wird veranlasst, sein Gepäck auf Deck3 zwischen 19:00 und 23:00Uhr an einen Schalter abzugeben?
Das wirft andere Fragen auf und wird garantiert auch wieder einen Aufschrei an Bord (und hier im Forum) provozieren...

Tommi · 28. Juni 2017

Moin,
bei unserer letzten Seefahrt Anfang des Monats wurden die Koffer in die Kabinen gestellt.
Am letzten Tag -so die schriftlichen Abreisehinweise- sollen Koffer, die nicht selbst bei Verlassen des Schiffes mitgenommen werden, zwischen 6 und 7 Uhr vor die Kabinentür gestellt werden.
Dadurch war die Zeit der verengten Kabinengänge sehr kurz.

LG

Nordland-Jens · 28. Juni 2017

Moin zusammen,

Zitat von Andre_P

Wie seht Ihr das?
Hat zufällig schon mal jemand von Euch zu dem Thema eine Aussage seitens AIDA (oder einer anderen Reederei) bekommen?

nein, ich habe keine Antwort bekommen, weil ich diese Frage nie AIDA stellen würde.

Meine Meinung: ich halte - für mich betrachtet - diese Frage für überflüssig. Und zwar deshalb, weil die Koffer nicht die einzigen sind, die im Gang stehen. So stehen ja auch die Reinigungswagen im Gang. Kann also vor allem an Seetagen auch ein Problem sein. Im Theatrium ragen teils einzelne Sessel auch in die Laufwege hinein, weil Gäste sie dorthin gerückt haben. Die Stehtische in der Anytime können auch zum Hindernis werden. Usw.

Ich selbst sehe eher die Mitreisenden als Problem. Nämlich, dass sie nicht wissen, in welche Richtung sie müssen. Oder sie in Hektik geraten. Es gilt. NICHT RENNEN!. Fällt auch unter Safty first. Oder sie selbst die Regie übernehmen möchten....

Nur, dagegen kann ich nichts machen. Also: Ich für mich genieße meine Zeit und weiß, dass ich in vielen Bereichen in "Gottes Hand" bin; wie auch auf See

Daher auch

Glück Auf!
Jens

Leatoria · 28. Juni 2017

Wir durften auf einer Reise mit der Bella zurück nach Hamburg, die Koffer erst um 6.oo Uhr am Abreisetag vor die Tür stellen., wie es hiess, aus Gründen der Sicherheit. Das war aber auch das einzige Mal, dass es so gehandhabt wurde.
Ich gehe mal davon aus, bevor ein Schiff in Schieflage gerät und die Koffer durch die Gänge fliegen, sind die Passagiere schon durch Alarm geweckt und stehen an ihrer Musterstation. Zumindest auf einem deutschen Schiff

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